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Mobile Payment - Kundeninteresse unterschätzt

Bis 2020 könnte das Gesamtvolumen mobiler Zahlungen in Europa auf knapp 1,8 Billionen Euro ansteigen. Das entspräche einem Anteil von 40 Prozent am Gesamtmarkt für "Proximity Payments", also den Zahlungen am stationären PoS erreichen, so eine Studie des Center for Payment Studies der Steinbeis-Hochschule Berlin, basierend auf einer Umfrage unter 1613 Privatpersonen in Deutschland, Italien und Frankreich. Dass die Erwartungen vieler Initiatoren sich bisher nicht erfüllt haben, liegt der Studie zufolge vor allem an der mangelnden Bekanntheit bestehender Zahlungsmöglichkeiten mittels Mobile Payment. Denn nur knapp 15 Prozent der befragten Konsumenten sind damit vertraut.

Händler scheinen das Kundeninteresse, am PoS mit dem Mobiltelefon bezahlen zu können, der Studie zufolge offenbar zu unterschätzen. Lediglich jeder Dritte der befragten Kartenakzeptanten glaubt, dass Kunden daran Interesse haben. Obwohl die Bereitschaft beim Handel, auf entsprechende Systeme zu setzen, hoch ist, erwartet deshalb eine Mehrheit von 56 Prozent, dass der Anteil mobil durchgeführter Transaktionen an den Gesamttransaktionen an ihren Kassen bis 2015 unter einem Prozent bleibt. Von den befragten Verbrauchern können sich rund 65 Prozent vor stellen, ihr Mobiltelefon zum Bezahlen an der Kasse oder im E-Commerce zu nutzen. Im Durchschnitt halten sie es für denkbar, bis zu 44 Prozent ihrer heutigen regelmäßigen Kartentransaktionen und knapp 47 Prozent ihrer regelmäßigen Bartransaktionen künftig per Mobiltelefon abzuwickeln. Auch die Sicherheitsbedenken wer den bislang offenbar überschätzt. Denn mehr als die Hälfte der Befragten würde auch Beträge über 50 Euro mit dem Mobiltelefon begleichen. Mehrheitlich wünschen sich die Kunden Mobile-Payment-Angebote von der eigenen Bank.

Zentraler Erfolgsfaktor ist der Studie zufolge - nicht überraschend - die Sicherheit: 94 Prozent der Befragten würden nur dann mobil zahlen, wenn das System sicher ist. Fast ebenso naheliegend: 85 Prozent der Kunden sind nicht bereit, zusätzliche Gebühren für die Nutzung des Mobile Payment zu bezahlen. Red.

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