Kreditwesen-Weintipp

Weingut Fürstlich Castell'sches Domänenamt

Casteller Schlossberg Bis heute ist Castell der Stammsitz der Fürsten zu Castell-Castell. Die Weinberge Castells wurden in einer Teilungsurkunde des 13. Jahrhunderts erstmalig erwähnt. Damals hieß der Schlossberg noch Grubere. Weitere historischer Dokumente sind die vorbildlich geführten Weinernteverzeichnisse, die bis in das 16. Jahrhundert zurückreichen und die klimatische Entwicklung realitätsnah dokumentieren. Bei einer Neigung bis zu 70 Prozent und einer Höhe von 310 bis 370 Metern über dem Meeresspiegel ist der Casteller Schlossberg optimal nach Süden ausgerichtet. Seine Gesamtgröße beträgt mehr als vier Hektar, die mit Silvaner-, Riesling- und Rieslaner-Reben bestockt sind. Mit der Flurbereinigung und der zeitgleichen Rebflächenvergrößerung der Jahre 1955 und 1956 ging die Vergrößerung auf eine einheitliche Gassenbreite von eineinhalb Metern einher, die die Bewirtschaftung maßgeblich vereinfachte, aber auch das Oberbodenprofil veränderte. Grundlage des Weinberges ist lehmiger Ton mit Alabastereinschlüssen: Zwischen den Rebzeilen der Anlage sind immer wieder Bänder rosafarbenen oder rot geäderten Alabasters sichtbar. Diese Böden gelten als weinbaulich wertvoll, da sie über ein reichhaltiges Nährstoffangebot verfügen. Das Besondere des Casteller Schlossberges sind aber die Myophorien- und Esterienschichten, bunte Schiefertonsedimente mit Fossilieneinschlüssen. Oberhalb der Myophorienschicht ist eine bis zu einem Meter dicke Keuperschicht aufgelagert. Das obere Ende der Anlage ist von einem lichten Waldsaum umgeben, der die Reben vor allzu kräftigen Winden schützt. Hier finden sich optimale Bedingungen für den Anbau der Silvanerrebe. Der hohe Kalkanteil des Untergrunds verleiht dem Silvaner filigrane Nuancen, und die geringen Jahresniederschläge zügeln das Rebenwachstum auf natürliche Weise. Umso konzentrierter sind die Aromen der vollreifen Trauben. Der Casteller Schlossberg Silvaner Spätlese trocken aus dem Jahr 2005 ist eines der Premiumgewächse, das auf dieser Spitzenlage entstanden ist. Leuchtendes Gelb mit grünen Reflexen, filigrane Säurestruktur, delikate Aromen von Blüten und Kichererbsen mit mineralischen Noten reflektieren die Entstehungsbedingungen dieser Spätlese. Das Alter der verwendeten Reben ist mit 16 bis 20 Jahren zwar relativ gering. Es bedeutet aber auch, dass in Zukunft mit einer weiteren Qualitätssteigerung zu rechnen ist. Weintipp aus dem Buch: 100 Meisterwerke des Weines - Deutschland Hrsg. Ralf Frenzel Tre Torri Verlag

Noch keine Bewertungen vorhanden


X