Wealth Management

Das größte "Pfund" eines Wealth Managers

Quelle: pixabay

Rechtzeitig zur ZfgK-Ausgabe mit dem Thema "Private Wealth Management und Stiftungsmanagement" hat das Beratungsunternehmen Capgemini auch in diesem Jahr wieder seinen viel beachteten "World Wealth Report" veröffentlicht. Global als Ganzes gesehen ist der Markt auch 2021 gewachsen. So ist weltweit die Zahl der High Networth Individuals (HNWI) um 7,8 Prozent gestiegen, das Vermögen der Vermögenden erhöhte sich dabei sogar um 8 Prozent. Allerdings sah die Entwicklung in den verschiedenen Regionen doch recht unterschiedlich aus. Die Asien-Pazifik-Region, die in der vergangenen Dekade das Wachstum stets angeführt hatte, ist diesmal nur noch auf Rang 3 wiederzufinden. Hier legte die Zahl der HNWI "nur" um 4,2 Prozent und deren Vermögen um 5,4 Prozent zu. Eine Folge der Zero-Covid-Politik? Möglich, doch der Capgemini-Bericht gibt darauf keine Antwort.

Mit 13,2 Prozent wuchs die Zahl der HNWI diesmal in Nordamerika am stärksten, wobei die USA 13,5 Prozent mehr HNWI verzeichneten und Kanada lediglich einen Anstieg um 8,9 Prozent. Auch beim Wachstum des Vermögens führt Nordamerika die Liste mit einem Zuwachs um 13,8 Prozent an. Auf Rang 2 findet sich Europa wieder: Um 6,7 Prozent kletterte die Zahl der HNWI und um 7,5 Prozent das Vermögen der HNWI. Doch innerhalb Europas gab es Unterschiede. In Deutschland beispielsweise erhöhte sich die Zahl der HNWI um 6,4 Prozent auf 1,63 Millionen Menschen.

Auch die Gruppe der UHNWI - definiert mit einem investierbaren Vermögen von 30 Millionen US-Dollar und mehr - wuchs im Kalenderjahr 2021 um 9,6 Prozent. Das Vermögen dieser Gruppe wuchs in diesem Zeitraum um 8,1 Prozent. Die UHNWI machen zwar nur ein Prozent der gesamten Gruppe aus HNWI und UHNWI aus, vereinen aber 34 Prozent des gesamten Vermögens auf sich.

Als einen wichtigen strukturellen Trend hat Capgemini den Wandel in der Zusammensetzung der HNWI identifiziert. Wie so oft heißt das Schlagwort hier "Diversität". Anteilig würden immer mehr Frauen, Millenials sowie Mitglieder der Generation Z und Tech-Millionäre dazugehören. Capgemini geht davon aus, dass in den nächsten zwei Generationen 70 Prozent des vererbten Vermögens an Frauen aller Vermögensklassen vererbt würde - ohne einen Grund für diese "Gender-Asymmetrie" zu nennen. Mehr Transparenz, mehr digitale Interaktion und mehr sowie differenziertere personalisierte Services sind die Schlussfolgerungen der Berater für Private Wealth Manager, da dies von diesen Gruppen verstärkt nachgefragt würde. Etwas widersprüchlich klingt dabei der Rat, dass Vermögensverwalter Automatisierung und datengesteuerte Erkenntnisse priorisieren sollten, um hyperpersonalisierte Kundenerlebnisse bieten zu können.

Aber: Die Performance ist und bleibt das größte "Pfund" eines Wealth Managers - bei allen Kunden! Der Wunsch nach Geldvermehrung eint alle Minder- und Mehrheiten innerhalb dieser speziellen Minderheitengruppe der (U) HNWI. Erst recht in diesen Zeiten: So ist laut World Wealth Report Stand Ende April das Vermögen der globalen HNWI aufgrund der hohen Aktienquote um vier Prozent gesunken.

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