Trotz der wachsenden Verbreitung von Handys, die zumindest unter jungen Leuten mittlerweile fast als unverzichtbar gelten, ist das Mobile Payment bisher eher mäßig verbreitet. Dass es dennoch selbst von hartnäckigen Verfechtern der elektronischen Geldbörse als wachsende Konkurrenz für die Geldkarte gesehen wird, zeigt eine Pressemitteilung von Euro Kartensysteme mit einem Vergleich beider Zahlungsvarianten, der selbstredend zugunsten der Geldkarte ausfällt.
Hauptargument für die elektronische Geldbörse sind dabei das deutschlandweit einheitliche System mit einem Netz von über 600 000 Akzeptanzstellen und die einfache Benutzung ohne zuvor erforder liche Registrierung. Auf Seiten des Mobile Payments werden die Vielfalt der einstweilen untereinander nicht kompatiblen Systeme und die unterschiedliche, teilweise langwierige Handhabung als wesentliches Manko ausgemacht. Dem ist sicher nicht zu widersprechen - einstweilen jedenfalls. Noch ist die Geldkarte im ÖPNV sicher das praktischere Zahlungsmittel.
Wenn allerdings die Kartenorganisationen das kontaktlose Zahlen mittels Kreditkarte oder auch Debitkarte weiter vorantreiben, könnte das anders aussehen. Denn alle diesbezüglichen Strategien beinhalten auch die Einbeziehung des mobilen Zahlens. Die Hauptargumente, die jetzt noch gegen das Zahlen mit dem Mobil telefon sprechen, würden dann entfallen: Statt zum Initiieren des Zahlungsvorgangs eine SMS schreiben oder eine Telefonnummer anrufen zu müssen, hat der Kunde künftig lediglich sein Handy vor einen kontaktlosen Leser zu halten. Auch das Argument der nicht flächendeckenden Verfügbarkeit wird sich auf diesem Wege irgendwann erledigen. Im Wettbewerb mit dem Mobiltelefon wird die Geldkarte dann zumindest aus Kundensicht wieder mit ihrem wesentlichen Nachteil zu kämpfen haben: der Notwendigkeit, den Chip aufzuladen. Und diese entfällt nun einmal beim kontaktlosen Zahlen via Kredit- oder Debitkarte - sei es nun "klassisch" per Karte oder mit dem Mobiltelefon. Red.