Kreditwesen-Weintipp

Pinot Noir

Duijns Spitzenprodukt, der Spätburgunder 2005 "SD", stammt von 30 Jahre alten Rebstöcken vom Engelsfelsen und vom Sternenberg, den er wenige Jahre später hinzukaufte. Dieser preisgekrönte Pinot Noir zeichnet sich durch Frucht, Eleganz, Mineralität und Finesse aus. Die Trauben werden von Hand einzeln entrappt. Der 18-monatige Ausbau im Barrique unterstützt den außergewöhnlichen Charakter des Weins.

Engelsfelsen und Sternenberg sind mit bis zu 75 Prozent Neigung sehr steil und können nur von Hand bewirtschaftet werden. Die Reben wachsen auf einem relativ lockeren Oberboden. Es geht die Mär, dass Duijn dies den Wildschweinen zu verdanken hat, die hier immer wieder durchziehen und für eine gute Drainagewirkung sorgen. Der Unterboden besteht in der Hauptsache aus Granitverwitterung. Die Rebwurzeln können in die Felszwischenräume eindringen. So sichern sie der Pflanze eine optimale Nährstoff- und Wasserversorgung, und der Wein gewinnt seine einzigartige Mineralität.

Die Handlese ist bei Duijn selbstverständlich. Nur so kann er die besten Trauben selektieren und kerngesundes Lesegut gewinnen. Schönungsmaßnahmen und Filtrationen reduziert er auf ein Minimum. Weine dieser Machart verfügen über die größere Aromenvielfalt und sind dem burgundischen Weinstil vergleichbar. Jacob Duijn beachtet nicht nur die Jahreszeiten, die Wetterbedingungen und den Weinkalender. Besonders den Mondzyklen misst er sowohl im naturnah gepflegten Weinberg als auch bei der Arbeit im Keller große Bedeutung bei: Konsequent orientiert er sich an Blatttage und Pflanzzeiten, an Neumond und an Vollmond.

Duijn produziert drei Sorten Spätburgunder: SD, Jannin und Gut Alsendorf, eine überschaubare Kollektion auf hohem Niveau. 80 Prozent seiner Weine werden in Edelstahl vergoren, die restlichen 20 Prozent in 3500 Liter großen Holzbottichen. Durch die Standzeit der Maische nimmt der Winzer direkten Einfluss auf die Fruchtintensität des Weines. Nach 20 bis 30 Tagen wird die Maische abgepresst; die Extraktion von Phenolen und Farbstoffen erhöht sich mit der Dauer der Standzeit. Die Farbe des Jungweins stabilisiert sich unter dem moderaten Einfluss von Sauerstoff. Danach füllt Duijn seine Weine in 225 Liter fassende Barrique-Fässer. 18 bis 21 Monate reifen die Weine, klären sich und können ihre Komplexität ausprägen.

Duijn hat sein Weingut in den vergangenen Jahren Parzelle um Parzelle vergrößert. Dieses Vorgehen zielt auf Toplagen mit Reben, die über ein gewisses Alter verfügen. Alte Reben regulieren den Ertrag über kleinere Beeren, weniger Traubenansätze und eine schwächere Wüchsigkeit bei gleichzeitig höheren Qualitäten. Der Durchschnittsertrag liegt in den Toplagen bei 25 bis 30 Hektolitern je Hektar. Duijns Ziel ist, seine Produktion in den nächsten Jahren auf 10000 Flaschen Spätburgunder SD, 10000 Flaschen Jannin und 20000 Gut Alsenhof auszuweiten. Ob er damit der Nachfrage gerecht wird? Bisher waren seine Weine bei ihrer Freigabe immer überverkauft.

Weintipp aus dem Buch: 100 Meisterwerke des Weines - Deutschland

Hrsg. Ralf Frenzel Tre Torri Verlag

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