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Deutsche Börse: Geschäftsjahr 2007

Vorläufige Zahlen für das Geschäftsjahr 2007 hat die Gruppe Deutsche Börse bekannt gegeben. Demnach sind die Umsatzerlöse um 18 Prozent auf 2,19 (1,85) Milliarden Euro angestiegen. Zudem flossen dem Unternehmen deutlich höhere Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft von 230,8 (150,7) Millionen Euro zu. Die Gesamtkosten von 1,32 Milliarden Euro beinhalten Sondereffekte aus Rückstellungen für das Restrukturierungs- und Effizienzprogramm, das Kostensenkungen von 100 Millionen Euro jährlich realisieren soll. Weitere Einmalpositionen sind Rückstellungen für aktienbasierte Vergütungsprogramme, die aus dem Anstieg des Aktienkurses der Gesellschaft um 95 Prozent im Laufe des Jahres 2007 resultieren (siehe auch Gespräch des Tages in diesem Heft).

Das Ebita (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Wertminderungsaufwand für Geschäfts- oder Firmenwert) stieg um 31 Prozent auf 1,35 (1,03) Milliarden Euro an und beinhaltet einen steuerfreien Buchgewinn von rund 120 Millionen Euro aus dem Verkauf von Gebäuden in Luxemburg im vierten Quartal. Der Jahresüberschuss für 2007 wird auf 911,7 (668,7) Millionen Euro beziffert und liegt damit deutlich über dem Vorjahreswert. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie stieg auf Basis des gewichteten Durchschnitts von 194,1 Millionen ausstehenden Aktien um 40 Prozent auf 4,70 Euro (2006: 3,36 Euro bei 198,9 Millionen ausstehenden Aktien).

Insbesondere der positiven Geschäftsentwicklung im vierten Quartal sei der Ergebnisanstieg geschuldet: Beim Umsatzerlös verzeichnete die Börse in diesem Zeitraum eine Steigerung um 15 Prozent 537,7 (466,4) Millionen Euro. Die Aufwendungen von 423,8 Millionen Euro lagen dabei über dem Niveau des letzten Quartals 2006 von 310,0 Millionen Euro; sie umfassen die genannten Sondereffekte. Das Ebita für die letzten drei Monate 2007 belief sich auf 355,5 (225,7) Millionen Euro, eine Steigerung um 58 Prozent. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie erhöhte sich parallel auf 1,40 (0,74) Euro.

Der Vorstand der Börse schlägt eine Erhöhung der Dividende von 1,70 Euro auf 2,10 Euro je Aktie vor. Dies entspräche bei einer Bereinigung um den Ertrag aus dem genannten Gebäudeverkauf einer Ausschüttungsquote von 51 Prozent. Einschließlich der Aktienrückkäufe im Wert von 395 Millionen Euro während des Geschäftsjahres 2007 beliefe sich der an die Aktionäre ausgekehrte Betrag auf 798 Millionen Euro, das sind 100 Prozent des Gewinns. Darüber hinaus will der Marktbetreiber bis zur Hauptversammlung im Mai 2008 aus dem Eigenbestand der Gesellschaft fünf Millionen Aktien einziehen. Mit diesem Schritt reduziert sich die Anzahl der Anteile der Gesellschaft von 200 Millionen auf 195 Millionen Aktien.

Im Xetra-Segment stiegen die Umsatzerlöse um 38 Prozent auf 435,0 (314,1) Millionen Euro an. Der Orderbuchumsatz von Xetra erhöhte sich um 53 Prozent auf 2 443 Milliarden Euro, der Aktienhandel auf dem Frankfurter Parkett nahm um sieben Prozent auf 110 Milliarden Euro zu. Die Handelsaktivität auf der aus dem Joint Venture mit SWX entstandenen Plattformen für strukturierte Produkte, Scoach, verzeichnete ein Plus von 50 Prozent auf 99 Milliarden Euro. Das Ebita des Segments erhöhte sich um 40 Prozent auf 250,1 (179,0) Millionen Euro.

Der Geschäftsbereich Eurex verzeichnete eine Steigerung der Handelsaktivität von 24 Prozent gegenüber dem Vorjahr; 1,90 (1,53) Milliarden Kontrakte wurden im Berichtszeitraum gehandelt. Die Aktienindexp rodukte trugen mit einer Steigerung von 55 Prozent am stärksten zum Wachstum bei. Die Umsatzerlöse des Eurex-Segments erhöhten sich aufgrund des gestiegenen Handelsvolumens um 19 Prozent auf 713,9 (597,8) Millionen Euro. Das Ebita stieg derweil um 13 Prozent auf 443,2 (392,7) Millionen Euro.

Nasdaq/Börse Dubai: OMX-Mehrheit Nachdem die Anteilseigner des skandinavischen Marktbetreibers OMX der Börse Dubai 68,6 Prozent der Anteile an dem Unternehmen angedient haben, ist der arabische Börsenbetreiber nun OMX Mehrheitseigner. Nach Abwicklung aller Optionen, über die sie verfügt, werde sich dessen Anteil auf 97,6 Prozent belaufen. Nach Ablauf der verlängerten Annahmefrist für das Gebot am 29. Februar gehen die OMX-Anteile an die US-amerikanische Nasdaq weiter. Damit soll dann die Nasdaq OMX entstehen, an der die arabische Börse ihrerseits beteiligt sein wird. Umgekehrt werde die Nasdaq Anteile am Dubai International Finance Center halten, dem Eigentümer der Börse Dubai.

EEX: erweiterte Gasmarktaktivitäten

Die Leipziger European Energy Exchange AG (EEX), die im Juli 2007 den börslichen Handel mit Gas gestartet hat, wird sich mit zwölf Prozent an der im Gasmarkt tätigen Store-x GmbH (Storage Capacity Exchange) und mit 19 Prozent an der Trac-x GmbH (Transport Capacity Exchange) beteiligen. Mit diesem Schritt will die EEX ihre Geschäftsfelder auf die Sekundärmärkte für den Handel mit nationalen und internationalen Transport- und Speicherkapazitäten erweitern.

Dem Handel mit Gas und den entsprechenden Kapazitäten für Transport und Speicherung schreibt man eine immer größere Bedeutung zu; sie werden die Liquidität in den europäischen Märkten in Zukunft stark beeinflussen, heißt es von dem Handelsplatz. Durch den Einstieg bei der Trac-x wird die EEX unter anderem auch das Pilotprojekt für den grenzüberschreitenden Day-Ahead Kapazitätshandel an den Handelspunkten Ellund (Dänemark/Deutschland) sowie Bunde/Oude Statenzijl (Niederlande/Deutschland) begleiten. Das Unternehmen wurde 2005 mit Hauptgeschäftszweck einer elektronischen Plattform für den Handel mit Kapazitäten im Gasfernleitungs- und Gasverteilernetz gegründet. Das System hat derzeit über 230 registrierte Nutzer aus 15 Ländern.

Die Store-x GmbH wurde 2006 mit Hauptgeschäftszweck einer elektronischen Handelsplattform für den Sekundärhandel mit Kapazitätsrechten zur Speicherung von Erdgas gegründet. Sie hat derzeit über 350 registrierte Nutzer aus zwölf Ländern.

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