Gespräch des Tages

Postbank - Wer steuert?

Dass die Postbank in der zweiten Novemberwoche mit Veröffentlichung ihres Zwischenberichtes per Ende September ausdrücklich auf ein negatives Ergebnis für das Gesamtjahr 2008 vorbereitet, darf seit Ende Oktober nicht wirklich überraschen. Denn schon bei der Bekanntgabe des Verlustes im dritten Quartal und der Neunmonatsperiode insgesamt war von weiteren finanziellen Belastungen für das Restjahr die Rede. Angesichts der zeitgleich bekannt gemachten bilanzpolitischen wie auch geschäftsstrategischen Entscheidungen ist es freilich von größerem Interesse, wie stark die Deutsche Bank bei der Postbank schon mitsteuert. Angefangen von der Kapitalerhöhung über die Ankündigung einer Anwendung des sogenannten Discounted Cash-Flow-Verfahrens zur Ermittlung der Neubewertungsreserve (siehe Beitrag Heß in diesem Heft) bis hin zur beschlossenen Rückführung des Engagements an den internationalen Kapitalmärkten zugunsten des klassischen Kundengeschäftes in Deutschland erschließt sich Außenstehenden nur schwerlich die Interessenlage der beiden Anteilseigner und die verbliebene Manövrierfähigkeit des Postbankvorstandes selbst. Dem Bonner Institut tut die lange Übergangsphase zu einem bekennenden Mehrheitsaktionär spürbar nicht gut.

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