EZB: Statistiken über Wertpapierbestände

Die Europäische Zentralbank erweitert die regelmäßige Veröffentlichung der Statistiken über Wertpapierbestände nach Sektoren (Securities Holdings Statistics by Sector - SHSS). Zusätzlich zu der bereits erfolgenden Aufgliederung nach Art des Finanzinstruments und ausgewählten Emittentenländern werden seit Anfang Februar dieses Jahres auch nach Sektor des Halters und des Emittenten aufgeschlüsselte Daten zu den Wertpapierbeständen zur Verfügung gestellt. Zudem wurde die Liste der Emittentenländer, für die Bestände veröffentlicht werden, ergänzt. Somit erhöht sich die Anzahl der Datenreihen, die im Rahmen der SHSS veröffentlicht werden, von derzeit 150 auf etwa 11 000.

Um den Berichtsaufwand möglichst gering zu halten, werden Angaben zu den Eigenbeständen von finanziellen Investoren in der Regel direkt erhoben, während die Bestände der nichtfinanziellen Investoren von den Depotbanken gemeldet werden; des Weiteren werden die Daten auf Einzelwertpapierbasis erfasst, sodass die Berichtspflichtigen keine Mehrfachaggregierungen ihrer Daten vornehmen müssen.

Gemäß diesem erweiterten Datensatz belief sich der Gesamtbestand der gebietsansässigen Anleger Ende des dritten Quartals 2016 auf 27,9 Billionen Euro; er umfasst die Bestände der von Ansässigen im Euro-Währungsgebiet begebenen Wertpapiere (20,9 Billionen Euro) sowie die Bestände der von Gebietsfremden begebenen Papiere (6,9 Billionen Euro). Der Gesamtbestand des Eurogebiets an Schuldverschreibungen belief sich auf 14,9 Billionen Euro und jener an börsennotierten Aktien und Investmentfondsanteilen auf 13,0 Billionen Euro.

Die EZB erstellt seit Ende 2013 (Betrachtungszeitpunkt der ersten Datenerhebung) vierteljährliche Statistiken über Wertpapierbestände nach Sektoren auf Einzelwertpapierbasis und erfasst hierzu die Bestände des Euro-Währungsgebiets für die wichtigsten Finanzinstrumente (Schuldverschreibungen sowie börsennotierte Aktien und Investmentfondsanteile) zum Marktwert, wobei nach Haltersektoren (ohne Eurosystem) und Emittentensektoren (siehe auch EZB-Wirtschaftsbericht 2/2015, März 2015, S. 77 bis 91) unterschieden wird. Ferner trägt der SHSS-Datensatz dazu bei, die Informationslücke zu schließen, die sich hinsichtlich der Wertpapierbestände innerhalb des Euroraums und jener des Eurogebiets gegenüber dem Ausland ergibt. Die SHSS-Daten bieten aus Sicht der Notenbank vielfältige Analysemöglichkeiten und fließen in zahlreiche Studien etwa zur Geldpolitik, Finanzstabilität oder Finanzmarktintegration ein (sodass sie auch in einer Reihe von Publikationen wie zum Beispiel dem Financial Stability Review der EZB verwendet werden konnten).

Noch keine Bewertungen vorhanden


X