Börsen

Börsen

Stuttgart: ETF-Segment für Privatanleger

Mitte Oktober dieses Jahres hat die Börse Stuttgart ihr neues ETF-Handelssegment gestartet. Mit dem Segment ETF-Best-X will sie die Konditionen für die Privatanleger weiter verbessern und dem Handel mit Exchange Traded Funds (ETF) in Stuttgart künftig ein klar definiertes und öffentlichrechtlich überwachtes Regelwerk geben. Darin legt sie unter anderem verbindliche Quotierungsspannen für bestimmte Min-dest-Quotierungsvolumina für über 300 Produkte fest.

Besonders hervorgehoben wird die Einbindung von weiteren Market Makern: Die Commerzbank und die Deutsche Bank stellen zum Start für die im Segment notierten ETFs fortlaufend verbindliche An- und Verkaufspreise. Zudem richtet sich die Börse Stuttgart mit ihrem neuen ETF-Segment klar am Privatanleger aus: So habe man sich zum Ziel gesetzt, deutschlandweit die besten Preise und die höchste Ausführungssicherheit während der regulären Börsenhandelszeit von neun bis 20 Uhr zu gewährleisten. Angepasst wurden auch die expliziten Kosten: Der Anleger zahlt ein auf 12,18 Euro (zuzüglich 19 Prozent Umsatzsteuer) begrenztes Transaktionsentgelt von 0,119 Prozent auf das Ordervolumen.

Greenmarket: Neue CO2-Börse

Zusammen mit der Deutschen Bank als Abwicklungspartner hat die Börse München im Oktober die Handelsplattform Greenmarket gestartet, eine Börse für Emissionszertifikate. Die Plattform will Industrie, Brokern, Kreditinstituten und Finanzdienstleistern einen besonders einfachen und schnellen Zugang zum Handel mit Emissionszertifikaten bereitstellen. Gehandelt wird ab einem Volumen von 500 Tonnen, börsentäglich von acht Uhr bis 18 Uhr mitteleuropäischer Zeit. Im außerbörslichen/OTC-Handel von Greenmarket können bereits Volumina ab einer Tonne den Besitzer wechseln. Der Handel der Zertifikatstypen EUA (European Union Allowance) und CER (Certified Emission Reduction) ist möglich.

Scoach: Index für Aktienanleihen

Seit Mitte Oktober 2009 stellt Scoach, die Frankfurter Börse für strukturierte Produkte, ihren Anlegern einen Aktienanleihen-Index zur Verfügung. Investoren sollen an diesem neuen Barometer unmittelbar die durchschnittliche, marktgewichtete Performance von Aktienanleihen in den verschiedenen Marktphasen ablesen können.

Seit Inkrafttreten der Abgeltungssteuer und dem damit einhergehenden Ende der steuerlichen Benachteiligung von Aktienanleihen verzeichnet der Handelsplatz bei dieser Produktstruktur nach eigenen Angaben eine wachsende Nachfrage. Der Scoach-Aktienanleihen-Index setzt sich aus 20 durch die European Derivatives Group (EDG) ausgewählten Aktienanleihen zusammen. EDG ermittelt diese Produkte auf Basis der investierten Volumina monatlich neu. Als Grundlage dient der Dow Jones Euro Stoxx 50 Index.

Zusammenarbeit bei Sicherheiten

Der internationale Zentralverwahrer Clearstream und die Zentralbank von Luxemburg bieten künftig einen Service an, der allen in Luxemburg ansässigen Banken einen besseren Einsatz von Sicherheiten zur Deckung von Transaktionen mit dem Eurosystem über die Luxemburger Zentralbank ermöglichen soll. Die Deutsche-Börse-Tochter fungiert dabei als Agent zwischen Geschäftsbanken, die eine Transaktion mit der Zentralbank von Luxemburg decken möchten.

Über ihr Wertpapierkonto bei Clearstream verwalten die Banken dabei einen zentralen Sicherheitenpool zur Nutzung für verschiedene Zwecke. Damit sollen sie nicht nur Transaktionen mit den Zentralbanken decken, sondern auch andere Geschäfte abwickeln können, die eine Hinterlegung von Sicherheiten erfordern. Dazu zählt der Anbieter insbesondere untertägige Kreditgeschäfte im Echtzeit-Abwicklungssystem Target-2 der Europäischen Zentralbank für den Euro.

In Luxemburg ansässige Banken sollen direkt von der Flexibilität des vollautomatischen C-Max-Systems (Collateral Management Exchange) von Clearstream profitieren. Dies umfasst die automatische Zuweisung von Sicherheiten, Zulassungsprüfungen, die Ersetzung von Sicherheiten, Bewertungen zum Marktwert, Einschussforderungen, die Wiederverwendung von Sicherheiten und Berichtsfunktionen.

Was die Abwicklung auf operativer Ebene angeht, so informiert die Zentralbank von Luxemburg Clearstream auf elektronischem Weg über den Betrag, für den Sicherheiten zu stellen sind. Clearstream übernimmt die Hinterlegung von für diesen Zweck zugelassenen Vermögenswerten als Sicherheiten.

Unterstützung von EU-OTC-Plänen

Die Deutsche Börse und die Terminbörse Eurex haben das von der EU-Kommission vorgelegte Papier "Ensuring Efficient, Safe and Sound Derivatives Markets: Future Policy Actions" begrüßt. Beide Unternehmen unterstützen nach eigenen Angaben die Ziele des Gremiums, systemische Risiken im OTC-Terminmarkt zu reduzieren, um die Stabilität des Marktes mit den vorgeschlagenen Maßnahmen zu erhöhen. Effektives Risikomanagement und verbesserte Transparenz werden als unerlässliche Aspekte bezeichnet, um die Sicherheit und Stabilität der gegenwärtigen Marktorganisation zu stärken.

Das Kommissions-Papier schließt das Konsultationsverfahren zur künftigen Regulierung der OTC-Terminmärkte in der Europäischen Union ab und führt die Vorschläge der EU-Kommission dazu für das Jahr 2010 aus. Mit dem White Paper "The Global Derivatives Market - A Blueprint for Market Safety and Integrity" hatte die Deutsche Börse Anfang September 2009 wie gemeldet ihre Vorschläge für eine Marktstruktur mit verbesserter Sicherheit und Integrität veröffentlicht.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X