Börsennachrichten Ausgabe 21/2019

Euronext: neue Strategie

Der Börsenbetreiber Euronext will mit dem neuen Strategieprogramm "Let's grow together 2022" den Weg zum führenden paneuropäischen Marktinfrastrukturanbieter ebnen, um weiter wachsen zu können. Als Ziele wurden ein jährliches Umsatzwachstum von 2 bis 3 Prozent, eine EBITDA-Marge von über 60 Prozent im Jahr 2022 und eine Ausschüttungsquote von 50 Prozent des Nettogewinns genannt. Die Zielmarke für das Umsatzwachstum bezieht sich auf organisches Wachstum. Die Euronext will aber auch anorganisch wachsen und sucht weitere Übernahmeziele. Übernahmeziele werden dabei in verschiedenen Bereichen gesucht.

Investments sind demnach angedacht, um die Bereiche Firmenkundenservices, FX und Advanced Data Services voranzubringen, aber auch in neuen Bereichen, um das Wachstum und die Diversifikation voranzutreiben. Einzelne Länderbörsen stehen aber auch auf der Liste. Die Euronext wird proaktiv nach geeigneten Übernahmezielen suchen. Dabei soll aber rigoros auf die Investment Policy geachtet werden. So soll der Return on Capital Employed (ROCE) schon ab Jahr 3 bis 5 nach der Übernahme über den Weighted Average Cost of Capital (WACC) liegen. Weiterhin will der Börsenbetreiber auch sein Kerngeschäft stärken und sich weiter transformieren und die Digitalisierung beschleunigen.

Deutsche Börse: Förderung der Sparkultur

Die Deutsche Börse bietet ab sofort für ETF-Sparpläne eine kostenfreie Ausführung an. Damit will der Börsenbetreiber die Attraktivität von Exchange Traded Funds als langfristige Anlageprodukte erhöhen und damit auch neue Anleger für den Kapitalmarkt gewinnen. Der Wegfall der Transaktionsentgelte für ETF-Sparpläne wird durch einen Vertrag zwischen Börse und Broker geregelt und ist nur eine von mehreren Maßnahmen der Deutschen Börse, um Verbraucher über die Vorteile des langfristigen Sparens über den Kapitalmarkt zu informieren. Neben einem breiten Wissensangebot für Einsteiger und einer digitalen Lernplattform entsteht im Frankfurter Börsengebäude derzeit ein neues, interaktives Besucherzentrum, das im ersten Quartal 2020 eröffnet wird. Das verwaltete Vermögen der an der Frankfurter Wertpapierbörse gelisteten ETFs hat Ende September die Marke von 645 Milliarden Euro überschritten und lag damit um 15 Prozent höher als im Vorjahresmonat. (Siehe auch Seite 7.)

Börse Stuttgart: 24/7 handelbar

Gut acht Monate nach dem Start weitet Bison, die Kryptowährungs-App der Börse Stuttgart, nun die Handelszeiten aus. Ab sofort ist demnach der gebührenfreie Handel mit Bitcoin, Ethereum, Litecoin und Ripple (XRP) rund um die Uhr von Montag bis Sonntag möglich. Aktuell sollen rund 60 000 Nutzer bei Bison aktiv sein. Die Nutzer können bei Bison Kryptowährungen zu den Preisen handeln, die ihnen in der App angezeigt werden. Dabei verdient der Betreiber nur am Spread. Handelspartner der Nutzer der App ist der in Deutschland regulierte Finanzdienstleister Euwax AG, eine Tochtergesellschaft der Börse Stuttgart.

Börse München: Index auf den Mittelstand

Die Börse München hat gemeinsam mit dem Indexprovider Solactive einen All-Share-Index auf ihr Mittelstandssegment m:access aufgelegt, in dem aktuell 63 Unternehmen gelistet sind. Der Index wurde zum 30. Juni 2009 zurückgerechnet, der Startwert wurde auf 1 000 Punkte normiert. Alle Unternehmen werden nach der Marktkapitalisierung gewichtet, jedoch mit höchstens 15 Prozent Anteil. In der Rückrechnung zeigte der Index eine durchschnittliche Volatilität von 11,09 Prozent pro Jahr und eine annualisierte Rendite von 9,55 Prozent.

Eurex Clearing: OTC-Währungs-Swaps

Die Eurex Clearing, ein Tochterunternehmen der Deutschen Börse, hat den ersten OTC-FX-Swap auf ihrer Plattform OTC FX abgewickelt. Kontrahenten waren in dieser ersten Transaktion JP Morgan und Morgan Stanley. Aktuell bietet das Unternehmen die Abwicklung von Cross Currency Swaps in den Währungspaaren Euro/ US-Dollar und britisches Pfund/US-Dollar mit Laufzeiten von bis zu 50 Jahren an. 2020 will Eurex Clearing den Service mit dem Launch des Kunden-Clearings ausbauen.

SIX: Kooperation mit Shenzhen

Der Schweizer Börsenbetreiber SIX hat mit der Börse Shenzhen (SZSE) ein Memorandum of Understanding (MoU) unterzeichnet. SIX und die SZSE wollen diese Initiative als Portal zum Wissensaustausch und zur Erweiterung ihrer Kundennetzwerke nutzen. Außerdem soll die Möglichkeit geprüft werden, grenzüberschreitende Finanzierungsalternativen und die Zusammenarbeit in Forschungsprojekten zu unterstützen. Mit dem MoU soll laut SIX die langjährige und enge Beziehung zwischen China und der Schweiz, die seit Abschluss des Freihandelsabkommens zwischen den beiden Ländern im Jahr 2013 und des Währungsabkommens zwischen der Schweizerischen Nationalbank und der People's Bank of China 2014 stetig vertieft wurde, untermauert werden.

CME: Real-Time-Daten in der Cloud

Die Chicago Mercantile Exchange Group (CME) ist nach eigenen Angaben die erste Derivate-Börse, die Real-Time-Daten zu Futures und Optionen auf der Google- Cloud-Plattform zur Verfügung stellt. Damit soll Kunden der weltweite Zugriff auf die Daten und die Integration dieser Daten in neue Cloud-basierte Technologien ermöglicht werden.

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