Lebensversicherung

Ohne Einmalbeiträge: Einbruch beim Versicherungsvertrieb der Sparda-Banken

Vermittlungsvolumen der Sparda-Banken an die DEVK (Angaben in Milliarden Euro) Quelle: Verband der Sparda-Banken

Insgesamt 1,046 Milliarden Euro an Versicherungsvolumen hatten die Sparda-Banken im Jahr 2011 an ihren Versicherungspartner DEVK vermittelt. Seitdem zeigen die von der Gruppe veröffentlichten Zahlen einen Abwärtstrend, mit Ausnahme des Jahres 2014. Damals konnte das Vermittlungsvolumen um 20 Millionen Euro oder 2,3 Prozent auf 900 Millionen Euro gesteigert werden, wobei sich vermutlich ein Vorzieheffekt aufgrund der Senkung des Garantiezinssatzes von 1,75 auf 1,25 Prozent zum 1. Januar 2015 bemerkbar machte.

Ein geringerer Versicherungsabsatz im Jahr 2015 war insofern sicher zu erwarten. Ein Rückgang des Versicherungsvolumens um 5,3 Prozent oder rund 48 Millionen Euro auf nur noch 852 Millionen Euro vermitteltes Geschäft 2015 wird vom Verband der Sparda-Banken dennoch geradezu als Einbruch bezeichnet. Gemessen an der Anzahl der vermittelten Verträge beträgt das Minus 12 Prozent beziehungsweise fast 7 000 Policen weniger als im Vorjahr auf insgesamt 50 000 vermittelte Verträge. Ein solcher Rückgang lässt sich gewiss nicht nur mit dem Vorzieheffekt im Vorjahr erklären.

Der Verband selbst führt als Ursache neben der allgemein sinkenden Attraktivität der Lebensversicherung wegen schwindender Überschlussbeteiligungen vor allem einen Produktwechsel bei der DEVK an. Die Eisenbahner-Versicherung, mit der die Sparda-Banken traditionell zusammenarbeiten, hat nämlich klassische Lebensversicherungsprodukte gegen Einmalbeitrag mit Ausnahme der Fondspolicen aus ihrer Produktpalette gestrichen. Begründung: Selbst der Garantiezins von 1,25 Prozent liegt immer noch deutlich über dem Marktzinsniveau und ist deshalb für Einmalbeiträge nicht mehr finanzierbar beziehungsweise würde den bisherigen Versicherungsbestand zu stark belasten.

Auch ohne diesen Sondereffekt lässt sich aus den Zahlen jedoch ein eindeutiger Abwärtstrend ablesen. Auch 2012 (mit einer Garantiezinssenkung ab 1. Januar von 2,25 auf 1,75 Prozent) war schließlich das Volumen an vermittelten Lebensversicherungen bei den Spardas bereits um 72 Millionen Euro oder 6,9 Prozent gesunken, 2013, ohne einen solchen Sondereffekt sogar um 94 Millionen Euro oder 9,7 Prozent. So gesehen ist der Einbruch von 2015 geradezu moderat. Red.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X