Blickpunkte

Öffentlichkeitsarbeit Pyrrhus-Sieg für die Sparkassen

Im Zuge von US-Immobilien- und Kapitalmarktkrise und der Diskussion um Kreditverkäufe ist das Vertrauen in die Kreditwirtschaft vermutlich auf einem neuen Tiefststand angekommen. Das gilt auch für die Öffentlich-Rechtlichen, auch wenn eher die Spitzeninstitute als die Sparkassen vor Ort dafür verantwortlich sind.

Ein deutliches Indiz dafür, wie sensibilisiert die Öffentlichkeit ist, beweist die Diskussion um einen in der ARD gesendeten WDR-Beitrag mit dem Titel "Und plötzlich ist das Haus weg - Wie Sparkassen die Kredite kleiner Leute verscherbeln". Auch wenn der Beitrag, in dem der Eindruck erweckt wurde, Sparkassen würden willkürlich Grundschulden, die als Sicherheit für Wohnungsbaudarlehen dienen, losgelöst von der Darlehensforderung veräußern, offenbar schlecht recherchiert war und eine Reihe nachweislich falscher Behauptungen aufstellte, wäre dies für die betroffenen Sparkassen und den DSGV zu einem anderen Zeitpunkt gewiss zwar ärgerlich gewesen, hätte aber mäßigere Reaktionen hervorgerufen.

Im aktuellen Umfeld hingegen war der Beitrag der Sparkassenorganisation nicht nur die Durchsetzung einer gerichtlichen einstweiligen Verfügung gegen die weitere Verbreitung der Inhalte, sondern zudem gleich drei Stellungnahmen in kurzer Folge wert. Sicher zu Recht werden derartige Medienberichte als hochgradig imageschädigend empfunden. Dass man vor dem Landgericht Berlin Recht bekommen hat, ist dabei vermutlich nur ein schwacher Trost - zumal die Sparkassen im immer härteren Wettbewerb um den Kunden vor allem mit Sympathiewerten punkten können. Einen Vertrauensverlust, wie ihn die Sparkassenorganisation aus Kundenreaktionen auf den Bericht ableiten konnte, kann man sich gewiss nicht leisten. Der Schaden ist aber angerichtet. Auch eine vom DSGV geforderte Gegendarstellung der ARD kann daran vermutlich wenig ändern. sb

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