Bilanzen

Landesbanken erstmals nach IFRS

Landesbank Baden-Württemberg

Rückgang des Zinsergebnisses um 4,0% auf 1,94 (2,02) Mrd. Euro - Provisionsgeschäft deutlich im Plus - Handelsergebnis um 754,1 Mill. Euro rückläufig - Ergebnis aus Finanzanlagen um 121,3 Mill. Euro rückläufig - Anstieg der Verwaltungsaufwendungen um 7,0% - Konzernjahresüberschuss um 620 Mill. Euro niedriger - Bilanzsumme bei 443,4 (417,3) Mrd. Euro

Hauptbestandteil des LBBW-Konzerns ist die LBBW selbst. Neben der konzernweiten Kundenverantwortung im Kapitalmarktgeschäft sind in ihr die zentralen Stabs- und Steuerungsfunktionen sowie sämtliche Backoffice-Aufgaben angesiedelt. Darüber hinaus ist die LBBW im Konzern verantwortlich für das bundesweite und internationale Geschäft. In ihrem Kernmarkt hat die LBBW die Funktion einer Sparkassenzentralbank inne. Mit der Baden-Württembergischen Bank (BW-Bank) betreut sie in Baden-Württemberg auch über eine Million Privatkunden. Dabei fungiert die BW-Bank in der Landeshauptstadt Stuttgart als Sparkasse, während außerhalb Stuttgarts die Betreuung gehobener Privat- und Anlagekunden sowie von Heil- und Freiberuflern den Schwerpunkt bildet. Ferner betreibt die BW-Bank in Südwestdeutschland das auf den Mittelstand fokussierte Unternehmenskundengeschäft.

Zum LBBW-Konzern gehört ferner die LRP Landesbank Rheinland-Pfalz (LRP). Die LRP konzentriert sich auf die Betreuung mittelständischer Unternehmenskunden und Sparkassen in Rheinland-Pfalz sowie den angrenzenden Wirtschaftsregionen. Seit ihrer vollständigen Eingliederung in die Konzernmutter im Jahr 2008 firmiert die LRP als Rheinland-Pfalz Bank. Gleiches gilt für die ehemalige Sachsen-LB, Leipzig, die nach der Übernahme durch die LBBW im laufenden Jahr als Sachsen Bank am Markt aktiv ist.

Die Folgen der Finanzmarktkrise zeigten sich im Jahr 2007 aus Produktsicht im Wesentlichen als Fair-Value-Rückgänge bei Collateralized Debt Obligations (CDO), Asset Backed Securities (ABS), Commercial Mortgage Backed Securities (CMBS), Residential Mortgage Backed Securities (RMBS) sowie Commercial Papers (CP). Das Portfolio der erworbenen Verbriefungsprodukte belief sich im LBBW-Konzern zum Geschäftsjahresende 2007 insgesamt auf 18,1 Mrd. Euro. Mit der Konsolidierung von insgesamt sieben Zweckgesellschaften sieht die LBBW alle wesentlichen Risiken aus derartigen Einheiten im Konzernabschluss abgebildet. Insgesamt belief sich die Ergebnisbelastung aus der Finanzmarktkrise zum Jahresende 2007 auf minus 456 Mill. Euro, wovon minus 258 Mill. Euro auf Marktwertrückgänge von dem Handelsbestand zugeordneten Finanzinstrumenten entfielen. Ein weiterer Teilbetrag von minus 198 Mill. Euro betraf Wertminderungen von "Available for Sale" (AfS)-kategorisierten strukturierten Wertpapieren, die aufgrund einer angenommenen dauerhaften Wertminderung im Posten Finanzanlageergebnis ausgewiesen wurden. Zusätzlich wurden aus den Folgen der Finanzmarktkrise weitere Marktwertrückgänge der AfS-kategorisierten strukturierten Wertpapiere in Höhe von minus 631 Mill. Euro eigenkapitalmindernd in der Neubewertungsrücklage berücksichtigt.

In der Ertragsrechnung verringerte sich das Zinsergebnis leicht um minus 2,7% auf 2,13 (2,18) Mrd. Euro. Dabei machten sich aus Sicht der Bank unter anderem die gegenüber dem Vorjahr rückläufigen Einmalerträge aufgrund vorzeitiger Refinanzierungsablösungen bemerkbar. Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft stieg im Vorjahresvergleich um 14,0% auf insgesamt 186 (163) Mill. Euro an, sodass das Zinsergebnis nach Risikovorsorge um 4,0% auf 1,94 (2,02) Mrd. Euro abnahm.

Demgegenüber stieg das Ergebnis im Provisionsgeschäft im Berichtsjahr 2007 um 16,8% auf 584 (500) Mill. Euro an. Geprägt wurde diese positive Entwicklung insbesondere durch die Zunahme der Provisionen aus dem Kredit- und Avalgeschäft beziehungsweise dem Auslandsgeschäft. Diese wuchsen laut Geschäftsbericht mit einem Plus von 82,1% oder 64 Mill. Euro beziehungsweise 19,5% oder 7 Mill. Euro.

Die negativen Bewertungsergebnisse trafen - bezogen auf die Gewinn- und Verlustrechnung - schwerpunktmäßig das Handelsergebnis. Dabei resultieren diese Fair-Value-Rückgänge zum Stichtag mit minus 258 Mill. Euro primär aus der Abbildung der auf strukturierte Wertpapiere entfallenden Spreadausweitungen, so die Bank. Weiterhin wirkten in dieser Ergebnisposition mit minus 387 Mill. Euro Bewertungskorrekturen für Kreditausfallversicherungen (CDS), die sich zu einem großen Teil auf Bank- und Staatsadressen guter Bonität beziehen. Im Wesentlichen verminderten sich hieraus die - im Geschäftsjahr 2007 insgesamt negativen - Unterpositionen Handelsergebnis im engeren Sinne sowie Ergebnis aus Finanzinstrumenten der Fair-Value-Option um insgesamt minus 843 Mill. Euro auf minus 591 Mill. Euro.

Das sonstige betriebliche Ergebnis überstieg mit 68,0 (8,8) Mill. Euro deutlich den Vergleichswert des Vorjahres. Ein bedeutender Anteil dieser Position entfiel dabei auf das Immobiliengeschäft, das im LBBW-Konzern damit unverändert eine nennenswerte Ertragsquelle darstellt.

Die Verwaltungsaufwendungen der Landesbank Baden-Württemberg stiegen um 7,0% auf 1,65 (1,54) Mrd. Euro an. Ausschlaggebend für diese Entwicklung war - bei leicht rückläufigem Abschreibungsaufwand - primär eine Erhöhung der anderen Verwaltungsaufwendungen gegenüber dem Vorjahr um 86 Mill. Euro. Neben Vorlaufkosten für initiierte Strategie- und Wachstumsprojekte wirkten sich hier laut Geschäftsbericht die in Mehrjahresprojekten beinhalteten Vorbereitungen auf regulatorische Anforderungen (insbesondere Basel II/SolvV oder die ab dem Geschäftsjahr 2007 anstehende Offenlegung des Konzernabschlusses nach den International Financial Reporting Standards) kostentreibend aus.

Der laufende Personalaufwand des Konzerns verzeichnete im Geschäftsjahr 2007 mit insgesamt 972,3 (939,5) Mill. Euro einen moderaten Anstieg. Ursächlich dafür waren im Wesentlichen die mit den angestoßenen Strategie- und Wachstumsprojekten einhergehenden Investitionen in Personalressourcen, die stichtagsbetrachtet in einem Anstieg der Konzernmitarbeiterzahl um 304 Mitarbeiter mündeten, so die Bank. Bedingt durch den beschriebenen Ertragsrückgang stieg die Cost Income Ratio (CIR) im Vorjahresvergleich deutlich von 51,4 auf 71,8% an.

Das Finanzanlageergebnis, das bereits im Jahr 2006 mit minus 2,3 Mill. Euro einen Aufwand darstellte, zeigte in 2007 einen weiteren Nettoaufwandszuwachs und lag insgesamt bei minus 124 Mill. Euro. Dieser Posten beinhaltet wesentlich die auf AfSkategorisierten strukturierten Wertpapieren vorgenommene Wertminderungen (Impairments) in Höhe von minus 198 Mill. Euro, die aufgrund angenommener dauerhafter Wertminderung in der Gewinn- und Verlustrechnung auszuweisen waren. Gegenläufig wirkten sich derweil Erlöse aus der Veräußerung von AfS-Beteiligungen in Höhe von 108 Mill. Euro aus.

Die LBBW weist für das Geschäftsjahr 2007 einen deutlich reduzierten Vorsteuergewinn von 347,3 Mill. Euro nach 1,29 Mrd. Euro aus. Die verabschiedete Unternehmenssteuerreform führte unter anderem im Ergebnis für den LBBW-Konzern aufgrund eines sinkenden Konzernsteuersatzes ab 2008 zu einer Reduzierung der Steuerbelastung. Dieser nicht zahlungswirksame Einmaleffekt wirkte sich in 2007 positiv auf das Ergebnis aus der Berücksichtigung latenter Steuern aus. Zusätzlich verursachten die Ertragsrückgänge einen geringeren laufenden Steueraufwand, sodass der Konzernjahresüberschuss 311,4 (931,4) Mill. Euro betrug - was einem Minus von exakt zwei Dritteln entspricht.

Zum Stichtag 31. Dezember 2007 weist die Landesbank eine Konzernbilanzsumme von 443,4 (417,3) Mrd. Euro aus. die damit um 6,3% über dem Vorjahresniveau lag. Auch das Nominalvolumen der derivativen Geschäfte lag nach einem Anstieg von 292 Mrd. Euro zum Geschäftsjahresende 2007 mit 1 933 Mrd. Euro über dem Niveau des Vorjahres. Dabei resultierte der Zuwachs nahezu ausschließlich aus einer Geschäftsausweitung mit zinsbezogenen Derivaten. Das gesamte Derivatevolumen entsprach zum Geschäftsjahresende auf Nominalwertbasis einem Anteil an der Konzernbilanzsumme von 435,9%.

Die Forderungen an Kreditinstitute reduzierten sich im Geschäftsjahr 2007 um 4,6% 143,6 (150,6) Mrd. Euro, was einem Bilanzsummenanteil von 32,4 (36,1)% entspricht. Die Entwicklung der Forderungen an Kunden wies derweil eine gegenläufige Entwicklung auf. So wuchsen die Kundenforderungen um ein Fünftel auf 146,4 (121,4) Mrd. Euro an. Ursächlich für diese Steigerung war laut Geschäftsbericht maßgeblich die Ausweitung der Repo-Geschäfte im Zusammenhang mit der Sicherstellung der Liquidität der Sachsen-LB Conduits. Insgesamt machte die Position 33,0 (29,1)% der Aktiva aus.

Einen deutlichen Sprung um ein Viertel wies das Volumen der Handelsaktiva auf, das mit 51,1 (41,1) Mrd. Euro 11,5 (9,1)% der Bilanzsumme darstellte. Die Steigerung entfällt im Wesentlichen auf den deutlichen Anstieg der Geldmarktpapiere (Commercial Papers) um 8 Mrd. Euro. Ein leichter Bestandsrückgang um 3,8% auf 87,6 (91,0) Mrd. Euro ergab sich hingegen für die Finanzanlagen des LBBW-Konzerns, die mit 98,6% nahezu ausschließlich als "AfS" klassifiziert sind und insgesamt rund 19,8 (21,8)% der Aktiva ausmachen.

Ihre Refinanzierung führt die LBBW zum einen mit Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (35,5 nach 34,0% der Passiva) sowie verbrieften Verbindlichkeiten (28,6 nach 30,4% der Passiva) durch. Erstere hatten per Bilanzstichtag 31. Dezember 2007 ein Volumen von 157,5 (142,0) Mrd. Euro, letztere beliefen sich auf konstant 126,9 Mrd. Euro. In der deutlichen Ausweitung der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um 10,8% schlug sich laut Bank insbesondere die Refinanzierung des Volumenzuwachses der Wertpapierbestände der Aktivseite nieder.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden erreichten zum Jahresende mit einem Anstieg um 12,9% insgesamt 96,5 (85,4) Mrd. Euro und machten 21,8 nach 20,5% der Bilanzsumme aus.

Personalien: Verwaltungsrat: Peter Schneider (Vorsitzender), Stefan Mappus (erster stellvertretender Vorsitzender), Dr. Wolfgang Schuster (zweiter stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Dr. Siegfried Jaschinski (Vorsitzender), Michael Horn (stellvertretender Vorsitzender), Dr. Peter A. Kaemmerer, Joachim E. Schielke, Hans-Joachim Strüder, Dr. Bernhard Walter, Rudolf Zipf

Landesbank Rheinland-Pfalz

Integration in Konzernmutter LBBW im Frühjahr 2008 - neuer Auftritt als Rheinland-Pfalz Bank - Zinsergebnis (vor Risikovorsorge) weitestgehend auf Vorjahresniveau - Zuwachs von 12,8% beim Provisionsgeschäft - Handelsergebnis und Ergebnis aus Finanzanlagen deutlich eingebrochen - negatives Konzernergebnis von minus 91,1 Mill. Euro - Bilanzsumme bei 77,9 (71,8) Mrd. Euro

Als Tochter der Landesbank Baden-Württemberg ist die Landesbank Rheinland-Pfalz (LRP) seit dem Frühjahr 2008 fest in die Mutter integriert und firmiert - analog zur Schwester, der ehemaligen Sachsen-LB - als Rheinland-Pfalz Bank. Zum Jahresende 2007 hat sie zum letzten Mal einen Geschäftsbericht vorgelegt, dieser folgt den internationalen Bilanzierungsstandards (IFRS).

Im Fokus der Verarbeitung der Finanzmarktkrise standen dabei im LRP-Konzern aus Produktsicht die Credit Default Swaps (CDS) sowie Verbriefungstitel in Form von synthetischen Collateralized Debt Obligations (CDO), Commercial Mortgage Backed Securities (CMBS) und Residential Mortgage Backed Securities (RMBS), deren Marktpreisschwankungen vollständig im Handels- und Finanzanlageergebnis sowie im Eigenkapital (der Neubewertungsrücklage) ausgewiesen sind.

Das Volumen der Verbriefungstitel belief sich zum Geschäftsjahresende 2007 insgesamt auf 5,5 Mrd. Euro, wovon mit rund 60,4% der maßgebliche Anteil auf MBS-Papiere entfiel. Direkte Subprime-Risiken seien mit diesen Verbriefungstiteln nicht verbunden, ergänzt die Bank. Das indirekte Subprime-Engagement des LRP-Konzerns im vergangenen Geschäftsjahr wird mit 292,2 Mill. Euro beziffert.

Der Blick auf die Ertragsrechnung zeigt ein um 2,1% angestiegenes Zinsergebnis von 250,5 (245,3) Mill. Euro. Weil bei der Risikovorsorge im Kreditgeschäft nach einer Belastung von 20,8 Mill. Euro im Vorjahr im Berichtszeitraum begünstigt durch deutlich höhere Risikovorsorge-Auflösungen und gestiegene Eingänge auf abgeschriebene Forderungen eine Auflösung von 8,3 Mill. Euro zu Buche stand, belief sich der Zinsüberschuss nach Risikovorsorge auf 258,8 (224,6) Mill. Euro und lag damit um 15,2% höher als im Jahr 2006.

Das Provisionsergebnis erhöhte sich im Berichtsjahr um 12,8% auf 89,7 (79,5) Mill. Euro an. Geprägt wurde diese Entwicklung laut Geschäftsbericht insbesondere durch die Zunahme der Provisionen aus dem Kredit- und Avalgeschäft. Diese wuchsen mit einem Plus von 25,9%.

Die aus den Marktverwerfungen im Finanzmarktumfeld resultierenden negativen Bewertungsergebnisse belasteten das Handelsergebnis mit minus 257,4 Mill. Euro. Dabei resultieren die Fair-Value-Rückgänge zum Stichtag nach Angaben der Bank primär aus der Abbildung der auf CDS und synthetischen CDO entfallenden Spreadausweitungen. Der Beitrag des Ergebnisses aus Sicherungszusammenhängen betrug 2,1 Mill. Euro, das Ergebnis aus Finanzinstrumenten der Fair-Value-Option lag bei 6,2 Mill. Euro und das originäre Ergebnis aus Handelsaktivitäten wird mit 29,1 Mill. Euro beziffert. Im Saldo war das Handelsergebnis insgesamt von plus 50,5 auf minus 228,3 Mill. Euro rückläufig.

Um 2,8% auf 197,5 (203,2) Mill. Euro verringerte sich der Verwaltungsaufwand. Ausschlaggebend für diese Entwicklung waren ein um 2,7% verringerter Personalaufwand sowie um 5,7% Mill. Euro rückläufige andere Sachausgaben.

Das Finanzanlageergebnis zeigte 2007 einen Nettoaufwandszuwachs und lag damit bei minus 99,9 Mill. Euro. Dabei entfiel im abgelaufenen Geschäftsjahr mit minus 101,8 Mill. Euro der maßgebliche Anteil der aufgelaufenen Aufwendungen dieses Postens auf Bewertungen aus AfS-Beständen. Bedingt durch den zu konstatierenden Ertragsrückgang stieg die Cost Income Ratio (CIR) für das Geschäftsjahr 2007 deutlich von 52,55% auf 151,91% an.

Der Verminderung des Handels- sowie des Finanzanlageergebnisses hatte wesentliche Folgen für die Entwicklung des Konzernergebnisses vor und nach Steuern. Die Aggregation der Gewinnsäulen des LRP-Konzerns führt zu einem Vorsteuerergebnis von minus 160,9 nach plus 181,9 Mill. Euro. Die verabschiedete Unternehmenssteuerreform wirkte sich 2007 laut Geschäftsbericht als Einmaleffekt mit 42,6 Mill. Euro negativ auf das Ergebnis aus der Berücksichtigung latenter Steuern aus. Die Position "Steuern vom Einkommen und Ertrag" wird mit plus 69,8 (minus 34,9) Mill. Euro ausgewiesen und sei insbesondere auf die Bildung aktiver latenter Steuern bezogen auf unterschiedliche Wertansätze in der steuerrechtlichen Regelungswelt und der IFRS-Rechnungslegung für CDS und CDOs zurückzuführen. Insgesamt führt dies zu einem im Vorjahresvergleich um 238,1 Mill. Euro verringerten negativen Konzernergebnis nach Steuern von minus 91,1 (plus 146,9) Mill. Euro.

Die Bilanzsumme verzeichnete im LRP-Konzern im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung um 8,5% auf 77,9 (71,8) Mrd. Euro. Die Forderungen an Kreditinstitute stiegen im Geschäftsjahr 2007 um 38,2% auf 25,0 (18,1) Mrd. Euro und machten damit 32,0 (25,1)% der Bilanzsumme aus. Die Forderungen an Kunden wuchsen derweil leicht um 3,4% auf 18,6 (18,0) Mrd. Euro an - das sind 23,8 (25,0)% aller Aktiva. Größte Position auf der Aktivseite der Bilanz waren per Stichtag 31. Dezember 2007 mit 40,4 (45,9)% die Finanzanlagen, deren Volumen allerdings um 4,5% auf 31,5 (32,9) Mrd. Euro rückläufig war.

Mit einem Bilanzsummenanteil von 40,4 (36,5)% und einem Volumen von 31,5 (26,3) Mrd. Euro wichtigste Refinanzierungsquelle der LRP waren im Berichtsjahr die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, gefolgt von verbrieften Verbindlichkeiten in Höhe von 28,8 (28,2) Mrd. Euro - entsprechend 37,0 (39,2)% der Passiva. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden stiegen moderat um 3,5% auf 12,3 (11,9) Mrd. Euro an und stellten damit 15,8 (16,6)% der Bilanzsumme dar.

Personalien: Verwaltungsrat: Dr. Siegfried Jaschinski (Vorsitzender), Peter Schneider (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Hubert Sühr (Vorsitzender seit 1. Juli 2008), Dr. Friedhelm Plogmann (Vorsitzender bis 30. Juni 2008), Daniel F. Juncker (bis 30. Juni 2008), Paul K. Schminke (bis 30. Juni 2007), Hans-Joachim Strüder (1. Juli 2007 bis 30. Juni 2008), Stefan Zeidler (seit 3. Juli 2008)

Landesbank Sachsen AG

Mit Zustimmung ihrer Trägerversammlung zur Ergänzungsvereinbarung Anfang März 2008 hat die Landesbank Baden-Württemberg endgültig die angeschlagene Sachsen-LB mit Sitz in Leipzig übernommen - und zwar rückwirkend zum 1. Januar 2008. Bereits am 26. Oktober 2007 war die Landesbank Sachsen Girozentrale im Wege einer formwechselnden Umwandlung in eine Aktiengesellschaft überführt worden. Eigentümer waren zuvor die Sachsen- Finanzgruppe und der Freistaat Sachsen.

Seit 1. April 2008 bündelt die LBBW das mittelständische Firmenkundengeschäft der Sachsen-LB sowie das Unternehmenskunden- und gehobene Privatkundengeschäft der BW-Bank in Mitteldeutschland unter der neuen Marke Sachsen Bank. In der neuen LBBW-Niederlassung Leipzig sind überregionale Geschäftsaktivitäten des Konzerns, unter anderem die Fachbereiche Immobilien, Erneuerbare Energien und Exportfinanzierungen, angesiedelt. Zudem bildet sie innerhalb der LBBW das Kompetenzzentrum für Osteuropa mit Beziehungen insbesondere nach Polen, Tschechien und in die Slowakei. In den genannten Ländern soll die Sachsen Bank den Markteintritt des LBBW-Konzerns in Polen und Tschechien steuern.

Für das Berichtsjahr 2007 hat die Sachsen-LB keinen IFRS-Bericht vorgelegt. Die wichtigsten Zahlen aus dem HGB-Geschäftsbericht seien deshalb hier nur kurz genannt. So erhöhte sich der Zinsüberschuss auf 239,3 (221,2) Mill. Euro, das Provisionsergebnis lag bei minus 7,7 (plus 2,0) Mill. Euro. Die Verwaltungsaufwendungen übertrafen mit 91,8 (82,6) Mill. Euro leicht den Vorjahreswert. Nach Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft von 515,7 (73,8) Mill. Euro zum einen und auf Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere von 220,2 (plus 89) Mill. Euro zum anderen wird ein Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit mit minus 641,6 (plus 80,4) Mill. Euro ausgewiesen. Die Bilanzsumme per Jahresende 2007 lag bei 62,1 (62,3) Mrd. Euro.

Bayern-LB

Erstmalige Konsolidierung der Hypo Group Alpe Adria - ergebniswirksame Belastungen von 1,2 Mrd. Euro - Anstieg des Zinsüberschusses - leichter Rückgang des Provisionsgeschäfts - Ergebnis der Fair-Value-Bewertung von minus 238 Mill. Euro - Finanzanlageergebnis gesteigert - Verwaltungsaufwand um ein Fünftel gestiegen - Konzernüberschuss auf 92 (1 000) Mill. Euro gesunken - Bilanzsumme bei 415,6 (344,4) Mrd. Euro

Nach Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung an der Hypo Alpe Adria Bank International AG (HGAA), Klagenfurt, wurde diese ab Anfang Oktober 2007 in den Konsolidierungskreis der Bayern-LB aufgenommen. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2007 hielt die Bank insgesamt 57,31% an der HGAA. Neben der Konzernmutter selbst und der genannten HGAA konsolidiert die Münchener Landesbank als wesentliche Töchter die Banque LB Lux S. A., Luxemburg, die Deutsche Kreditbank Aktiengesellschaft, Berlin, die Landesbank Saar, Saarbrücken, sowie die LB (Swiss) Privatbank AG, Zürich.

Die eigene Ertragslage sieht der Bayern-LB-Konzern im Berichtsjahr 2007 durch die Auswirkungen der Finanzmarktkrise maßgeblich beeinflusst. Unmittelbar ergebniswirksam wurden in Form von Abschreibungen auf strukturierte Wertpapiere und durch sonstige negative Bewertungseffekte rund 1,2 Mrd. Euro.

Vom Anstieg des Zinsüberschusses um 19,2% auf 2,17 (1,82) Mrd. Euro entfallen 176 Mill. Euro auf die HGAA. Den höchsten prozentualen Zuwachs erreichte die ungarische MKB, die ihren Zinsüberschuss um 34,8% auf 241 Mill. Euro steigern konnte (auf Teilkonzernebene vor Konsolidierung).

Die Nettozuführung zur Risikovorsorge im Kreditgeschäft wurde um 36,8% auf 115 (182) Mill. Euro reduziert. Die Zuführungen zur Risikovorsorge und die Direktabschreibungen sind derweil laut Geschäftsbericht für das Jahr 2007 um 129 Mill. Euro auf 660 Mill. Euro gestiegen. Der Rückgang des sonstigen Risikovorsorgeergebnisses beruht im Wesentlichen auf Sondereffekten im Vorjahr.

Mit 380 nach 404 Mill. Euro wird der Provisionsüberschuss für das Jahr 2007 um 5,9% niedriger ausgewiesen als im Vergleichszeitraum. Unter Berücksichtigung eines positiven Einmaleffekts im Vorjahr in Höhe von 58 Mill. Euro und des erstmals erfassten Provisionsergebnisses der HGAA von 49 Mill. Euro liege der bereinigte Rückgang bei 15 Mill. Euro, wie die Bank anmerkt.

Deutlich ins Negative hat sich das Ergebnis aus der Fair-Value-Bewertung verändert. Dem positiven Vorjahreswert von 177 Mill. Euro steht im Berichtsjahr 2007 ein Minus von 238 Mill. Euro gegenüber. Davon entfallen auf das Handelsergebnis minus 155 Mill. Euro nach plus 142 Mill. Euro im vorangegangenen Jahr und auf das Ergebnis aus der Fair-Value-Option minus 83 Mill. Euro nach plus 35 Mill. Euro im Jahr zuvor.

Nach Angaben der Bank insbesondere durch Credit-Spread-induzierte Marktwertveränderungen lag das Ergebnis für das zinsbezogene Geschäft im Handelsbestand (vor allem Wertpapiere und Kreditderivate) bei minus 381 Mill. Euro - für das Vorjahr werden hier plus 59 Mill. Euro ausgewiesen. Positiv entwickelten sich die währungsbezogenen und sonstigen Finanzgeschäfte mit einem Ergebnis von 259 (72) Mill. Euro. Zusätzlich durch einen Schadensfall belastet, so das Münchener Institut, blieb auch das Handelsergebnis für das aktienbezogene Geschäft mit minus 19 Mill. Euro erheblich hinter dem Vorjahreswert von 24 Mill. Euro zurück. Die ABS-Investments der Bayern-LB sind überwiegend den "Available-for-Sale"-Beständen (AfS) zugeordnet. Das Ergebnis aus Finanzanlagen wurde insbesondere durch hohe Aufwendungen aus Abschreibungen in Höhe von 703 Mill. Euro, insbesondere auf ABS-Investments mit Bezug zum US-amerikanischen Hypothekenmarkt, belastet. Leicht kompensierend wirkten demgegenüber Veräußerungserlöse aus den AfS-Beständen in Höhe von 220 (489) Mill. Euro sowie das Ergebnis aus Anteilen an at-Equity bewerteten Unternehmen, das durch einen einmaligen Veräußerungsgewinn eines assoziierten Unternehmens auf 130 (21) Mill. Euro gestiegen ist. Insgesamt weist das Ergebnis aus Finanzanlagen mit minus 336 (plus 482) Mill. Euro gegenüber dem Jahr 2006 eine negative Veränderung von 818 Mill. Euro aus.

Der Anstieg des Verwaltungsaufwandes um 20,4% auf 1,77 (1,47) Mrd. Euro wird im Geschäftsbericht primär auf den erweiterten Konsolidierungskreis zurückgeführt. Vom absoluten Zuwachs in Höhe von 299 Mill. Euro entfallen rund 54% (161 Mill. Euro) auf die HGAA. Weitere 22% (67 Mill. Euro) betreffen die MKB, die im zurückliegenden Geschäftsjahr eine Reihe zusätzlicher Niederlassungen eröffnet hat. Die Personalaufwendungen sind dabei insgesamt um 12,6% angestiegen. Die Cost Income Ratio (CIR) als Verhältnis des Verwaltungsaufwandes zu den operativen Erträgen, wurde durch das negative Ergebnis aus der Fair-Value-Bewertung belastet und wird mit 71,4 nach 58,7% angegeben.

Im sonstigen Ergebnis als Saldo der sonstigen Erträge und Aufwendungen sind insbesondere die Immobilienaktivitäten des Konzerns erfasst. Das sonstige Ergebnis betrug im Jahr 2007 133 (100) Mill. Euro. Der Ertragsteueraufwand in Höhe von 80 (343) Mill. Euro setzt sich zusammen aus tatsächlichen Ertragsteuern von 292 Mill. Euro und 211 Mill. Euro Erträgen aus latenten Steuern.

Das Ergebnis vor Steuern reduzierte sich im Resultat der genannten Belastungen signifikant von 1,33 Mrd. Euro im Jahr 2006 auf 255 Mill. Euro in der Berichtsperiode. Die Eigenkapitalrentabilität (Return on Equity - RoE) verringerte sich von 16,4 auf 0,8%. Der Konzernüberschuss der Bay-ern-LB im Geschäftsjahr 2007 wird mit 92 Mill. Euro nach 1,0 Mrd. Euro ausgewiesen.

Die Bilanzsumme wurde um 71,3 Mrd. Euro auf 415,6 (344,4) Mrd. Euro ausgeweitet. Zu berücksichtigen ist dabei ebenfalls die Erstkonsolidierung der Hypo Group Alpe Adria, die ihrerseits zum 31. Dezember 2007 eine Teilkonzernbilanzsumme von 39,4 Mrd. Euro ausweist.

Die Aktivseite der Bilanz setzt sich zu 16,4 (20,0)% aus Forderungen an Kreditinstitute, zu 42,2% aus Kundenforderungen, zu 20,4 (17,3)% aus Handelsaktiva und zu 16,3 (19,6)% aus Finanzanlagen zusammen. Das Kreditvolumen, definiert als Summe aus Forderungen an Kreditinstitute und Kunden sowie Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen stieg absolut um 18,7% auf 267,5 (225,4) Mrd. Euro an. Der Anteil der HGAA am Zuwachs wird auf 75,6% beziffert. Wenig strukturelle Veränderungen zeigen sich beim Blick auf die Passivseite der Bilanz. Mit 22,5 (23,2)% hat sich der Bilanzsummenanteil der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten kaum verändert, der Anteil der Kundenverbindlichkeiten liegt trotz gestiegener Bilanzsumme konstant bei 22,3%. Verbriefte Verbindlichkeiten stellen 29,6 (30,1)% und Handelspassiva 16,5 (14,0)% der Passivseite dar.

Personalien: Verwaltungsrat: Dr. Siegfried Naser (Vorsitzender), Prof. Dr. Kurt Faltlhauser (erster stellvertretender Vorsitzender bis 16. Oktober 2007), Erwin Huber (erster stellvertretender Vorsitzender seit 16. Oktober 2007), Hansjörg Christmann (zweiter stellvertretender Vorsitzender), Dr. Günther Beckstein (dritter stellvertretender Vorsitzender bis 9. Oktober 2007), Joachim Herrmann (dritter stellvertretender Vorsitzender seit 16. Oktober 2007); Vorstand: Werner Schmidt (Vorsitzender bis 29. Februar 2008), Dr. Michael Kemmer (Vorsitzender seit 1. März 2008), Dr. Rudolf Hanisch (stellvertretender Vorsitzender), Theo Harnischmacher (stellvertretender Vorsitzender), Dieter Burgmer (bis 28. Juni 2007), Stefan W. Ropers, Dr. Gerhard Gribkowsky (bis 2. April 2008), Dr. Ralph Schmidt, Stefan Ermisch (seit 1. Juli 2008)

WestLB AG

Readybank neu im Konsolidierungskreis - Zinsüberschuss um 8% über Vorjahresniveau - Provisionsgeschäft deutlich ausgeweitet - starker Einbruch beim Handelsergebnis - Verwaltungsaufwand um 14% reduziert - Konzernergebnis von minus 1,6 Mrd. Euro - Bilanzsumme konstant bei 286 Mrd. Euro - Veränderungen in den Führungs- und Aufsichtsgremien

Neben der Düsseldorfer WestLB als Konzernmutter bilden insbesondere die Weberbank Actiengesellschaft in Berlin, über die das Geschäft mit vermögenden Privatkunden und Institutionellen betrieben wird, sowie die WestLB Mellon Asset Management als globaler Asset Manager markante Elemente des WestLB-Konzerns. Im Laufe des vergangenen Jahres sind mehrere Gesellschaften in den Konsolidierungskreis aufgenommen worden. Hierzu zählen im Wesentlichen diverse Zweckgesellschaften sowie die Readybank AG (ehemals ABC-Privatkunden Bank GmbH) als Absatz- und Konsumentenfinanzierer.

Das Berichtsjahr 2007 war bei derDüsseldorfer Bank insbesondere von zwei Ereignissen geprägt. Zusätzlich zu den Belastungen im Zuge der Finanzmarktkrise - es wurden neben den ergebniswirksamen Bestandteilen von 1,7 Mrd. Euro weitere 301 Mill. Euro erfolgsneutral mit der Neubewertungsrücklage verrechnet - musste die WestLB auch Belastungen aus den Fehlspekulationen im Eigenhandel in Höhe von rund 600 Mill. Euro verarbeiten. Letztere riefen nicht nur die Eigner auf den Plan, sondern machten auch eine Ausgliederung der Papiere in eine Zweckgesellschaft notwendig.

Der detaillierte Blick auf die Ertragsrechnung des Düsseldorfer Konzerns zeigt einen Zinsüberschuss, der sich im Geschäftsjahr 2007 auf 1,09 (1,01) Mrd. Euro belief und damit um 8% über dem Vorjahresniveau lag. Der Anstieg ist maßgeblich auf das Kundengeschäft sowie die Ausweitung des Konsolidierungskreises zurückzuführen. Darüber hinaus hat sich das Zinsergebnis der Handelsbestände (Held for Trading) erhöht, was jedoch in Abhängigkeit von der jeweiligen Handelsstrategie teilweise zu gegenläufigen Effekten im Handelsergebnis führte, wie die Bank anmerkt.

Eine Nettozuführung von 238 Mill. Euro weist die Kreditrisikovorsorge auf, während im Vorjahr 202 Mill. Euro aufgelöst wurden. Bruttozuführungen von 221 Mill. Euro standen dabei im direkten Zusammenhang mit voraussichtlich dauerhaften Wertminderungen, so heißt es von der Bank, insbesondere im Zuge der Finanzmarktkrise. Der Vorjahreswert war vor allem durch die Auflösung von Länderrisikovorsorgen beeinflusst.

Der Provisionsüberschuss erhöhte sich deutlich um ein Viertel von 325 auf 406 Mill. Euro. Diese Entwicklung führt das Institut im Wesentlichen auf das Kredit- und Konsortialgeschäft zurück. Gleichzeitig sanken die Provisionsaufwendungen um 45 Mill. Euro auf 191 Mill. Euro.

Einen deutlichen Einbruch verzeichnete die WestLB im Geschäftsjahr 2007 beim Handelsergebnis - nach 561 Mill. Euro im vorangegangenen Jahr weist die Bank nunmehr ein Minus von 1,62 Mrd. Euro aus. Diese Entwicklung ist laut Geschäftsbericht maßgeblich durch die Verluste aus den Spreadpositionen in Stamm- und Vorzugsaktien im ersten Halbjahr (minus 604 Mill. Euro) sowie Bewertungsverluste im Zusammenhang mit den krisenhaften Entwicklungen an den internationalen Finanzmärkten (minus 1,30 Mrd. Euro) geprägt. Auch ohne diese Belastungen hätte das Handelsergebnis unter dem Niveau des Vorjahres gelegen, was zum einen auf das schwierige Marktumfeld im zweiten Halbjahr 2007 und zum anderen auf strategische Entscheidungen, bestimmte Eigenhandelsaktivitäten einzustellen, zurückzuführen sei.

Veräußerungsgewinne im Private-Equity- und Beteiligungsgeschäft führten zwar zu einem positiven Finanzanlageergebnis von 291 Mill. Euro. Der Wert des Vorjahres von 551 Mill. Euro konnte derweil nicht erreicht werden. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sind zudem die Aufwendungen aus Verlustübernahmen gesunken. Belastend waren hingegen Wertminderungen aus ABS- und CDO-Beständen der Kategorie Available for Sale, die infolge ihres dauerhaften Charakters in der Gewinn- und Verlustrechnung auszuweisen sind. Direkt diesen Beständen zuzuordnende Einzelwertberichtigungen summieren sich auf 185 Mill. Euro. Das Finanzanlageergebnis des Vorjahres resultierte darüber hinaus maßgeblich aus dem Verkauf der Beteiligung an der HSH Nordbank AG, einem IPO-Ertrag aus dem Geschäftsfeld Private Equity sowie den Verkäufen der Anteile an den vormals assoziierten Unternehmen Sale und Aurelis Real Estate GmbH & Co. KG, wie die Bank kommentiert.

Der Verwaltungsaufwand reduzierte sich um 14% auf 1,58 (1,83) Mrd. Euro. Als Unterposition belief sich der Personalaufwand auf 823 Mill. (1,031 Mrd.) Euro und lag somit um 20% unter dem Vorjahresniveau. Diese Entwicklung ist nach den Angaben im Geschäftsbericht vor allem auf geringere nicht lineare Gehaltskomponenten zurückzuführen. Das Niveau der anderen Verwaltungsaufwendungen (753 Mill. Euro gegenüber 799 Mill. Euro im Vorjahr) spiegelt aus Sicht der Bank Erfolge der eigenen Lean-Bank-Initiative wider. Im Vergleich zum Vorjahr wurden ohne den Effekt aus der Erweiterung des Konsolidierungskreises von 36 Mill. Euro Einsparungen in Höhe von 82 Mill. Euro (minus 10%) realisiert.

Nach einem Vorsteuerergebnis in Höhe von minus 1,50 (plus 1,01) Mrd. Euro weist die WestLB für das Geschäftsjahr 2007 nach einem Überschuss von 800 Mill. Euro im Vorjahr einen Konzernverlust in Höhe von 1,6 Milliarden Euro aus. Das entspricht einem Swing von minus 2,4 Mrd. Euro.

Die Bilanzsumme des WestLB Konzerns erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr leicht um 1,2 Mrd Euro auf 286,5 (285,3) Mrd. Euro. Der Blick auf die Bilanzstruktur zeigt bei der WestLB ein etwas anderes Bild als bei den anderen hier besprochenen Instituten. So bilden die Handelsaktiva bei einem Volumen von 93,3 (87,2) Mill. Euro mit 32,6 (30,6)% den größten Posten auf der Aktivseite. Einen nur wenig geringeren und deutlich gestiegenen Anteil von 28,4 (23,1)% machen derweil die Kundenforderungen in Höhe von 65,8 (81,3) Mill. Euro aus. Der höhere Wert ist dabei im Wesentlichen auf die Erweiterung des Konsolidierungskreises zurückzuführen. Eine mit 3,4 (3,6)% untergeordnete Rolle spielen derweil die Forderungen an Kreditinstitute, deren Volumen sich leicht auf 11,3 (10,3) Mill. Euro ausweitete.

Weitere maßgebliche Bestandteile des Aktivvermögens der Bank sind die Forderungen aus Wertpapiergeschäften, deren Anteil an der Bilanzsumme von 23,3 auf 14,8% gesunken ist, freiwillig zum Fair Value bewertete Aktivbestände (11,0 nach 14,1% der Aktiva) sowie Finanzanlagen letztere mit einem verdoppelten Anteil an den Vermögenswerten der Bank von 7,6 (3,8)%.

Auf der Refinanzierungsseite beliefen sich die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten auf 27,1 (54,0) Mrd. Euro (9,4 nach 18,9% der Bilanzsumme) und die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden auf 24,9 (46,8) Mrd. Euro (8,7 nach 16,4% aller Passivposten). Die Rückgänge um 50 beziehungsweise 47% resultierten laut Geschäftsbericht aus fälligen Geldmarktgeschäften. Die verbrieften Verbindlichkeiten nahmen um leicht um 3% auf 43,0 (41,6) Mrd. Euro zu (15,0 nach 14,6% der Bilanzsumme).

Deutlich ausgeweitet hat die WestLB die Mittelbeschaffung durch Repo-Geschäfte. Diese stiegen im abgelaufenen Geschäftsjahr um 55% auf 54,3 (35,1) Mrd. Euro an (19,0 nach 12,3% der Bilanzsumme). Das Neugeschäft im Geldmarktbereich wurde in großem Umfang den freiwillig zum Fair Value bewerteten Passivbeständen zugeordnet. Insgesamt erhöhten sich diese um 72% auf 71,9 (41,8) Mrd. Euro (das entspricht einem Anteil von 25,1 nach 14,6% aller Passiva); diese Entwicklung führt die Bank etwa zu gleichen Teilen auf Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und gegenüber Kunden zurück. Mit 49,6 (46,7) Mrd. Euro blieb der Bestand an Handelspassiva knapp über dem Vorjahresniveau (17,3 nach 16,4% der Bilanszumme).

Personalien: Aufsichtsrat: Michael Breuer (Vorsitzender seit 7. Januar 2008), Dr. Rolf Gerlach (Vorsitzender bis 31. Dezember 2007), Doris Ludwig (stellvertretende Vorsitzende); Vorstand: Heinz Hilgert (Vorsitzender seit 1. Mai 2008), Alexander Stuhlmann (Vorsitzender vom 26. Juli 2007 bis 30. April 2008), Dr. Thomas R. Fischer (Vorsitzender bis 26. Juli 2007), Hubert Beckmann (stellvertretender Vorsitzender seit 1. Juni 2008), Dietrich Voigtländer (stellvertretender Vorsitzender seit 1. Juli 2008), Dr. Norbert Emmerich (stellvertretender Vorsitzender bis 30. April 2008), Dr. Matthijs van den Adel (bis 26. Juli 2007), Klemens Breuer (stellvertretendes Mitglied seit 1. September 2008), Klaus-Michael Geiger (bis 16. Juli 2007), Dr. Wolfgang Nickels (seit 14. September 2007), Dr. Hans-Jürgen Niehaus, Robert M. Stein (bis 10. Juli 2007), Werner Taiber

HSH Nordbank AG

Nettoauflösung von 1 Mill. Euro bei Risikovorsorge im Kreditgeschäft - Zinsüberschuss nach Risikovorsorge um mehr als ein Viertel angestiegen - Rückgang von 7,1% beim Provisionsgeschäft - starke Einbrüche beim Handelsgeschäft und beim Ergebnis aus Finanzanlagen - um 13,8% höhere Verwaltungsaufwendungen - Jahresüberschuss um zwei Drittel rückläufig - Bilanzsumme bei 204,9 (194,3) Mrd. Euro

Auch beim HSH-Nordbank-Konzern, der sich als Aktiengesellschaft mit privaten Investoren in seiner Struktur von den anderen hier besprochenen Instituten unterscheidet, schlugen sich im Berichtsjahr 2007 erhebliche finanzielle Belastungen in der Ertragsrechnung nieder. Im Kapitalmarktbereich etwa sank das operative Ergebnis des Segments Financial Markets aufgrund einer umfangreichen Risikovorsorge auf ein Minus in Höhe von 1,05 Mrd. Euro - im Vorjahr wurde hier noch ein Plus von 300 Mill. Euro ausgewiesen.

Einen Zuwachs um 9,4% auf 1,60 (1,47) Mrd. Euro verzeichnete der Zinsüberschuss. Als ursächlich dafür sieht die Bank eine stärkere Nachfrage nach Finanzierungslösungen. Zudem wurden höhere Ergebnisbeiträge aus Beteiligungen und Wertpapieren verbucht, vorwiegend aus dem Private-Equity-Geschäft. Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft wurde 2007 deutlich zurückgeführt. Die Nettoauflösung in Höhe von 1 Mill. Euro (im Vorjahr war die GuV durch eine Nettozuführung in Höhe von 207 Mill. Euro belastet) führte zu einem insgesamt um 27,4% auf 1,60 (1,26) Mrd. Euro gestiegenen Zinsüberschuss nach Risikovorsorge.

Das Provisionsergebnis blieb um 7,1% hinter dem Vorjahresniveau zurück. Der Rückgang auf 326 (351) Mill. Euro resultiert laut Geschäftsbericht hauptsächlich aus einem geringeren Überschuss in den Positionen Auslands- und Kreditgeschäft. Im Plus lagen die Provisionseinnahmen im Bürgschafts- und im Wertpapiergeschäft.

Zur Reduzierung von Volatilitäten, die aus der Bewertung von Vermögenswerten und Schulden zu Marktwerten (Fair Value) oder zu fortgeführten Anschaffungskosten resultieren (Accounting Mismatch), nutzt die Bank das Fair-Value-Hedge-Accounting auf Einzelgeschäfts- und Portfolioebene. Die Bewertungsergebnisse aus der Marktbewertung der Sicherungsderivate und aus der Anpassung der abgesicherten Grundgeschäfte in Höhe der Marktwertänderung (Hedge Adjustments) werden in der GuV-Position Hedge-Ergebnis erfasst; das Ergebnis reduzierte sich von 33 Mill. Euro 2006 auf minus 13 Mill. Euro im Berichtsjahr.

Durch hohe Abschreibungen auf das Credit-Investment-Portfolio weist der HSH-Nordbank-Konzern ein negatives Handelsergebnis von 591 (plus 169) Mill. Euro und ein negatives Ergebnis aus Finanzanlagen von 342 (plus 169) Mill. Euro aus. Im Handelsergebnis sind zudem Verluste im Bereich der Zinsrisikoprodukte enthalten. Diese seien insbesondere in einem Portfolio hauptsächlich bestehend aus Zinsswaps angefallen (Euro-Swap-Arbitrage-Portfolio). Zusammengenommen musste in beiden Positionen damit ein Minus von knapp einer Milliarde Euro realisiert werden. Den erheblichen Unsicherheiten und Preisschwankungen auf den relevanten Märkten und in den verwendeten Bewertungsmodellen, so die Bank, sei dabei in Form von Modellreserven und weiteren Bewertungsabschlägen Rechnung getragen worden. Positiv zu Buche schlugen im Finanzanlageergebnis Einnahmen in Höhe von rund 211 Mill. Euro aus realisierten Ergebnissen und Zuschreibungen.

Die Verwaltungsaufwendungen stiegen im Konzern um 13,8% auf insgesamt 984 (865) Mill. Euro an. Darin enthalten sind laut Geschäftsbericht zum Jahr 2007 insbesondere zusätzliche Investitionen zur Stärkung der Marktaktivitäten. Um 16,5% auf 498 Mill. Euro erhöhten sich dabei die Personalaufwendungen. Die Sachaufwendungen - einschließlich der Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände - lagen 2007 mit 486 Mill. Euro um 11,2% über dem Vorjahreswert. Aufgrund der deutlich geringeren Erträge verschlechterte sich die Cost Income Ratio maßgeblich von vergleichsweise niedrigen 38,2% auf nunmehr 87,0%.

Das sonstige betriebliche Ergebnis verdoppelte sich nahezu auf 149 (80) Mill. Euro, was nach den Angaben im Geschäftsbericht unter anderem auf die Konsolidierung der im Berichtsjahr erworbenen Immobiliengesellschaft Hamborner AG, Duisburg, zurückzuführen ist. Durch Abschreibungen auf das Credit-Investment-Portfolio verringerte sich das operative Ergebnis des Konzerns deutlich auf 148 Mill. Euro - für das Vorjahr werden in dieser GuV-Position 1,20 Mrd. Euro ausgewiesen. Die Eigenkapitalrendite vor Steuern verringerte sich dementsprechend ebenfalls maßgeblich von 28,4% im vorangegangenen Jahr auf 3,3 im Berichtsjahr 2007.

Die Aktivierung von Ertragsteueransprüchen und latenten Steuern hat im Berichtsjahr zu einem positiven Ergebnis aus Ertragsteuern von 132 Mill. Euro geführt. Im Vorjahr waren Ertragsteueraufwendungen in Höhe von 363 Mill. Euro angefallen. Durch die Senkung der Unternehmenssteuersätze im Rahmen der Unternehmenssteuerreform, wie es im Geschäftsbericht 2007 dazu heißt, sind die latenten Steuern insgesamt ergebniswirksam um 109 Mill. Euro gesunken.

Nach Berücksichtigung der auf konzernfremde Gesellschafter entfallenden Verluste von 5 Mill. Euro (im Vorjahr wurden Gewinne von 2 Mill. Euro ausgewiesen) belief sich der Konzernjahresüberschuss 2007 auf 285 Mill. Euro. Bei einem Vorjahresergebnis von 830 Mill. Euro bedeutet dies einen Rückgang auf ein Drittel. Zahlungen auf zur Wandlung bestimmte stille Einlagen beliefen sich auf 48 (44) Mill. Euro. In die Konzerngewinnrücklage wird ein Betrag von 177 (182) Mill. Euro eingestellt. Die Eigenkapitalrendite nach Steuern belief sich auf 6,4 (19,7)%.

Die Bilanzsumme des HSH Nordbank Konzerns erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 5,4% auf 204,9 (194,3) Mrd. Euro, wie die Bank betont vor allem aufgrund eines höheren Neugeschäfts mit Kunden. Entsprechend wuchsen die Kundenforderungen - der mit 51,5 (52,1)% bei Weitem größte Aktivposten - im Konzern von 101,3 auf 105,5 Mrd. Euro. Zusätzlich hat der Anstieg der Finanzanlagen um 18,3% auf 43,3 (36,6) Mrd. Euro zu der höheren Bilanzsumme beigetragen - sie machen einen Anteil von 21,1 (18,8)% des Aktivvermögens der Bank aus. Die Forderungen an Kreditinstitute stellten bei einem Volumen von 28,8 (28,5) Mrd. Euro 13,9 (14,8)% der Bilanzsumme dar, die Handelsaktiva in Höhe von 24,0 (26,0) Mrd. Euro 11,8 (13,4)%.

Auf der Passivseite bilden die verbrieften Verbindlichkeiten mit 34,4 (38,4)% den größten Posten, ihr absoluter Wert verringerte sich zum Berichtsjahresende um 5,9% auf 70,2 (74,6) Mrd. Euro. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (plus 15,5% auf 57,8 nach 50,0 Mrd. Euro) stellen 28,2 (25,7)% der Passiva dar, Verbindlichkeiten gegenüber Kunden (plus 9,1% auf 50,2 nach 46,1 Mrd. Euro) machen 24,5 (23,7)% aus.

Personalien: Aufsichtsrat: Dr. Wolfgang Peiner (Vorsitzender), Olaf Behm (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Hans Berger (Vorsitzender), Peter Rieck (stellvertretender Vorsitzender), Joachim Friedrichs (seit 15. Mai 2007), Prof. Dr. Dirk Jens Nonnenmacher (seit 1. Oktober 2007), Hartmut Strauß, Bernhard Visker

Nord-LB

Ertragsrechnung negativ durch Settle-ment-Probleme bei einem Kundengeschäft beeinflusst - starker Anstieg des Zinsüberschusses - Provisionsgeschäft leicht rückläufig - Verwaltungsaufwand trotz niedriger Personalkosten angestiegen - deutlich geringeres Vorsteuerergebnis - Konzernüberschuss um zwei Drittel niedriger - Bilanzsumme bei 201,5 (194,9) Mrd. Euro

Der Konzern Norddeutsche Landesbank beinhaltet neben dem Mutterinstitut maßgeblich die Bremer Landesbank als 100-prozentige Tochter. Als besondere Einflüsse auf die Ertragslage des Konzerns sind im Jahr 2006 Erträge aus der Veräußerung von Beteiligungen und im Jahr 2007 Aufwendungen in Zusammenhang mit Settle-ment-Problemen aus einem nicht erfüllten Kundengeschäft zu nennen. Die Transaktionen betrafen die Titel Balda AG, Curanum AG, Euromicron AG und Remote-MDX sowie zwei weitere Werte, die im Auftrag erworben, vom Käufer aber nicht abgenommen wurden. Der Gesamterwerbspreis lag bei rund 234 Mill. Euro. Die Position wurde im Rahmen des Jahresabschlusses 2007 mit Rückstellungen in Höhe von 82,5 Mill. Euro berücksichtigt.

Der detailliertere Blick auf die Ertragsrechnung zeigt einen kräftig gegenüber dem Vorjahr um 42,1% angestiegenen Zinsüberschuss von 1,48 (1,04) Mrd. Euro. Sowohl Zinserträge als auch Zinsaufwendungen verzeichneten dabei im Jahr 2007 gegenüber dem Vorjahr deutliche Zuwächse: So stiegen Erstere um 2,9, Letztere um 2,5 Mrd. Euro an. Dieser deutliche Zuwachs sowohl auf Ertrags- als auch auf Aufwandsseite führt die Bank zu einem wesentlichen Teil auf Effekte aus der 2007 erstmals erfolgten Anwendung eines Port-folio-Hedge-Ansatzes sowie der Ausweitung von Micro-Hedge-Ansätzen zurück. Im Vorjahr im Handelsergebnis saldiert verrechnete Zinsaufwendungen und -erträge für Zinsswaps wurden damit unsaldiert im Zinsüberschuss ausgewiesen. Im Einzelnen betrifft dies laut Geschäftsbericht Erträge sowie Aufwendungen von jeweils 1,3 Mrd. Euro. Des Weiteren verursachten unter anderen um 407 Mill. Euro gestiegene Zinserträge aus verzinslichen Wertpapieren der Kategorie "Available for Sale" den deutlichen Zuwachs.

Aus Settlement-Problemen bei der Abwicklung eines Kundengeschäftes bei der Nord-LB ergab sich 2007 ein Gesamtaufwand in Höhe von 60,5 Mill. Euro. Davon wurden 29,9 Mill. Euro als Wertberichtigungen in der Risikovorsorge und 30,6 Mill. Euro im Handelsergebnis berücksichtigt. Beide Effekte sind in der Darstellung zur Ertragslage unter den Sondereinflüssen ausgewiesen. Die Konzern Gewinn- und Verlustrechnung zeigt daher unter der Risikovorsorge im Kreditgeschäft einen Betrag von insgesamt 38 (17) Mill. Euro.

Der fast konstante Provisionsüberschuss von 162 (165) Mill. Euro beinhaltet überwiegend Erträge und Aufwendungen aus dem Bankgeschäft und zu einem geringeren Teil aus dem Versicherungs- und Immobiliengeschäft. Im Bankgeschäft stiegen insbesondere die Provisionserträge aus dem Kredit- und Avalgeschäft aufgrund des vergrößerten Geschäftsvolumens von 49 Mill. Euro im Vorjahr auf 63 Mill. Euro im Jahr 2007 an. Dieser Effekt wurde laut Geschäftsbericht teilweise kompensiert, unter anderem durch höhere Provisionsaufwendungen aus dem Wertpapier- und Depotgeschäft (21 nach 29 Mill. Euro).

Der Ergebnisrückgang in den Bestandteilen Handelsergebnis und Ergebnis aus designierten Finanzinstrumenten ist auf Bewertungsanpassungen von Derivaten und strukturierten Finanzinstrumenten infolge eines gestiegenen Zinsniveaus zurückzuführen, merkt die Bank an.

So verringerte sich das Bewertungsergebnis als Differenz positiver und negativer Barwertänderungen der zins-, währungs- und kreditbezogenen Derivate gegenüber 2006 insgesamt um 810 Mill. Euro. Darin enthalten ist ein Ergebnisrückgang von 146 Mill. Euro aus der Bewertung von Kreditderivaten, der laut Institut seine Ursachen in gestiegenen Credit Spreads hat.

Auch das laufende Ergebnis war gegenüber dem Vorjahr insgesamt um 238 Mill. Euro rückläufig. Diese Entwicklung resultiert vor allem aus zum Fair Value designierten eigenen Emissionen; hier habe die Anhebung des Zinsniveaus an den Kapitalmärkten 2007 auch zu einem Anstieg der Zinsaufwendungen um 70 Mill. Euro geführt. Positiv für die Bank entwickelte sich dagegen das realisierte Ergebnis aus Veräußerungen, welches um 363 Mill. Euro über dem Vorjahresbetrag lag.

Im sonstigen betrieblichen Ergebnis von 112 (124) Mill. Euro sind Erträge in Höhe von 871 Mill. Euro und Aufwendungen in Höhe von 759 Mill. Euro verrechnet. Gegenüber dem Vorjahr ergibt sich damit eine Reduzierung um 9,7%.

Die Verwaltungsaufwendungen einschließlich Abschreibungen haben sich um insgesamt 1,7% auf 855 (841) Mill. Euro erhöht. Dabei reduzierten sich aufgrund von Entkonsolidierungseffekten durch die LHI Leasing GmbH sowie aufgrund von Restrukturierungsaufwendungen im Jahr 2006 die Personalaufwendungen auf 430 (456) Mill. Euro. Der insgesamt zu konstatierende Anstieg geht also vor allem auf höhere Sachaufwendungen zurück. Ausgelöst wurden diese nach Angaben der Bank insbesondere durch um 9 Mill. Euro gestiegene Beratungs- und Rechtskosten (insbesondere durch die Umstellung auf Basel II und IFRS) sowie durch um 11 Mill. Euro höhere Umlagen und Beiträge.

Das deutlich angestiegene Ergebnis aus "at-Equity" bewerteten Unternehmen von 89 (62) Mill. wurde aus Sicht der Bank insbesondere von der Entwicklung des Unternehmenswertes des Joint Ventures DnB Nord beeinflusst: Vom Anstieg des Postens gegenüber dem Vorjahr in Höhe von 27 Mill. Euro werden 13 Mill. Euro darauf zurückgeführt. Weitere 9 Mill. Euro in der Veränderung gegenüber dem Vorjahr resultieren aus der Nord KB Beteiligungsgesellschaft mbH sowie einem Spezialfonds.

Die rechnerische Steuerquote als das Verhältnis von Steueraufwand zum Ergebnis vor Steuern ist im Geschäftsjahr 2007 im Vergleich zum Vorjahr deutlich von 20,3 auf 39,4% angestiegen. Diese Entwicklung resultiere im Wesentlichen aus einem höheren Anteil steuerfreier Erträge im Jahre 2006 - die sich hauptsächlich aus Beteiligungsveräußerungen ergeben - sowie aus 2007 gestiegenen, nicht abzugsfähigen Wertberichtigungen. Der Konzernüberschuss wird mit 305 Mill. Euro ausgewiesen. Er liegt damit um rund zwei Drittel unter dem Vorjahreswert von 972 Mill. Euro.

Die Bilanzsumme der Nord-LB ist gegenüber dem Vorjahr leicht um 3,4% auf 201,5 (194,9) Mrd. Euro angestiegen. In der Bilanzstruktur haben sich dabei gegenüber dem Vorjahr Verschiebungen zwischen den ausgewiesenen Positionen ergeben. Das Interbankengeschäft zeigte auf der Aktivseite einen Anteilsrückgang von 26,9 auf 23,0%. Der Anteil der Kundenforderungen an der Bilanzsumme erhöhte sich derweil von 41,7 auf 43,9%.

Im Passivgeschäft stellen die verbrieften Verbindlichkeiten - 79,7 nach 80,7 Mrd. Euro mit einem Bilanzsummenanteil von 39,6 (41,4)% die größte Position dar. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten - 58,8 nach 52,8 Mrd. Euro - machen 29,2 (27,1)% der Passiva aus, die Kundenverbindlichkeiten - 33,2 nach 35,1 Mrd. Euro - 16,5 (18,0)%.

Personalien: Aufsichtsrat: Hartmut Möllring (Vorsitzender), Thomas Mang (erster stellvertretender Vorsitzender), Jens Bullerjahn (zweiter stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Dr. Hannes Rehm (Vorsitzender bis 31. Dezember 2008), Dr. Gunter Dunkel (stellvertretender Vorsitzender bis 31. Dezember 2008, Vorsitzender ab 1. Januar 2009), Christoph Schulz (stellvertretender Vorsitzender), Jürgen Kösters (bis 31. März 2008), Eckhard Forst, Dr. Jürgen Allerkamp, Dr. Jo-hannes-Jörg Riegler

Landesbank Hessen-Thüringen

Ausweitung des Zinsüberschusses nach Risikovorsorge um 26,5% - Provisionsgeschäft um 12,6% angestiegen - deutliches Minus beim Handelsergebnis negatives Ergebnis aus Finanzanlagen - Verwaltungsaufwand um 4,7% über Vorjahresniveau - Konzernjahresergebnis um 3,8% rückläufig - Bilanzsumme bei 173,8 (159,0) Mrd. Euro Der Konsolidierungskreis der Landesbank Hessen-Thüringen hat sich in den beiden letzten Jahren nur unwesentlich verändert. Zum 1. August 2006 wurde die Anteilsbesitzquote an der Hannover Leasing GmbH & Co. KG von 50 auf 75 Prozent erhöht.

Daraus resultierte ein unterjähriger Wechsel der Konsolidierungsmethode von der Equity-Methode zur Vollkonsolidierung. Entsprechend waren die Ergebnisbeiträge der Gruppe Hannover Leasing bis zum 31. Juli 2006 im Ergebnis aus at-Equity bewerteten Unternehmen enthalten und wurden ab dem 1. August 2006 den einzelnen GuV-Posten zugeordnet.

Im betrachteten Geschäftsjahr 2007 erhöhte sich der Zinsüberschuss der Helaba um 16,1% auf 936 (806) Mill. Euro. Insbesondere im zweiten Halbjahr 2007 haben sich dabei im Zuge der Finanzmarktkrise Möglichkeiten zur Ausweitung des Kreditgeschäftes ergeben, erläutert das Institut. Darüber hinaus kam es zu einer Auflösung von Wertberichtigungen im Kreditgeschäft in Höhe von 106 Mill. Euro, im Jahr zuvor waren es 18 Mill. Euro. Damit ergab sich eine Steigerung des Zinsüberschusses nach Risikovorsorge um 27% auf 1,04 (0,82) Mrd. Euro.

Den Anstieg des Provisionsüberschusses um 13% auf 215 (191) Mill. Euro führt die Landesbank überwiegend auf die Gruppe Hannover Leasing zurück. Dabei sei neben dem beschriebenen Konsolidierungseffekt der positive Geschäftsverlauf aus dem Vertrieb Geschlossener Fonds maßgeblich gewesen. Aber auch die Frankfurter Sparkasse hatte einen positiven Einfluss auf das Provisionsgeschäft. Die Steigerung resultierte dabei vorwiegend aus dem Wertpapiergeschäft mit Kunden.

Die Handelsaktivitäten im Konzern werden im Wesentlichen durch das Einzelinstitut getätigt. Nach einer positiven Entwicklung im ersten Halbjahr 2007 folgten in der zweiten Jahreshälfte, speziell im vierten Quartal, deutlich negative Ergebnisse. Insbesondere die erhebliche Ausweitung der Marktaufschläge auch für bonitätsmäßig einwandfreie Wertpapiere und deren Bewertung zu Marktpreisen habe zu hohen Bewertungsverlusten geführt. Entsprechend wurde das Handelsergebnis von zinstragenden Geschäften stark negativ beeinflusst. Der Devisen- und Aktienhandel habe dagegen auch im Gesamtjahr positive Ergebnisbeiträge geliefert. Insgesamt ist das Handelsergebnis deutlich ins Negative gerutscht, nach 93 Mill. Euro im Vorjahr stand im Berichtsjahr 2007 eine Minus von 126 Mill. Euro zu Buche.

Ebenso wie das Handelsergebnis haben sich auch andere stark von der Marktbewertung beeinflusste Posten der Gewinn- und Verlustrechnung negativ entwickelt. Dies betrifft sowohl das Ergebnis aus nicht mit Handelsabsicht gehaltenen Derivaten und Finanzinstrumenten der Fair-Value-Option, das mit minus 51 (plus 31) Mill. Euro ausgewiesen wird, als auch das Ergebnis aus Sicherungszusammenhängen, das mit minus 11 (minus 3) Mill. Euro belastet ist. Das Finanzanlageergebnis hat sich von 15 Mill. Euro auf minus 10 Mill. Euro verringert. Die Bank führt diese Entwicklung maßgeblich auf Veräußerungsverluste aus Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren zurück. Zudem waren bonitätsbedingte Abschreibungen in Höhe von 23 (7) Mill. Euro erforderlich.

Aus assoziierten Unternehmen, die at-Equity bewertet werden, resultierte im Berichtsjahr 2007 ein Ergebnisbeitrag von 26 (17) Mill. Euro. In diesem Betrag ist ein Veräußerungsgewinn in Höhe von 4 Mill. Euro enthalten, der beim Verkauf der TxB Transaktionsbank GmbH realisiert werden konnte. Das sonstige betriebliche Ergebnis stieg um 16% auf 215 (185) Mill. Euro an. Von der Erhöhung entfallen konsolidierungsbedingt rund 11 Mill. Euro auf die Gruppe Hannover Leasing, wie die Helaba in ihrem Geschäftsbericht 2007 anmerkt. Die im Immobilienprojektierungsgeschäft aktive OFB-Gruppe steigerte das Ergebnis derweil um etwa 6 Mill. Euro.

Vom sonstigen betrieblichen Ergebnis entfällt ein wesentlicher Teil auf das Ergebnis aus Immobilien, die als Finanzinvestition gehalten werden. Dieses wurde überwiegend von der GWH-Gruppe erwirtschaftet und betrug im Berichtsjahr 98 (95) Mill. Euro.

Der Verwaltungsaufwand der in Frankfurt und Erfurt ansässigen Landesbank erhöhte sich um 5% auf 898 (858) Mill. Euro. Der Personalaufwand stieg darunter um 3% auf 473 (460) Mill. Euro an. Der Sachaufwand nahm um 7% auf 425 (398) Mill. Euro zu, was die Konzernmutter im Wesentlichen auf die erstmals im Gesamtjahr vollkonsolidierte Gruppe Hannover Leasing zurückführt. Im Sachaufwand enthalten sind zudem Abschreibungen und Wertberichtigungen in Höhe von 44 (40) Mill. Euro.

Insgesamt weist der Helaba-Konzern im Berichtsjahr 2007 ein operatives Ergebnis in Höhe von 1,30 (1,36) Mrd. Euro aus. Das niedrigere Resultat führte in Verbindung mit dem Anstieg der Verwaltungsaufwendungen zu einer Erhöhung der Cost Income Ratio von 63,1 auf 68,8%. Die Eigenkapitalrentabilität vor Steuern wird mit 8,7% beziffert, nach 11,4% im Vorjahr. Der Steueraufwand ging gegenüber dem Vorjahreswert deutlich um 134 Mill. Euro auf 54 Mill. Euro zurück.

Nach dem Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen und Abgangsgruppen in Höhe von 5 Mill. Euro, das aus zur Ver äußerung vorgesehenen Immobilien der Hannoveraner Leasingtochter resultiert, wird ein Konzernjahresergebnis in Höhe von 353 (367) Mill. Euro ausgewiesen.

Davon entfällt auf konzernfremde Anteilseigner von konsolidierten Tochtergesellschaften wie im Vorjahr 1 Mill. Euro, sodass für die Gesellschafter des Mutterunternehmens 352 (366) Mill. Euro verbleiben.

Hiervon wiederum wird ein Betrag von 27 Mill. Euro zur Bedienung der im Eigenkapital ausgewiesenen stillen Einlagen verwendet, und eine zusätzlichen Summe von 44 Mill. Euro kommt zur Ausschüttung. Der dann verbleibende Betrag von 281 Mill. Euro wurde den Gewinnrücklagen des Konzerns zugeführt.

Die Konzernbilanzsumme der Helaba ist im Geschäftsjahr 2007 um 9% auf 173,8 (159,0) Mrd. Euro angestiegen. Das Geschäftsvolumen, in das zusätzlich zu den Aktiva auch außerbilanzielle Verpflichtungen und Treuhandgeschäfte eingehen, nahm um 8% auf 220,2 (203,2) Mrd. Euro zu.

Der Blick auf die Bilanzstruktur zeigt auf der Aktivseite einen angestiegenen Anteil der Kundenforderungen an der Bilanzsumme von 46,2 (43,8)% - in absoluten Zahlen stieg das Volumen um 15,3% auf 80,4 (69,7) Mrd. Euro an. Demgegenüber verringerte sich der Anteil der Forderungen an Kreditinstitute an der Summe der Aktiva von 11,3 auf 9,1%, sie werden per Bilanzstichtag 31. Dezember 2007 mit 15,8 Mrd. Euro ausgewiesen, ein Minus von 12%. Die Handelsaktiva machten annähernd wie im Vorjahr 30,1 (31,1)% aus, in der Summe sind sie um 6% auf 52,3 (49,5) Mrd. Euro angestiegen. Den Schwerpunkt der Anlagen bildeten mit 34,9 (33,2) Mrd. Euro Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere. Unverändert 11,0 (10,7)% des Aktivvermögens der Landesbank Hessen-Thüringen stellten die Finanzanlagen dar. Ihr Volumen wurde auf 19,2 (17,1) Mrd. Euro erhöht (plus 12%). Darunter wird der Anteil der liquiden und überwiegend börsennotierten Schuldverschreibungen mit 17,8 (15,9) Mrd. Euro ausgewiesen.

Auf der Passivseite erhöhte sich der Anteil der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten an der Bilanzsumme von 16,8 auf 18,3% und absolut betrachtet um 19% auf 31,8 (26,7) Mrd. Euro. Auf Verbindlichkeiten gegenüber Sparkassen in Hessen und Thüringen entfallen dabei 2,2 (1,7) Mrd. Euro. Obwohl sich die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden um 5% auf 38,0 (36,1) Mrd. Euro durch Kundeneinlagen der Frankfurter Sparkasse beziehungsweise insbesondere der 1822 Direkt erhöhten, nahm der Anteil an den Passiva der Bank von 22,7 auf 21,9% ab. Durch die verstärkte Emission von öffentlichen Pfandbriefen nahmen die verbrieften Verbindlichkeiten um 6% auf 34,6 (32,6) Mrd. Euro zu, ihr Bilanzsummenanteil belief sich damit auf 19,9 (20,5)%. Die Handelspassiva in Höhe von 56,2 (50,5) Mrd. Euro stellen 32,3 (31,7)% der Bilanzsumme dar.

Personalien: Verwaltungsrat: Gregor Böhmer (Vorsitzender), Dr. Werner Henning (erster stellvertretender Vorsitzender), Karlheinz Weimar (zweiter stellvertretender Vorsitzender), Detlef Wiertz (dritter stellvertretender Vorsitzender bis 31. Dezember 2007), Dieter Mehlich (dritter stellvertretender Vorsitzender seit 19. März 2008); Vorstand: Dr. Günther Merl (Vorsitzender bis 30. September 2008), Hans-Dieter Brenner (stellvertretender Vorsitzender bis 30. September 2008, Vorsitzender ab 1. Oktober 2008), Ralf Bedranowsky (bis 30. September 2008), Johann Berger (seit 1. Oktober 2007), Dr. Norbert Bräuer (bis 30. Juni 2007), Stefan Bungarten (seit 1. Juli 2008), Klaus-Dieter Gröb, Peter Kobiela (bis 31. März 2008), Gerrit Raupach (seit 1. Oktober 2007), Dr. Harald Quensen (bis 31. August 2007), Dr. Norbert Schraad

Landesbank Berlin Holding

Ausgegliederte Berliner Bank nun im Besitz der Deutschen Bank - Eigentümerwechsel der LBBH - starkes Plus beim Zinsüberschuss - Provisionsüberschuss um ein Fünftel rückläufig - Ergebnisse aus Finanzinstrumenten und Finanzanlagen eingebrochen - deutlich reduzierter Konzernüberschuss von 220 (662) Mill. Euro - Bilanzsumme konstant bei 142 Mrd. Euro

Im primär von der Finanzkrise betroffenen Subprime-Segment der Hypothekenkredite in den USA ist die LBB direkt nicht engagiert, so wird im Geschäftsbericht 2007 betont. Mittelbar über strukturierte Wertpapiere (Collateralized Debt Obligations of Asset Backed Securities) getätigte Engagements in einer Größenordnung von unter 40 Mill. Euro belasten dennoch das Ergebnis 2007 mit etwa 15 Mill. Euro.

Nach Zustimmung aller zuständigen Aufsichts- und Wettbewerbsbehörden hat sich bei der Landesbank Berlin Holding im Jahr 2007 ein Eigentümerwechsel vollzogen: Anfang August vergangenen Jahres gingen die 80,95%igen Anteile des Landes Berlin an die Erwerbsgesellschaft der S-Finanzgruppe mbH & Co. KG, Berlin, über. Letztere ist ein Vehikel des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands. Zuvor wurde die Berliner Bank aus dem Konzern ausgegliedert und an die Deutsche Bank veräußert.

Der Blick auf die Ertragsrechnung zeigt für den Zinsüberschuss mit 815 Mill. Euro einen Anstieg um 10% über das Vorjahresniveau von 743 Mill. Euro. Der in 2006 noch enthaltene Anteil der Berliner Bank, von 138 Mill. Euro konnte damit mehr als ausgeglichen werden. Die Vorjahresvergleichszahlen, so die Bank, sind um insgesamt 107 Mill. Euro reduziert. Dies betreffe vor allem die Ausweisänderung bei den handelsinduzierten Zinsen, die in den angepassten Vorjahreszahlen die Zinsaufwendungen erhöhen. Den Wertberichtigungen wurden 381 Mill. Euro zugeführt. Dem steht eine Auflösung von 434 Mill. Euro gegenüber, sodass bei der Risikovorsorge im Kreditgeschäft ein Ertrag von 53 Mill. Euro ausgewiesen wird. Damit erhöhte sich der Zinsüberschuss nach Risikovorsorge um 39% auf 868 (625) Mill. Euro.

Um 19% auf 297 (368) Mill. Euro verringerte sich derweil der Provisionsüberschuss. Dies führt die Bank insbesondere darauf zurück, dass in den Vorjahreszahlen Provisionen der Berliner Bank in Höhe von 78 Mill. Euro enthalten sind. Zudem seien erhöhte Akquisitionsaufwendungen im Kreditkartengeschäft erfolgt, die erst später entsprechende Erträge erwarten lassen. Die Struktur des Provisionsüberschusses ist dabei weiterhin geprägt durch Ergebnisbeiträge aus dem Wertpapier- und Emissionsgeschäft beziehungsweise dem Zahlungsverkehr und der Kontoführung.

Das Ergebnis aus Sicherungszusammenhängen (Hedge Accounting) blieb im Vergleich zum Vorjahreswert von 3 Mill. Euro unverändert. Das Resultat aus erfolgswirksam zum Zeitwert bilanzierten Finanzinstrumenten wird mit minus 45 Mill. Euro nach 186 Mill. Euro in der Vergleichsperiode ausgewiesen. Der Vorjahreswert wurde im Rahmen einer Ausweisänderung um 106 Mill. Euro angepasst, die sich auf die handelsinduzierten Zinsen bezieht.

Die Ergebniskomponenten sind wie auch bei dem Gros der hier besprochenen Instituten von den Verwerfungen an den internationalen Kapitalmärkten im zweiten Halbjahr des Geschäftsjahres geprägt. Das Ergebnis aus Finanzanlagen verringerte sich von 50 auf minus 4 Mill. Euro. Darin sind per saldo Erträge aus dem Abgang von Finanzanlagen von 37 Mill. Euro sowie Aufwendungen aus Bewertungen von 41 Mill. Euro enthalten. Das Ergebnis aus nach der Equity-Methode bewerteten Anteilen erhöhte sich derweil von minus 4 Mill. Euro im Vorjahr auf nunmehr 12 Mill. Euro. Neben dem laufenden Ergebnis von konstant 3 Mill. Euro waren Effekte aus Bewertungsveränderungen von 9 Mill. Euro (im vorangegangenen Jahr standen hier minus 7 Mill. Euro zu Buche) zu berücksichtigen. Das sonstige betriebliche Ergebnis hat sich deutlich von 636 auf 119 Mill. Euro vermindert. Der Vergleichswert des Vorjahres war wesentlich durch den Abgangserfolg der Berliner Bank in Höhe von 452 Mill. Euro, durch die Veräußerung von Sachanlagen in Höhe von 44 Mill. Euro sowie von Steuereffekten geprägt, ergänzt die Bank im Geschäftsbericht. Für Substanz- und Verkehrssteuern sowie für Zinsen aus Ertragsteuern ergab sich im Geschäftsjahr ein Ertragsausweis von insgesamt 12 (64) Mill. Euro. Das Ergebnis aus Schuldscheindarlehen weist insgesamt einen Aufwand von 17 Mill. Euro aus.

Der Personalaufwand belief sich auf 511 Mill. Euro nach 589 Mill. Euro im Vergleichsjahr. Die Veränderung führt die Bank im Wesentlichen auf den Rückgang der Mitarbeiterzahl durch den Verkauf der Berliner Bank per 31. Dezember 2006 zurück. Insgesamt beliefen sich die Verwaltungsaufwendungen auf 0,97 nach 1,12 Mrd. Euro.

Das operative Ergebnis/Ergebnis vor Steuern reduzierte sich aufgrund der geringeren Erträge gegenüber dem Vorjahreswert deutlich um rund zwei Drittel auf 291 nach 784 Mill. Euro. Die Veränderung des Steueraufwands ist geprägt durch die einmalige Belastung mit latenten Steuern insbesondere aufgrund der Änderung des Körperschaftsteuersatzes im Unternehmenssteuerreformgesetz 2008. Danach erzielte der Konzern ein deutlich reduziertes Ergebnis nach Steuern von 220 Mill. Euro nach 687 Mill. Euro im Vorjahr.

Im Vergleich zum vorangegangenen Jahresabschluss 2006 hat sich die Bilanzsumme mit 142,1 Mrd. Euro per Berichtsjahresende (31. Dezember 2006: 141,6 Mrd. Euro) nur geringfügig verändert. Die Forderungen an Kreditinstitute (18,7 nach 20,0% der Aktiva) lagen mit 26,5 (28,4) Mrd. Euro um 6% unter dem Vorjahresvergleichswert. Die Kommunaldarlehen entwickelten sich mit plus 0,7 Mrd. Euro demgegenüber positiv. Die Forderungen an Kunden (33,1 nach 35,9% der Aktiva) reduzierten sich ebenfalls gegenüber dem Vorjahresstichtag um 8% auf 47,0 (50,9) Mrd. Euro. Neben Portfolioverkäufen ist diese Entwicklung insbesondere auf eine Reduzierung bei den Kommunaldarlehen von 4,2 Mrd. Euro zurückzuführen.

Die Finanzanlagen (35,7 nach 30,7% der Aktiva) erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 16% auf insgesamt 50,7 (43,5) Mrd. Euro. Der Zugang resultierte laut Geschäftsbericht vor allem aus dem Aufbau strategischer Positionen bei Anleihen und Schuldverschreibungen. Die nach der Equity-Methode bewerteten Anteile hatten einen Wert von 129 Mill. Euro nach 74 Mill. Euro im Vorjahr.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (35,7 nach 34,6% der Passiva) erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um oder 4% auf 50,7 (48,9) Mrd. Euro. Es wurde vermehrt auf die Refinanzierung am Geldmarkt zurückgegriffen, erläutert die Bank. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden (20,8 nach 20,0% der Passiva) stiegen gegenüber dem Vorjahr um 4% auf 29,6 (28,4) Mrd. Euro. Einen hohen Anteil an diesen Steigerungen hatten öffentliche Namenspfandbriefe mit rund 0,9 Mrd. Euro. Das Volumen der verbrieften Verbindlichkeiten (21,5 nach 22,8% der Passiva) reduzierte sich von 32,4 Mrd. Euro um 6% auf 30,5 Mrd. Euro. Hiervon entfallen auf die begebenen Öffentlichen Pfandbriefe 15,3 Mrd. Euro und auf die Schuldverschreibungen 8,1 Mrd. Euro.

Personalien: Aufsichtsrat: Heinrich Haasis (seit 1. September 2007, Vorsitzender seit 13. September 2007), Dr. h. c. Klaus G. Adam (Vorsitzender bis 31. August 2007), Bärbel Wulff (stellvertretende Vorsitzende); Vorstand: Hans-Jörg Vetter (Vorsitzender), Dr. Thomas Veit

Quelle für die Ertrags- sowie Bilanztabellen sind die jeweiligen Institute.

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