Vermerkt

Zentralbanken - Finanzstabilitätsberichte 2007 der Notenbanken

Die Deutsche Bundesbank hat Ende November 2007 den diesjährigen Finanzstabilitätsbericht vorgestellt. Er sieht derzeit das deutsche Finanzsystem im Zuge der internationalen Finanzmarktturbulenzen, die vom US-amerikanischen Hypothekenmarkt ausgehen, zwar einem ernsten Belastungstest unterzogen. Aber gleichzeitig wird dem deutschen Banken- und Finanzsystem bescheinigt, trotz der erheblichen Herausforderungen durch die Finanzmarktturbulenzen seine volle Funktionsfähigkeit und Stabilität bewahrt zu haben. Zugleich ist aus Sicht der Bundesbank damit zu rechnen, dass die Unsicherheit infolge der Verwerfungen im internationalen Finanzsystem zunächst weiter anhalten dürfte.

Der Bericht zeigt Hintergründe und Implikationen der in Gang gekommenen umfassenden Neubewertung finanzieller Risiken auf. Eine wichtige Ursache der anhaltenden Unsicherheit ist laut dem Bericht ein Mangel an Transparenz, vor allem infolge des Transfers von Kreditrisiken mittels Verbriefungen. In den Verwerfungen sieht die Bundesbank zudem einen eigenständigen makroökonomischen Risikofaktor. Sie rechnet aus heutiger Sicht zwar mit einer Abflachung, nicht jedoch mit einem Abbruch des Wirtschaftswachstums in Deutschland.

Das deutsche Bankensystem konnte sich dem Bericht zufolge - nicht zuletzt aufgrund der in den vergangenen Jahren deutlich gesteigerten Risikotragfähigkeit insgesamt gut behaupten. Einzelne Problemfälle wurden innerhalb des Bankensystems aufgefangen; sie beruhten auf institutsspezifischen Risikokonzentrationen. Die veränderte Lage im globalen Finanzsystem wird den Erwartungen nach auch bei deutschen Banken zu Wertberichtigungsbedarf und zu einer Verteuerung der Kapitalmarktrefinanzierung führen. Das Risiko, dass daraus nennenswerte negative Folgen über das inländische Kreditangebot für die Realwirtschaft entstehen, erscheint der Bundesbank derzeit jedoch auch aufgrund der diversifizierten Struktur des Bankensystems gering.

Als Zwischenfazit skizziert die Bundesbank erste Lehren aus den Finanzmarktturbulenzen. Handlungsbedarf sieht sie in erster Linie bei den Marktteilnehmern und empfiehlt den Finanzinstituten, ihr Risikomanagement kontinuierlich weiterzuentwickeln. Außerdem gelte es, mit einer verbesserten Transparenz mehr Licht ins Finanzsystem zu bringen. Zutage getretene Schwachstellen im bisherigen Regulierungswerk sollten mit Augenmaß angegangen werden.

Der Bericht enthält zwei Sonderaufsätze: Der erste Aufsatz behandelt Methoden und Anwendungsgebiete von Stresstests. Diese nehmen sowohl im Risikomanagement der Banken als auch bei Analysen von Zentralbanken und Aufsichtsbehörden eine zunehmend wichtigere Rolle ein. Der zweite Sonderaufsatz befasst sich mit der Entwicklung von Anleihemärkten in lokaler Währung in Schwellenländern und den dafür zu schaffenden Rahmenbedingungen.

Auch die Europäische Zentralbank hat Mitte November 2007 einen Bericht über die Stabilität des Bankensektors in der Europäischen Union veröffentlicht, der vom Ausschuss für Bankenaufsicht des Europäischen Systems der Zentralbanken erstellt wurde. Dieser Ausschuss setzt sich aus Vertretern der nationalen Zentralbanken und Bankenaufsichtsbehörden der EU sowie der EZB zusammen.

Vornehmlich auf der Basis von Bilanzdaten werden in dem Bericht die finanziellen Rahmenbedingungen in den Bankensektoren der 27 EU-Mitgliedstaaten im Jahr 2006 und in der ersten Jahreshälfte 2007 untersucht. Im Hinblick auf die potenziellen Auswirkungen der jüngsten Finanzmarktturbulenzen auf die Ertragslage der Banken in der EU enthält der Bericht eine erste vorläufige Einschätzung, die auf qualitativen aufsichtlichen Informationen für das dritte Quartal 2007 beruht.

Außerdem erörtert der Bericht auf der Grundlage von marktbasierten Informationen die wichtigsten Risiken, mit denen die Aussichten für den EU-Bankensektor behaftet sind, und nimmt eine Beurteilung der finanziellen Solidität und der Schockresistenz der Banken vor. In einem gesonderten Abschnitt werden jene Risiken der EU-Banken analysiert, die von dem Engagement der Kreditinstitute an den Wohnimmobilienmärkten herrühren, wobei besonderes Augenmerk auf die Hypothekenkredite mit geringerer Bonität gelegt wird. Der Inhalt des Berichts lässt sich wie folgt zusammenfassen:

Noch keine Bewertungen vorhanden


X