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Deutsche Börse: Restrukturierung

Der Frankfurter Marktbetreiber Deutsche Börse AG hat die geplanten Maßnahmen zu den im September angekündigten Effizienzverbesserungen im Rahmen seines Restrukturierungsprogramms konkretisiert. Der weit überwiegende Teil der Einsparungen von rund 100 Mill. Euro ab dem Jahr 2010 soll demnach aus verringerten Sachkosten generiert werden. Personalmaßnahmen sollen die Reallokation von Stellen an einen anderen Standort und eine Verschlankung unter anderem der Zentralfunktionen und der IT betreffen. Gleichzeitig werden externe Leistungen teilweise eingegliedert. Insgesamt soll die Mitarbeiterzahl nahezu unverändert bleiben. Die Belegschaftsvertreter waren zuvor schriftlich informiert worden, und Verhandlungen wurden aufgenommen.

Wie gemeldet will die Gruppe schon im Jahr 2008 ihre Kostenbasis um 50 Mill. Euro reduzieren, im Jahr 2009 um 75 Mill. Euro. Ab 2010 soll dann mit 100 Mill. Euro jährlich der volle Umfang des Programms realisiert werden (siehe auch Kreditwesen 19-2007). Geringere Sachkosten sollen im Jahr 2008 mit rund 95 Prozent zu den Einsparungen beitragen, im Jahr 2009 etwa mit 90 Prozent und ab dem Jahr 2010 mit zirka 85 Prozent. Die Kostensenkungen will der Handelsplatzbetreiber vor allem durch Prozessoptimierungen und Einsparungen bei Einkauf und Gebäudemieten erzielen.

Die Personalmaßnahmen sollen vor allem an den Standorten Luxemburg und Frankfurt rund 300 der insgesamt 3 000 Stellen betreffen. So sollen Tätigkeiten zukünftig in Prag von einer dort seit dem Jahr 2006 bestehenden Tochtergesellschaft verrichtet werden; dies betreffe 200 Stellen. Daneben sollen unter anderem in den Zentralfunktionen und der IT unter Effizienzgesichtspunkten Stellen reduziert und unbesetzte Planstellen teilweise gestrichen werden.

Dienstleistungen, die bislang extern eingekauft wurden, will die Deutsche Börse künftig mit eigenen neuen Mitarbeitern intern erledigen. Darüber hinaus sollen in den marktnahen Bereichen neue Stellen geschaffen werden. Hierzu will das Unternehmen auch sein Hochschulmarketing intensivieren.

Clearstream: Target-2-Anbindung

Die Deutsche-Börse-Tochter Clearstream hat den Euro Night-Time Funding Link Service (ENTFL) zur Anbindung an Target-2 Ende November dieses Jahres eingeführt. Durch den ENTFL ist es möglich, auf die auf Target-2/RTGS-Konten gehaltene Liquidität zuzugreifen und diese für die Abwicklung von Euro-Transaktionen während der Nachtverarbeitung von Clearstream verfügbar zu machen. Die so gehaltenen Mittel können bis zu einer vom Kunden festgelegten Obergrenze uneingeschränkt zur Nutzung durch den Euro Night-Time Funding Link reserviert und bei Clearstream als Sicherheit für Überziehungskreditfazilitäten in Euro genutzt werden.

Eurex: Produktpalette erweitert

Die Terminbörse Eurex erweitert ihre Produktpalette um neue Aktienoptionen auf österreichische und Schweizer Basiswerte. Zudem lanciert Eurex im Dezember 2007 und Januar 2008 mehr als 100 neue Single Stock Futures. Das Segment österreichische Aktienoptionen wird um fünf neue Optionen auf Aktien von Austrian Airlines, Intercell, Österreichische Post, Strabag und Wiener Städtische Versicherung erweitert. Die neuen Optionen sollen ab dem 10. Dezember dieses Jahres erhältlich sein. Das Angebot war im September gestartet. Im Dezember 2007 werden die Handelsgebühren der österreichischen Aktienoptionen um 50 Prozent auf 0,10 Euro gesenkt.

Die neuen Aktienoptionen auf Swatch- Inhaberpapiere und BB Biotech sollen erstmals am 17. Dezember gehandelt werden und das Segment Schweizer Aktienoptionen ergänzen. Die Kontraktspezifikationen der neuen Optionen entsprechen denen der bestehenden Produkte.

Im Rahmen der angekündigten Erweiterung des Angebots an Single Stock Futures (SSF) führt der Handelsplatz darüber hinaus im Dezember 2007 und Januar 2008 insgesamt 107 neue SSF ein. Ein Block von 17 SSF soll erstmals am 10. Dezember dieses Jahres gehandelt werden, ein zweiter Block von 20 SSF am 17. Dezember folgen. Am 7. Januar 2008 werde schließlich noch ein weiterer Block eingeführt. Von diesen 57 neuen SSF haben 54 britische Aktien als Basiswerte und lauten auf Britische Pfund. Die restlichen drei SSF beziehen sich auf russische Basiswerte und lauten auf US-Dollar. Ab 21. Januar 2008 will Eurex das Produktportfolio zusätzlich um 50 SSF auf führende Unternehmen des Benchmark-Index S&P 500 erweitern.

EEX: Transparenz im Handel mit Strom

Die European Energy Exchange AG erweitert das Informationsangebot bei den börseneigenen Daten für den Handel mit Strom. Unter dem Menüpunkt "Marktinformation" finden sich künftig in der Rubrik Transparenz-Informationen zusätzliche Daten zum Handel mit Strom am Spot- und Terminmarkt. Veröffentlicht werden am Spotmarkt für Strom für die Stundenauktion jeweils auf Tagesbasis erstens die Anzahl der insgesamt aktiven Teilnehmer je Liefertag über alle Regelzonen für das Marktgebiet Deutschland/Österreich, zweitens die Anzahl der Teilnehmer aufgeschlüsselt nach (Netto-)Verkäufern und (Netto-)Käufern sowie drittens der durchschnittliche Anteil der fünf umsatzstärksten Teilnehmer am Handel (Kauf- und Verkaufsseite) pro Teilnehmer.

Am Terminmarkt für Strom aufgelistet werden die Anzahl der aktiven Teilnehmer auf Basis der Geschäfte pro Tag über alle Geschäfte in Phelix Futures Kontrakten sowie der durchschnittliche Anteil der fünf umsatzstärksten Teilnehmer am Handel (Kauf- und Verkaufsseite) pro Teilnehmer über alle Geschäfte in Phelix Futures Kontrakten auf Monatsbasis. Zusätzlich zu diesen Informationen ist der Anteil der Market Maker am Gesamtumsatz am Stromterminmarkt dargestellt.

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