Die aus der HSH Nordbank hervorgegangene Hamburg Commercial Bank (HCOB) hat in den ersten Monaten nach der Privatisierung in Teilen verbesserte Ergebnisse vorgelegt. Das teilt das Institut heute mit. Ein konsequentes Portfolio-Management im operativen Geschäft, strikte Kostendisziplin sowie die im Nachgang der Privatisierung deutlich besseren Refinanzierungsmöglichkeiten, sowie auch Erträge aus nicht operativer Tätigkeit haben laut HCOB zu dem insgesamt soliden Ergebnis beigetragen.
Das Konzernergebnis vor Steuern stieg von sechs Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf 96 Millionen Euro. Die Eigenkapitalrendite vor Steuern verdoppelte sich damit von 2,2 Prozent auf 4,4 Prozent. Die HCOB zeigte im ersten Halbjahr eine plangemäße operative Entwicklung und profitierte nach eigenen Angaben zudem von Einsparungen auf der Kostenseite sowie besseren Refinanzierungsmöglichkeiten infolge der erfolgreichen Privatisierung. Nach Steuern kletterte das Ergebnis auf fünf Millionen Euro, nachdem in Vorjahreszeitraum ein Verlust von 70 Millionen Euro anfiel.
Wie bei den meisten Banken musste auch bei der HCOB der Zinsüberschuss Federn lassen, er sank von 293 auf 227 Millionen Euro. Der Provisionsüberschuss hingegen kletterte um 22 Prozent auf 28 Millionen Euro. Einen großen Beitrag zur Ergebnisentwicklung lieferte das sonstige betriebliche Ergebnis, das von 13 auf 80 Millionen Euro emporschnellte. Das lag laut Meldung an teils aufgelösten Rückstellungen wegen Rechtsrisiken sowie Vergleichsansprüchen. Zudem wirkte eine per Saldo Netto-Auflösung in der Risikovorsorge mit 25 (131) Millionen Euro positiv, da sich die Qualität des Kreditportfolios in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres weiter verbessert hat.
Die forcierten Kosteninitiativen und Effizienzgewinne spiegeln sich laut HCOB erst teilweise im verringerten Verwaltungsaufwand von 190 (207) Millionen Euro wider. Der Sachaufwand wurde um 16 Prozent auf 80 (95) Millionen Euro verringert, insbesondere durch Einsparungen bei Dienstleistungen und Projektarbeiten. Der Personalaufwand betrug demnach 105 (99) Millionen Euro. Der vereinbarte umfangreiche Personalabbau werde ab dem zweiten Halbjahr sukzessive greifen und bis Ende 2021 zu einer deutlichen Senkung des Aufwands führen.
Das Neugeschäft inklusive Syndizierungen lag mit 3,6 (3,8) Milliarden Euro unter dem Vorjahres-niveau. Dabei hat sich die Rentabilität in dem fokussierten Neugeschäft laut HCOB im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, bei strikt eingehaltenen Risikovorgaben und gesunkenen Fundingkosten, deutlich verbessert.
Die Non-Performing Exposure-Quote sank laut Mitteilung mit dem weiteren Abbau leistungsgestörter Kredite auf 1,7 Prozent (31.12.2018: 2,0 Prozent). Die Abdeckungsquote (NPE Coverage Ratio AC) für die nicht performanten Kredite verbesserte sich zum Halbjahresultimo auf 62,7 Prozent (31.12.2018: 61,0 Prozent). Die CET1-Quote lag laut HCOB zum Halbjahresultimo, nach notwendigen regulatorischen Anpassungen bei den Kalibrierungsparametern der internen Modelle, bei 17,0 Prozent (31.12.2018: 18,4 Prozent) und liegt damit nicht nur im Marktvergleich auf einem nach Einschätzung der HCOB guten Niveau, sondern auch über dem Zielwert von 16 Prozent. Die Bilanzsumme wurde von 55,1 auf 50,2 Milliarden Euro verkürzt.
Die Bank geht für das Geschäftsjahr 2019 weiterhin von einem leicht positiven IFRS-Konzernergebnis vor Steuern aus, vorbehaltlich nicht vorhersehbarer Effekte aus der Restrukturierung/Transformation sowie unvorhersehbarer geopolitischer Einflüsse. „Wir haben im ersten Halbjahr 2019 gute Fortschritte erzielt und werden auch künftig intensiv an unserer Transformation arbeiten, denn die Neuausrichtung der Bank wird sich über die kommenden Jahre strecken. Operativ müssen wir weiter unsere Effizienz verbessern, wir behalten die aktuell sehr schwierigen wirtschaftlichen Entwicklungen fest im Blick und passen unsere Planungen entsprechend laufend an. Daneben werden wir unsere Digitalstrategie und die IT-Transformation weiter forcieren, um die Bank zu modernisieren“, sagte Stefan Ermisch, CEO der Hamburg Commercial Bank.