Versicherungen

Potenzial bei Elementarschadenversicherungen - auch ohne Versicherungspflicht

Beträchtliches Potenzial im Bereich Schaden-Unfall dürfte die Vermittlung von Elementarschadenversicherungen bieten - und damit ein Produkt, das sich als klassisches Annexprodukt zur Baufinanzierung in besonderem Maße für den Bankvertrieb eignet.

Die Absatzchancen stehen hier gut. Denn die Unwetterschäden der letzten Jahre haben die Einsicht vieler Immobilienbesitzer in die Sinnhaftigkeit einer Absicherung gegen Naturgefahren steigen lassen. So ist der Anteil der gegen Starkregen und Hochwasser versicherten Haushalte nach Angaben des GDV von 2002 bis 2015 von 19 auf knapp 40 Prozent gestiegen. Und die durch Starkregen verursachten Schäden des Sommers 2016 dürften diesem Trend neuen Schub verleihen.

Selbst Verbraucherschützer weisen mittlerweile darauf hin, dass der Abschluss einer entsprechenden Police durchaus sinnvoll sein kann. Und die Assekuranz hat in diesem Zusammenhang erneut darauf hingewiesen, dass - entgegen anders lautenden Berichten - fast jede Immobile in Deutschland gegen Elementarschäden versicherbar ist. Nur ein Prozent der Fläche in Deutschland fällt laut GDV in die Hochrisikozone - und selbst dort wäre für mehr als die bisher versicherten 25 Prozent der Häuser ein Versicherungsschutz möglich.

Braucht es also eine gesetzliche Pflicht zum Abschluss von Elementarschadenversicherungen, wie sie in diesem Jahr zum wiederholten Male diskutiert wird? Im Vertrieb wäre dies sicher hilfreich - denn dann ginge es nicht mehr um das Ob, sondern nur noch um die Frage nach dem richtigen Anbieter und Vertrag. Ob eine solche Zwangsversicherung der richtige Weg wäre, bleibt aber dennoch fraglich. Denn bei einer Pflichtversicherung geht der Anreiz für Eigenvorsorge und Prävention verloren. Wenn jeder Schaden ersetzt wird, bleiben staatlicher und individueller Hochwasserschutz auf der Strecke. Dann wird die Versiegelung von Flächen weiter vorangetrieben und in überschwemmungsgefährdeten Gebieten Bauland ausgewiesen. Bäche werden in Rohren kanalisiert, die plötzlich auftretende Fluten nicht aufnehmen können. Engpassstellen in kleinen Gewässern werden nicht regelmäßig kontrolliert und von Treibgut befreit. Im Ergebnis dürften sich dann die Schäden steigern und der Versicherungsschutz für alle Versicherten teurer werden. Red.

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