Vor- und Zwischenberichte

Sparkasse Koblenz / Kreissparkasse Heinsberg / Kreissparkasse Waiblingen / Volksbank Paderborn-Höxter-Detmold / Volksbank im Märkischen Kreis / Volksbank Göttingen<P>

Sparkasse Koblenz

Zinsüberschuss um 2,75% gestiegen - Provisionsergebnis leicht unter Vorjahresniveau - niedrigerer Verwaltungsaufwand - Cost Income Ratio bei 59,4% - Betriebsergebnis vor Bewertung auf 44,5 (43,5) Mill. Euro gewachsen - Kundeneinlagen bei 2,8 Mrd. Euro - stabiler Kreditbestand - 780 Mitarbeiter

In ihrem 205. Geschäftsjahr zeigt sich die Sparkasse Koblenz mit der Geschäftsentwicklung "zufrieden" und verweist auf genügend Eigenkapital und ausreichende Liquidität, um eine aktive Kreditversorgung zu betreiben. In der Ertragsrechnung stieg der Zinsüberschuss der Sparkasse Koblenz um 2,75% auf 82,1 Mill. Euro oder 2,07% der Durchschnittsbilanzsumme (DBS). Der ordentliche Ertrag liegt nach den vorläufigen Ergebnissen mit 28,5 (29,3) Mill. Euro leicht unter dem Vorjahresniveau. Gesunkene Sachkosten führten zu einem niedrigeren ordentlichen Aufwand von 66,5 (67) Mill. Euro. Damit konnte die Kosten/Ertrags-Relation (Cost Income Ratio) auf 59,4 (60,6)% verbessert werden. Per saldo bleibt ein Betriebsergebnis vor Bewertung von 44,5 (43,5) Mill. Euro oder 1,12 (1,07)% der DBS, mit dem sich die Sparkasse über dem Durchschnitt der rheinland-pfälzischen Sparkassen sieht. Der in 2009 erwirtschaftete Überschuss soll in voller Höhe dem Eigenkapital der Sparkasse zugeführt werden. Für das laufende Jahr rechnet die Sparkasse bei einem leichten Wachstum mit einem Betriebsergebnis auf vergleichbarem Niveau.

Im Anlagefokus der Privatkunden sieht die Sparkasse bei den bilanzwirksamen Anlageformen vor allem die traditionellen Sparformen wie das Zuwachssparen mit einem jährlich steigenden Staffelzins. Die Neuabschlüsse mit einem Bruttovolumen von rund 250 Mill. Euro führten zu einem Bestandszuwachs von 135 Mill. Euro oder gut 45%. Insgesamt betragen die Kundeneinlagen der Sparkasse im Berichtszeitraum 2,8 Mrd. Euro. Einen deutlich größeren Betrag hat die Sparkasse für ihre Kunden in Produkten angelegt, die sich nicht in der Bilanz widerspiegeln. Insgesamt betreut sie Geldanlagen von mehr als 8 Mrd. Euro. Neben den bilanziellen Einlagen sind dies im Wesentlichen Anlagen in den Wertpapierdepots.

Im Kreditgeschäft meldet die Sparkasse ein Volumen von mehr als 200 Mill. Euro an neuen Krediten für den Mittelstand und sieht sich damit stabil auf dem Niveau der vergangenen Jahre. Besonders betont wird in diesem Bereich die große Bedeutung von Förderkrediten für gewerbliche und wohnwirtschaftliche Zwecke. Im Markt der privaten Wohnungsbaufinanzierungen erhöhten sich die Neubewilligungen bei den Immobilienfinanzierungen um 28%. Insgesamt wurden an die Kunden Darlehen mit einem Volumen von knapp 100 Mill. Euro für wohnwirtschaftliche Zwecke vergeben. Wachsende Bedeutung registriert die Sparkasse im Rahmen der privaten Kreditnachfrage auch bei Modernisierungsmaßnahmen von selbst genutztem Wohneigentum. Eine "sehr gute" Nachfrage nach gebrauchten Immobilien ermöglichte die Vermittlung von rund 200 Objekten. In der Bilanz der Sparkasse führte das Kreditneugeschäft von 392 Mill. Euro mit Firmen- und Privatkunden "aufgrund hoher Tilgungsleistungen nur zu einer geringfügigen Ausweitung des Kreditbestandes" auf 2,7 Mrd. Euro.

Mit ihren Girokonten-Modellen konnte die Sparkasse im Berichtsjahr rund 7 000 neue Konten hinzugewinnen. Das Netz an Geldautomaten umfasst inzwischen 98 Geräte, davon 25 mit Einzahlungsfunktion. Im stationären Vertrieb stehen 51 Geschäftsstellen, fünf Beratungscenter für Individualkunden sowie ein Center für Private- Banking-Kunden zur Verfügung. Firmen-, Gewerbe- und Geschäftskunden werden zentral durch individuell zugeordnete Berater betreut. Darüber hinaus stehen allen Kunden die Mitarbeiter aus dem Immobiliencenter, der Abteilung "Internationale Geschäfte" und dem Electronic Banking zur Verfügung.

Die Zahl ihrer Mitarbeiter gibt die Sparkasse mit 780 an, die 84 Auszubildenden bedeuten eine Ausbildungsquote von rund 11%. Stolz zeigt sich das Institut hinsichtlich der Zertifizierung durch die Hertie-Stiftung im Rahmen ihrer Initiative zur Vereinbarung von Beruf und Familie. Die Zuwendungen für soziale, kulturelle, sportliche und wissenschaftliche Zwecke beziffert die Sparkasse auf 3 Mill. Euro. Zusätzlich wurde das Kapital der "Stiftung Zukunft" der Sparkasse um 500 000 Euro auf 6,4 Mill. Euro aufgestockt.

Kreissparkasse Heinsberg

Jahresüberschuss auf 7,5 Mill. Euro erhöht - Kreditvolumen um 4,3% gestiegen - Geldanlagen um 0,5% über Vorjahresniveau - 2 800 neue Sachversicherungen vermittelt - 51 Filialen - 710 Mitarbeiter

Die Kreissparkasse Heinsberg sieht ihr Betriebsergebnis 2009 im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbessert und hat einen Jahresüberschuss von voraussichtlich 7,5 Mill. Euro angekündigt. Nachdem das "stark durch Bewertungsmaßnahmen bedingte" Jahresergebnis 2008 mit 2,5 Mill. Euro ausgewiesen war, sieht die Sparkasse im Berichtsjahr wieder den Durchschnittswert der Vorjahre erreicht. Ansonsten beschränkte sie sich mit Blick auf die GuV-Rechnung auf einen allgemeinen Hinweis zum Bewertungsergebnis: Obwohl in Nor-drhein-Westfalen bis zum Ende des dritten Quartals 2009 ein Anstieg der Insolvenzen von 5,8% verzeichnet wurde, stuft sie ihre Kreditausfälle bislang als niedrig ein.

Insgesamt stellte die Kreissparkasse 2009 neue Kredite in Höhe von 364 Mill. Euro bereit. Darin enthalten sind 19 Mill. Euro an Leasingfinanzierungen. Das Kreditvolumen stieg insgesamt um 94 Mill. Euro auf 2,3 Mrd. Euro. Die Darlehenszusagen an Unternehmen und Selbstständige erhöhten sich von 214 Mill. Euro auf 269 Mill. Euro (also um 25,6%). Neben den eigenen Finanzierungsmitteln wurden in 2009 zusätzlich öffentliche Fördermittel von über 32 Mill. Euro vermittelt (plus 39,0%). In der Wohnungsbaufinanzierung wurden 100 Mill. Euro für Bauzwecke bewilligt. Im Bereich des privaten Konsumentenkreditgeschäfts verweist die Sparkasse auf eine gute Akzeptanz des Angebots der gruppeneigenen Readybank, an die seit Einführung des "ready & go credit" im Oktober ein Kreditvolumen von 2 Mill. Euro vermittelt wurde.

Die Geldanlagen der Sparkassenkunden stiegen um 12 (35) Mill. Euro auf 2,3 Mrd. Euro. Besonders bevorzugt wurden nach Angaben der Sparkasse in 2009 Spareinlagen (plus 104 Mill. Euro) sowie Wertpapiere (plus 61 Mill. Euro). Die Einlagen auf Girokonten stiegen um 5 Mill. Euro. Stark rückläufig waren mit minus 158 Mill. Euro die Termineinlagen. Zur Altersvorsorge schlossen die Kunden der Sparkasse 2009 über 1 400 Riesterverträge ab, der Bestand liegt damit bei 8 100. Als Beleg für den zunehmenden Zuspruch einer nachhaltigen Geldanlage will die Sparkasse ihr Engagement als Mitbegründerin der "Bürgersolarstrom im Kreis Heinsberg eG" gewertet wissen. In kurzer Zeit, so der Hinweis, konnte das komplette Zeichnungsvolumen von 333 000 Euro vermarktet werden.

Im Vermittlungsgeschäft erzielte die Tochtergesellschaft Sparkassen-Immobilien GmbH ein Objektvolumen von 27 Mill. Euro. Der Service der Sparkassen-Bausparen GmbH konnte im Kreis Heinsberg 2009 Bausparverträge der LBS mit einem Volumen von 86 Mill. Euro abschließen. Und die Sparkassen-Versicherungsagentur GmbH vermittelte ein Lebensversicherungsvolumen von 57 Mill. Euro. Zudem konnten 2 800 neue Sachversicherungen der Provinzial abgeschlossen werden.

Ihr gesellschaftliches Engagement sieht die Sparkasse durch die Bereitstellung von Spendenmitteln von mehr als 1,3 Mill. Euro untermauert. Das Kapital der Sparkassen-Kunst-Stiftung wurde um 200 000 Euro auf 1,5 Mill. Euro aufgestockt. Die Sparkasse ist in ihrem Geschäftsgebiet mit 51 Filialen vertreten. Die technische Infrastruktur umfasst kreisweit 63 Geldautomaten an 53 Standorten. Im Berichtsjahr 2009 konnten 1 200 neue Kunden hinzugewonnen werden. Zum 31. Dezember 2009 waren 710 Mitarbeiter beschäftigt. Am 1. August 2009 haben 24 neue Auszubildende ihre Arbeit begonnen. Derzeit sind damit insgesamt 58 junge Menschen in der Ausbildung.

Kreissparkasse Waiblingen

Bilanzgewinn bei 11 Mill. Euro - Kernkapitalquote bei 10,2% - Kundeneinlagen um 6% gestiegen - Kundenausleihungen um 4% über Vorjahresniveau - deutlich gestiegene Gesamtersparnis im Privatkundengeschäft - weniger Geschäft mit Kommunen - schwieriges Leasinggeschäft - 1 466 Mitarbeiter

Die SWN Kreissparkasse Waiblingen beschränkt sich in ihrer Berichterstattung über die vorläufige Jahresbilanz für das Geschäftsjahr 2009 weitgehend auf die Entwicklung der Bilanzzahlen. Mit Blick auf die GuV spricht sie "dank Kostendisziplin" von einem Betriebsergebnis 2009 über dem Durchschnitt aller Sparkassen. Ganz im Sinne des Bundesbankpräsidenten will die Sparkasse ihre gute Ertragslage dazu nutzen, für die vorhandenen Risiken vorzusorgen und das Eigenkapital weiter aufzustocken. Im Hinblick auf die sich abzeichnenden Risiken im Jahr 2010 hält sie diese Maßnahmen ohnehin für notwendig. Insbesondere im Kundenkreditgeschäft geht die Sparkasse aufgrund der konjunkturellen Entwicklung von einem künftig höheren Wertberichtigungsbedarf aus. Konkret beziffert wird der Bilanzgewinn mit 11 (nach 10,2) Mill. Euro. Unter den Aufwandskomponenten wird auf Steuerzahlungen in Höhe von 19 Mill. Euro verwiesen, davon 8,5 (5) Mill. Euro als Gewerbesteuer. Als Kernkapitalquote (Verhältnis Eigenkapital zu Risikoaktiva) nennt die Sparkasse 10,4%.

In der Bilanz stiegen die Kundeneinlagen um fast 6% auf über 4,6 Mrd. Euro. Die Kundenausleihungen erhöhten sich um über 4% auf nun 4,3 Mrd. Euro. Dass das Geschäftsvolumen um knapp 3% auf zirka 7,1 Mrd. Euro gesteigert werden konnte, führt die Bank auf das Wachstum des Kundengeschäftes zurück. Die Bilanzsumme liegt voraussichtlich bei rund 6,9 (6,7).

Bei den Kundenausleihungen verweist die Sparkasse auf eine verhaltene Entwicklung in den ersten Monaten des Berichtsjahres, registrierte aber ab dem zweiten Quartal einen deutlichen Anstieg der Kreditnachfrage. Insgesamt erhöhten sich die Kundenausleihungen um 178 Mill. Euro (plus 4,3%). Damit wurde der Vorjahreswert (plus 57 Mill. Euro) weit übertroffen. Getragen wurde das Kreditwachstum insbesondere von den langfristigen Darlehen (plus 181 Mill. Euro). Kontokorrentkredite wurden dagegen weniger beansprucht.

Wie bei vielen anderen Instituten bestimmte bei der Geldanlage der SWN die Sicherheit das Anlageverhalten vieler Kunden. Dies spiegelt sich in der Verteilung der Gesamtersparnis (Kundeneinlagen plus Wertpapierersparnis) wider, bei der der Vorjahreswert (plus 224 Mill. Euro) mit einem Plus von 278 Mill. Euro deutlich übertroffen wurde. Rund 90% des Zuwachses oder 249 Mill. Euro entfielen auf die bilanzwirksamen Kundeneinlagen, 10% auf die Wertpapierersparnis. Der Zuwachs bei den Kundeneinlagen verteilte sich relativ gleichmäßig auf die Sparanlagen und die kurzfristigen Einlagen. Die Wertpapierersparnis blieb mit 29 Mill. Euro hinter dem Vorjahreswert (110 Mill. Euro) zurück.

Der Blick auf die Kundensegmente zeigt im Privatkundengeschäft eine Gesamtersparnis von 208 (115) Mill. Euro, also deutlich mehr als der Vorjahreswert. Im Vordergrund sieht die Sparkasse Produkte wie Sparkassenbriefe und Zuwachssparen. Der Anstieg bei den bilanzwirksamen Kundeneinlagen betrug 180 Mill. Euro, die Wertpapierersparnis lag bei 28 Mill. Euro. Die Ausleihungen im Privatkundenbereich erhöhten sich aufgrund der Entwicklung der langfristigen Darlehen um 120 (47) Mill. Euro. Um fast 35% auf 74 Mill. Euro gestiegen ist der Immobilienumsatz. Als ausschlaggebend für diese Entwicklung nennt die Sparkasse vor allem das Gewerbeimmobiliengeschäft, das im Vergleich zum Vorjahr eine Umsatzverdopplung verzeichnete. Zudem lief auch das Wohnimmobiliengeschäft in der zweiten Jahreshälfte besser als erwartet. Im Bauspargeschäft konnte das Bausparvolumen auf 173 Mill. Euro (plus 2,6%) gesteigert werden. Maßgeblich dazu beigetragen hat aus Sicht der Sparkasse der Vertrieb der LBS-Eigenheimrente als Riesterprodukt. Die Ergebnisse im Versicherungsgeschäft blieben insgesamt hinter den Erwartungen zurück. Als Vertragssumme bei den Lebensversicherungen werden über 33 Mill. Euro genannt.

Im Firmenkundengeschäft erhöhten sich die Kundenausleihungen um über 123 (71) Mill. Euro. Im Vordergrund standen bei den Kunden dabei nach Beobachtungen der Sparkasse die Liquiditätssicherung über langfristige Darlehen und Geldmarktdarlehen - die Kontokorrentkreditbeanspruchung wurde dagegen etwas zurückgefahren. Dass die Gesamtersparnis im Firmenkundenbereich mit einem Plus von 75 (102) Mill. Euro hinter dem Vorjahreswert zurückblieb, führt die Sparkasse auf das Geschäft mit den Kommunen zurück. Während es im Jahr 2008 in diesem Kundensegment noch ein Plus von 35 Mill. Euro gab, wurden 2009 die liquiden Mittel um über 40 Mill. Euro abgebaut. An Kommunen wurden 2009 Kredite in Höhe von rund 44 Mill. Euro ausgegeben.

Das Leasinggeschäft sieht die Sparkasse 2009 von dem starken Konjunktureinbruch geprägt, insbesondere bei der Investitionsnachfrage in den Bereichen Werkzeugmaschinen und Nutzfahrzeugen. Insgesamt wurden 365 Leasingverträge mit einem Volumen von über 26 Mill. Euro abgeschlossen. Im Fördergeschäft wurden 2009 Mittel in Höhe von 62 Mill. Euro bewilligt.

Der Bestand wird auf 295 Mill. Euro beziffert. Und der Umsatz im kommerziellen Auslandsgeschäft stieg um über 8% auf 635 Mill. Euro. Hohe Nachfrage registriert die Sparkasse weiterhin nach Instrumenten zur Zinssicherung. Viele Unternehmen sicherten sich über Zinsderivate das historisch niedrige Zinsniveau für bestehende und anstehende Finanzierungen.

Zum 31. Dezember 2009 waren bei der SWN 1 466 Mitarbeiter beschäftigt - 28 mehr als im Vorjahr. Auf 12,1% wird die Ausbildungsquote beziffert. Das Internetangebot der Kreissparkasse hat mittlerweile über 54 000 registrierte Portal-Nutzer. Auszahlungen an Spenden, Sponsoring und Leistungen der Sparkassenstiftung werden im Berichtsjahr auf 2,3 Mill. Euro taxiert. Davon wurden rund 1 Mill. Euro für die Aufstockung des Stiftungskapitals auf 9 Mill. Euro verwendet.

Volksbank Paderborn-Höxter-Detmold

Jahresüberschuss um gut 25% gestiegen - betreutes Kundenvermögen um rund 5% über Vorjahresniveau - Kreditgeschäft mit Privat- wie mit Unternehmenskunden ausgeweitet - Auslandsgeschäft rückläufig - 754 Mitarbeiter

Die Volksbank Paderborn-Höxter-Detmold gehört mit einer Bilanzsumme von 3,6 Mrd. Euro zu den größten Volksbanken in Deutschland. In der Ertragsrechnung hat sie das Berichtsjahr 2009 mit einem Teilbetriebsergebnis von 1,15% der durchschnittlichen Bilanzsumme abgeschlossen und sieht sich damit deutlich über dem Durchschnitt der Volksbanken im Rheinland und in Westfalen. Der Jahresüberschuss beträgt 10,3 (8,2) Mill. Euro. Die Cost Income Ratio wird auf 64 (67)% beziffert.

Per 31. Dezember 2009 betrug das betreute Kundenvermögen der Volksbank 4,1 Mrd. Euro - ein Anstieg um rund 5%. Die Kundenkredite erhöhten sich um 28 Mill. Euro auf 2,4 Mrd. Euro; die offenen Kreditzusagen entwickelten sich mit einem Plus von 42%. Unter dem Eindruck der Wirtschaftskrise, so bewertet die Bank die Entwicklung der Einlagenseite, setzten die Kunden im vergangenen Jahr auf klassische Bankeinlagen wie Tagesgelder, Festgelder und Spareinlagen. Insgesamt hatten sie 2,5 Mrd. Euro und damit 10% mehr als im Vorjahr in diese Anlageformen investiert.

Die Sichteinlagen legten um 29% auf 805 Mill. Euro zu. Die Spareinlagen erhöhten sich um 25% auf 894 Mill. Euro. Eine "Renaissance" registrierte die Bank für den "Volksbank-Schatzbrief". Das Anlagevolumen stieg um 54% auf 383 Mill. Euro. Insgesamt hatten die Kunden 2,8 Mrd. Euro in Bankeinlagen investiert.

Im Vergleich zum Vorjahr stieg das Wertpapiervermögen der Kunden um 18% auf 888 Mill. Euro. Der volksbankeigene Fonds, das Pfau-Strategie-Depot, der 2008 einen Kursrückgang von 11% zu verkraften hatte, weiß für 2009 eine positive Wertentwicklung von 8,12% auf. Per 31. Dezember erreichte das Fondsvolumen einen Wert von 68,5 Mill. Euro. Insgesamt verwaltete die Volksbank zum Jahresende 671 305 Fondsanteile. Im Berichtsjahr konnte die Bank 16 200 Vorsorgeverträge abschließen, und zwar überwiegend Banksparpläne. Die Anzahl dieser Verträge stieg um 21%. Insgesamt unterhielten die Kunden auf diesen Konten ein Guthaben von rund 118 (74) Mill. Euro.

Im Kreditgeschäft hat die Bank im vergangenen Jahr 2 600 neue "VR-Wunschkredite" mit einem Gesamtvolumen von 16,5 Mill. Euro an Privatkunden vergeben (plus 6%). Hinzu kommen 2 926 (2 186) Baufinanzierungskredite mit einem Volumen von 241 (209) Mill. Euro, die die Volksbank im vergangenen Jahr neu vergeben oder verlängert hat. Dies entspricht einem Plus von 15%. Das Volksbank-Tochterunternehmen OWL Immobilien GmbH vermittelte 206 Objekte (plus 17%).

Im Unternehmenskreditgeschäft meldet die Bank einen Zuwachs von 13%. Der gesamte Bestand an Unternehmenskrediten stieg auf 1,3 Mrd. Euro. Insbesondere im Darlehensgeschäft ergab sich ein Wachstum von 4%. Die offenen Kreditzusagen erreichten ein Volumen von 73 Mill. Euro (plus 66%). Im Fördergeschäft leitete die Bank im Bereich der Finanzierung von gewerblichen und landwirtschaftlichen Projekten insgesamt 240 (231) zinsverbilligte Darlehen mit einem Volumen von zirka 41 (62) Mill. Euro weiter. Rund 120 Mill. Euro hat die Volksbank in den vergangenen fünf Jahren für die Finanzierung von Windkraft, Photovol-taik-, Biogas- und Wasserkraftanlagen sowie Wärmepumpen bewilligt. 2009 stellte sie für Investitionen in regenerative Energien insgesamt 54 (17) Mill. Euro zur Verfügung - eine Steigerung um 217%. Allein 42 Mill. Euro entfielen auf die Finanzierung von Photovoltaik- und Solaranlagen.

Umfragen zufolge gingen im Auslandsgeschäft der Unternehmen in der Region 2009 die Auslandsumsätze um etwa 21% zurück. Die Volksbank hingegen verzeichnete im Auslandsgeschäft einen Rückgang um rund 3,4%. Das Gesamtvolumen in diesem Bereich lag bei 506 Mill. Euro. Insbesondere im Dokumentengeschäft verzeichnete die Bank einen Zuwachs (plus 10%). Insgesamt wickelte sie 22 714 Transaktionen für ihre mittelständischen Kunden ab.

Im Leasinggeschäft vermittelte die Volksbank 345 (298) Verträge mit einem Wert von 20,6 Mill. Euro an den Verbundpartner VR Leasing. Im Bereich Existenzgründungen wurden 114 (112) Jungunternehmer begleitet.

Per 31. Dezember 2009 beschäftigte die Volksbank 754 Mitarbeiter, davon 86 Auszubildende. Dies entspricht einer Ausbildungsquote von 11,4%. Aktuell bildet das Institut in sechs verschiedenen Berufen aus (Bankkaufmann, Bachelor of Arts in Finance & Banking, Informatik-Kaufmann, Immobilien-Kaufmann, Kaufmann für Versicherungen und Finanzen sowie Kaufmann für Bürokommunikation). Die Möglichkeit der Weiterbildung wurde von der Belegschaft in 4 015 Weiterbildungstagen genutzt. Ein Schwerpunktthema war dabei die ganzheitliche Beratung.

Als Beleg für ihr Engagement für die Region nennt die Bank die Vergabe von Aufträgen im Wert von 41 Mill. Euro an regionale Unternehmen und die Förderung von mehr als 1 000 Projekten und/oder Vereinen in den Bereichen Sport, Kultur, Bildung, Soziales und Jugend in ihrem Geschäftsgebiet mit insgesamt 800 000 Euro.

Volksbank im Märkischen Kreis

Fusion mit Lüdenscheid und Meinerzhagen - 228 Mill. Euro an Neukrediten - Wachstum im Zinsgeschäft - leichter Rückgang des Provisionsüberschusses - Bilanzsumme um 7% auf 1,5 Mrd. Euro angestiegen - Sonderprogramm für Kurzarbeit-Betroffene

Durch zwei Fusionen der Volksbank im Märkischen Kreis, zum einen mit der Volksbank Lüdenscheid und zum anderen mit der Volksbank Meinerzhagen, ist im Jahr 2009 im Märkischen Kreis und im angrenzenden Oberbergischen Kreis die größte Genossenschaftsbank in Südwestfalen entstanden.

Das Institut ist in insgesamt 12 Städten und Gemeinden mit Filialen und SB-Shops vertreten. In der Region, in der vielfach Maschinenbauunternehmen und Zulieferer der Automobilbranche ansässig sind, weist die dortige Volksbank für das Jahr 2009 ein neu vergebenes Kreditvolumen von 228 Mill. Euro aus.

Der Blick auf die Ertragsrechnung zeigt ohne verfügbare Pro-forma-Zahlen nach dem Zusammenschluss mit den Nachbarinstituten eine weitere Verlagerung weg vom provisionsgetriebenen Geschäft: Aufgrund der gegenüber 2008 deutlich steileren Zinsstrukturkurve und dem spürbaren Wachstum, so erklärt die Bank nach fast typischem Muster, konnte ein Zinsergebnis von 35,5 Mill. Euro erreicht werden.

Das Provisionsergebnis blieb - wie bei vielen vergleichbaren Instituten - insbesondere aufgrund des schwachen Börsenstarts zu Anfang des Geschäftsjahres leicht hinter dem Ergebnis des Vorjahres zurück und erreichte 11,5 Mill. Euro.

Die Bilanzsumme der Volksbank im Märkischen Kreis ist im Geschäftsjahr 2009 um 7,0% auf 1,5 Mrd. Euro angestiegen. Diese Entwicklung resultierte zum einen aus dem Einlagenbereich, der mit 7,7% gegenüber dem Vorjahr auf 1,1 Mrd. Euro angewachsen ist. Hierbei war die Nachfrage nach kurzfristigen Produkten erheblich, kommentiert die Bank.

Auch im Kreditgeschäft stand ein Anstieg zu Buche: Insgesamt 926 Mill. Euro (ein Plus von 3,9%) bei Krediten an Kunden stehen per Ende 2009 in der Bilanz der Volksbank im Märkischen Kreis. Darüber hinaus wurde ein Sonderkreditprogramm als Unterstützung für Privatpersonen, die aufgrund von Kurzarbeit von Liquiditätsengpässen betroffen waren, aufgelegt.

Volksbank Göttingen

Ordentliches Betriebsergebnis um 13% gestiegen - Jahresüberschuss von 1,2 Mill. Euro auf 8,1 Mill. Euro gesteigert - Anstieg des Zinsüberschusses um 13% - Provisionsüberschuss auf 5,1 (5,5) Mill. Euro gesunken - Verwaltungsaufwendungen um 3,8% gestiegen - Aufwandsrentabilität auf 65,5% verbessert - Eigenkapitalrentabilität vor Steuern über 15% - Kundeneinlagen leicht rückläufig - aktive Geschäftsverbindungen erwünscht

Die Volksbank Göttingen eG konnte im Berichtsjahr 2009 das operative ordentliche Betriebsergebnis um 13% auf 7,3 Mill. Euro verbessern und sieht sich mit 1,20% der durchschnittlichen Bilanzsumme (DBS) deutlich über dem Wert vergleichbarer Banken. Dass nach Bewertung der Kundenforderungen und der Wertpapierbestände der Jahresüberschuss vor Steuern von 1,2 Mill. Euro im Vorjahr um fast das siebenfache auf 8,1 Mill. Euro gesteigert werden konnte, schreibt die Bank zum einen auf den dank steiler Zinsstrukturkurve um 13% auf 15,8 Mill. Euro gestiegenen Zinsüberschuss zu.

Und zum anderen resultiert das Ergebnis aus der "deutlichen Aufhellung an den Börsen, die zu ansehnlichen Kurswert-Aufholungen" führte. Das fast ausschließlich konservativ und breit gestreute Wertpapierportefeuille, so die Erklärung der Volksbank, konnte von der Erholung an den Kapitalmärkten sofort profitieren. Als Jahresüberschuss nach Steuern weisen die vorläufigen Zahlen 6,3 (1,3) Mill. Euro aus. Auf 5,1 (5,5) Mill. Euro rückläufig war im Berichtsjahr der Provisionsüberschuss. Die Verwaltungsaufwendungen erhöhten sich auf 13,6 (13,1) Mill. Euro.

Um 2,1 Prozentpunkte auf 65,5% verbessern konnte die Bank die Aufwandsrentabilität. Einen deutlichen Sprung machen mit den ausgewiesenen Ergebnissen auch die Eigenkapitalrentabilität vor Steuern (15,5% nach 2,3%) sowie die Eigenkapitalrentabilität nach Steuern (12,2% nach 2,4%). Auf 13,0 (12,8)% gestärkt sieht die Bank ihre Kernkapitalquote, und bei einem Eigenkapital von 52 (47) Mill. Euro konnte die Eigenkapitalquote mit 15,8% stabil gehalten werden.

Der Kundenkreditbestand stieg insgesamt um 2 Mill. Euro auf 378 Mill. Euro. Dabei konnten 1 200 neue Kredite im Berichtsjahr 2009 mit einem Volumen von 66 Mill. Euro an Privat- und Firmenkunden vergeben werden. Die Entwicklung der Kundeneinlagen sieht die Bank wesentlich durch das niedrige Zinsniveau geprägt. Nach dem kräftigen Zuwachs im Geschäftsjahr 2008, als dem Bankhaus wegen seiner genossenschaftlichen Solidität, so die hauseigene Wertung, auch viel "Fluchtgeld" von Großbankkunden anvertraut wurde, war dieser Vertrauenseffekt 2009 wie bei vielen anderen Primärbanken aus beiden Verbundgruppen viel weniger spürbar. So reduzierte sich der Bestand im abgelaufenen Geschäftsjahr um 1,5% auf 526 Mill. Euro.

Das Geschäftsvolumen der Volksbank einschließlich der Kundenwertpapier-Depots erhöhte sich um 19 Mill. Euro auf 852 Mill. Euro, während die Bilanzsumme um 7 Mill. Euro auf 687 Mill. Euro zulegen konnte.

Das Bankhaus hatte am 31. Dezember 2009 insgesamt 21 816 (21 291) Bankteilhaber. Es unterhält 23 Filialen, 29 Geldautomaten, beschäftigt 171 Mitarbeiter beziehungsweise 152 Vollzeitkräfte (MP) und bildet derzeit 15 Auszubildende zu Bankkaufleuten aus. Das entspricht einer Ausbildungsquote von fast 10%.

Dass die Zahl der Kunden mit 47 126 gegenüber den 49 496 im Vorjahr gesunken ist, erklärt die Bank mit ihrer Ausrichtung auf aktive Geschäftsverbindungen. Von rund 1 500 passiven Mitgliedern habe man sich in den Jahren 2008/2009 getrennt. Die Zahl der Wertpapierdepots wird auf nahezu unverändert 2 268 (2 287) beziffert.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X