Börsen

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CSDR in Kraft

Am 17. September 2014 ist die Central Securities Depositories Regulation (CSDR) in Kraft getreten, mit der Infrastrukturdienstleister wie beispielsweise die Zentralverwahrer, aber auch zentrale Gegenparteien und Handelsteilnehmer neue Regeln erhalten. Damit soll die Nachhandelstransaktionskette im Wertpapierhandel europaweit standardisiert werden. Die Konsultation zu den technischen Standards der CSDR startet am Jahresende 2014.

ICE: Holland Clearing House

Der US-amerikanische Börsenbetreiber Intercontinental Exchange erwirbt von der Großbank ABN Amro einen Mehrheitsanteil an der Holland Clearing House N.V. (HCH), Amsterdam, einer zentralen Gegenpartei für den Derivatehandel. HCH ist das zentrale Clearing-Haus für die TOM multilateral trading facility. Die Transaktion soll im vierten Quartal 2014 abgeschlossen werden. Aktuell betreibt die ICE fünf Clearing-Häuser, und entwickelt ein weiteres in Singapur, das in den kommenden Monaten eröffnet werden soll. Zudem hat der Börsenbetreiber den Verkauf seiner beiden Technologietöchter Nyfix und Metabit an Ullink abgeschlossen. Die in Paris gegründete Ullink ist ein weltweit tätiges Software-Unternehmen, das Technik und Service für Handelsteilnehmer anbietet. Metabit ist ein in Tokyo ansässiges Software-Unternehmen, Nyfix liefert Handels-Services an Broker-Dealer und ins titutionelle Investoren. Die beiden Firmen sind mit dem Erwerb der Nyse Euronext in den Besitz der ICE gekommen.

Kooperation: BX Swiss und Bats Chi-X

Die Schweizer Börse BX Swiss, Bern, die sich als Marktplatz für Aktien von kleinen und mittelständischen Unternehmen positioniert, ist mit der britischen Handelsplattform Bats Chi-X Europe eine Kooperation eingegangen. Diese betrifft zwei Bereiche. Erstens die Zweitnotierungen (Cross-Listings) für ETFs: Gemäß Vorgaben der Schweizer Aufsicht Finma müssen ETF-Emittenten, die ihre Produkte in der Schweiz vertreiben wollen, diese auch an einer Schweizer Börse listen lassen. Hierfür kam bisher die SWX Swiss Exchange in Zürich infrage. Im Gegensatz zur SWX will die BX die Emissionsprospekte der Emittenten als Ganzes übernehmen, ohne eigene Kotierungsbestimmungen einzuführen.

Zweitens umfasst die Kooperation den Bereich des Trade Reporting: BX will Bats als ausländischen Trade Data Monitor anerkennen. Damit sollen Unternehmen, die nicht in der Schweiz ansässig sind, ihre über die BX ausgeführten OTC-Transaktionen in Schweizer Wertschriften im Meldesystem von Bats namens BXTR erfassen können. Die Maßnahme soll die Kosten für die Berichterstattung von OTC-Transaktionen reduzieren.

Euronext und Degiro

Der Börsenbetreiber Euronext hat in Amsterdam ein Abkommen mit dem Online-Broker Degiro abgeschlossen. Das Unternehmen wird Dienste der Börse für Privatkunden über seinen Direktkanal anbieten. Die Euronext registriert eine große Zahl an privaten Anlegern, die an der Börse in Amsterdam aktiv sind. Produkte für diese Anlegergruppe will das Haus indirekt über entsprechende Kooperationen vermarkten.

Euronext und Bank of China

Die Börse Euronext, Paris, und die Geschäftsbank Bank of China haben ein gemeinsames Memorandum of Understanding unterzeichnet. Darin wird vereinbart, dass die Unternehmen eine gemeinsame strategische Zusammenarbeit aufnehmen, die beiden zahlreiche Geschäftsmöglichkeiten eröffnen soll. Zudem wurde die erste in RMB denominierte Offshore-Anleihe der Bank of China namens "the Arc de Triomphe Bond" an der Euronext gelistet. Bank of China ist unter anderem im Firmenkundengeschäft, im Investmentbanking und Versicherungsgeschäft tätig. In verschiedenen Ländern, darunter auch Russland und Luxemburg ist sie die einzige von der Zentralbank People Bank of China bestimmte RMB Clearing Bank.

Lizenz für Norexeco

Das norwegische Finanzministerium hat der Norexeco ASA die Lizenz verliehen, als regulierte Börse aufzutreten. Das Unternehmen plant die Eröffnung des Handels vor dem Jahresende 2014 und reklamiert für sich, die weltweit erste Börse für Papierzeug und recyceltes Papier zu sein. Die Lizenz des Finanzministeriums bezieht sich auf finanzielle Derivate im Bereich des Forstwesens und von Papieren. Alle Transaktionen an der Börse sollen von European Commodity Clearing AG, Leipzig, Tochter der European Energy Exchange, abgewickelt werden.

EEX: Inter-Product-Spreads

Die European Energy Exchange (EEX) wird Inter-Product-Spreads am Handelssystem T7 einführen, die den Teilnehmern den Handel von Preisunterschieden zwischen verschiedenen Lieferzonen ermöglichen sollen. Am Strommarkt sollen im ersten Schritt die drei größten und liquidesten europäischen Märkte für Deutschland, Frankreich und Italien verknüpft werden. Die neuen Inter-Product-Spreads ergänzen das bestehende Angebot der EEX für Spreadprodukte am Erdgasmarkt, das über die Plattform Pegas verfügbar ist, sowie die aktuell handelbaren Spreads zwischen verschiedenen Lieferzeiträumen. Am Strommarkt verabschiedete der EEX-Börsenrat die Einführung des Handels mit Grundlast-Futures für die skandinavische Preiszone (Nordic Base Futures) und ermöglicht so den Inter-Product-Spread zwischen Nordic Base Future und Phelix Future.

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