Börsen

Börsen

Börsen-Aktionäre stimmen Fusion zu

Nachdem zuvor bereits die Anteilseigner der Nyse Euronext ein Positivvotum abgegeben hatten, stimmten auch die Aktionäre der Deutschen Börse AG, Frankfurt am Main, dem geplanten Zusammenschluss der beiden Handelsplatzbetreiber zu. Nach endgültiger Auswertung wurden im Rahmen des Umtauschangebotes der neu gegründeten Dachgesellschaft Alpha Beta Netherlands Holding N. V. bis Mitte Juli insgesamt 82,43 Prozent der Deutsche-Börse-Aktien zum Umtausch angedient. Die Annahmequote liegt damit über der Mindestschwelle von 75 Prozent gemäß der Vollzugsbedingung der Anfang Mai dieses Jahres veröffentlichten Angebotsunterlage.

Wie im deutschen Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetz (WpÜG) geregelt, schloss sich eine weitere zweiwöchige Frist an, während derer sich bislang noch unentschlossene Aktionäre an dem Übernahmeangebot beteiligen und dieses ebenfalls annehmen können. Sie begann am 19. Juli und endete nach Redaktionsschluss am 1. August 2011. Während dieser weiteren Annahmefrist galten dieselben Angebotsbedingungen wie zuvor.

Die Transaktion steht unter einigen weiteren Vollzugsbedingungen, wie etwa der Gestattung durch zuständige Wettbe-werbs-, Finanz-, Wertpapier- und sonstige Aufsichtsbehörden in den USA und Europa. Diese verschiedenen regulatorischen und kartellrechtlichen Prüfungen werden nach Angaben der Handelsplatzbetreiber noch mindestens bis zum Ende des laufenden Jahres andauern.

Eingereichte Aktien in Dax aufgenommen Im Rahmen der geplanten Fusion von

Deutsche Börse und Nyse Euronext wurde die Aktie der Deutschen Börse AG (Isin DE0005810055) durch die zum Umtausch eingereichte Gattung der Deutsche Börse AG (Isin DE000A1KRND6) in Dax ersetzt. Die Änderungen wurden zum 20. Juli 2011 wirksam.

Der Arbeitskreis Aktienindizes hat entschieden, dass dieser Austausch bei Erreichen einer Annahmeschwelle von mindestens 50 Prozent am Ende der regulären Annahmefrist oder im Laufe einer möglichen Verlängerung der Annahmefrist mit zwei Handelstagen Vorlauf stattfindet. Mit Erreichen dieser Schwelle wurde damit entsprechend dem Indexregelwerk die dann größere Gattung in den Dax aufgenommen.

Zeitgleich fand aufgrund der Veränderung im Free Float von mehr als zehn Prozentpunkten eine Anpassung des Free-Float-Faktors der Aktie von 95,41 Prozent auf 77,83 Prozent statt. Dieser Wert entspricht nach aktuellem Informationsstand der Anzahl der frei handelbaren Aktien der zum Umtausch eingereichten Gattung der Deutschen Börse AG.

Bei erfolgreichem Abschluss der Fusion oder aber auch einer möglichen Rückabwicklung der Transaktion wird die zum Umtausch eingereichte Gattung im Rahmen der Regelung für Fusionen von Indexmitgliedern durch die neue Aktie der fusionierten Gesellschaft beziehungsweise die alte Deutsche Börse Aktie ausgetauscht. Voraussetzung für diese Entscheidung ist die Erfüllung aller Kriterien für den Verbleib im Deutschen Aktienindex durch die neue Gesellschaft.

Neuer Block-Trading-Service für Aktien

Der schweizerische Börsenbetreiber SIX Swiss Exchange und Liquidnet haben eine Plattform zur Ausführung von Blocktransaktionen eingeführt. Über diese sollen entsprechende Geschäfte in fast 3000 Aktien in den fünf europäischen Aktienmärkten Schweiz, Großbritannien, Frankreich, Deutschland und den Niederlanden möglich sein. Weitere Aktienmärkte sollen noch dazukommen, heißt es vom Marktbetreiber.

Die neue Plattform ermögliche eine Verbindung der Liquidität im globalen institutionellen Liquiditätspool von Liquidnet mit der Block-Liquidität, die direkt von den Teilnehmern von SIX Swiss Exchange bereitgestellt wird. Dies führe zu größerer ausgeführter Liquidität, ohne dass Sicherheit oder Anonymität gefährdet würden.

Mit SIX Swiss Exchange Liquidnet Service (SLS) können die Teilnehmer von SIX Swiss Exchange nun Block-Aufträge direkt Liquidnet zuweisen. Die Aufträge werden zum sogenannten Mid-Point-Preis sofort ausführbar, wodurch direkte Preisvorteile von fünf bis 70 Basispunkten erzielt werden. Dazu kommen nach Rechnung der Anbieter weitere Kosteneinsparungen durch die Vermeidung von ungünstigen Markteinflüssen.

Berlin: Entwicklung im ersten Halbjahr

Im ersten Halbjahr 2011 erzielte die Börse Berlin im Vergleich zum Vorjahreszeitraum im maklergestützten Spezialisten-Handel nach eigenen Angaben ein Umsatzplus von 29 Prozent auf 4,9 Milliarden Euro. Ausschlaggebend für das positive Ergebnis im maklergestützten Handel sei vor allem ein gutes erstes Quartal 2011 gewesen. Die Anzahl der Geschäfte geht leicht um 2,5 Prozent auf 120826 zurück. Die Plattform Equiduct habe den Umsatz im zweiten Quartal 2011 bei 8,2 Milliarden Euro stabilisiert.

Die bedeutendste Wertpapiergattung im Maklerhandel blieben dabei die Aktien. Machten sie im ersten Quartal noch 70 Prozent aller Geschäfte aus, so sank ihr Anteil im zweiten Quartal allerdings um 7,6 Prozent auf rund 65 Prozent ab. Bei Anleihen hingegen stand ein Plus zu vermelden: Der Anteil der Geschäfte in dieser Gattung (nach Menge) stieg auf 20,3 Prozent, was einem Plus von 26 Prozent entspicht.

Der Umsatz auf der Plattform Equiduct verringerte sich leicht auf 8,2 gegenüber 8,3 Milliarden Euro im ersten Quartal 2011). Die durchschnittliche Preisverbesserung pro Trade stieg um 15 Prozent auf 2,52 Euro.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X