Gespräch des Tages

SGVHT II - Prognosefähig

Sparkassen haben ein solides Geschäftsmodell, das für die Bevölkerung verständlich ist und einen greifbaren Bezug zur Realwirtschaft hat. Mit dieser Botschaft wirbt die S-Gruppe um Vertrauen bei den Kunden. Vielleicht war das auch für Gerhard Grandke der Grund, die Bodenständigkeit seiner Bankengruppe zu demonstrieren. Anders als viele börsennotierte Unternehmen, viele große Privatbanken und die Landesbanken präsentierte der Präsident des SGVHT im dritten Quartal eine Prognoserechnung für 2009, die in ihrer Detailliertheit mit vielen Vorberichterstattungen Schritt halten könnte, wie sie erst nach Ablauf des Geschäftsjahres üblich sind.

Einen besonderen Schub erwartet der SGVHT demnach im laufenden Jahr beim Zinsüberschuss, der dank der steileren Zinsstrukturkurve wieder Fristentransformation erlaubt und mit gut 7,5 Prozent plus auf 2,3 Milliarden Euro veranschlagt wird. Bei einem Rückgang des Provisionsüberschusses um 5 Prozent auf gut 600 Millionen Euro und einem unterproportionalen Anstieg der Verwaltungsaufwendungen (plus 3,7 Prozent auf knapp 2 Milliarden Euro) wird mit einen Betriebsergebnis vor Bewertung von knapp einer Milliarde Euro gerechnet - ein Plus von 7,3 Prozent. Diesmal sind die Prognosewerte damit erfreulich ausgefallen und lassen sich öffentlichkeitswirksam verkaufen. Hat Grandke mit seiner offensiven Vorausschau generell eine neue Variante der Halbjahresberichterstattung im Sparkassensektor eingeleitet? Es wird sich zeigen, ob der SGVHT eine lückenlose Berichterstattung auch in den Jahren mit schlechteren Aussichten präsentiert.

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