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Banksteuerung und Risikomanagement

Das Buch "Bank Management and Control - Strategy, Capital and Risk Management" von Johannes Wernz ist die internationale, erweiterte Edition des Buches "Banksteuerung und Risikomanagement". Das Buch ist Teil der renommierten Springer-Reihe "Management for Professionals". Bank Management and Control gliedert sich in acht Kapitel, dabei widmet sich das Kapitel 2 der Gesamtbanksteuerung, das Kapitel 3 dem volkswirtschaftlichen und politischen Umfeld, die Kapitel 4 bis 6 dem Kreditrisikomanagement. Weitere Kapitel sind dem Markt- und dem Operationellen Risiko gewidmet und abschließend das Kapitel 9 dem Asset und Liability Management.

Damit wird deutlich, dass der Autor einen recht umfassenden Einblick auf die Bereiche des Risiko-/Returnmanagements und deren Hebelwirkung in der Bankensteuerung geben möchte. Wesentlichen Ankerpunkt in der Betrachtung bildet dabei das sich in großem Wandel befindliche regulatorische Umfeld, welches sich zuletzt in den neuen Regeln Basel III manifestiert. Dabei vertritt der Verfasser die These, dass die regulatorischen Eigenkapitalforderungen heutzutage der Haupttreiber für das Risiko/Renditeverhältnis der Banken ist. Für den eiligen Leser werden diese Zusammenhänge anhand Hervorhebungen im Text herausgehoben, welche einerseits klar stellen, was die Auswirkungen auf das Eigenkapital und die Eigenkapitaloptimierung sind und andererseits die Änderungen mit Basel III beleuchten.

Im Kapitel 2 Gesamtbanksteuerung gibt der Autor einen guten Überblick über die verschiedenen Verfahren zur Strategieplanung wie EaR und CaR und Stresstesting. Anhand typischer Beispiele werden deren Funktionsweise illustriert; etwas ausführlich geraten dabei die Ausführungen zum Stresstesting. Abgerundet wird das Bild durch diverse Beispiele zur Optimierung des regulatorischen Kapitalbedarfs. Im folgenden Kapitel Regulatorisches und volkswirtschaftliches Umfeld wird vor allem das sich in den letzten Jahren stark wandelnde regulatorische Umfeld beleuchtet, welches in letzter Konsequenz "Living Wills" der Banken verlangt. Dabei weist der Autor auch zu Recht auf diverse Problemzonen wie der fehlende Gesamtüberblick, aber auch die überbordende Komplexität hin, welche oftmals einer gründlichen Risikoidentifizierung im Wege stehen. Ausführlich behandelt der Autor verschiedene Aspekte der Risikomodellierung, wobei ein Schwerpunkt auf der LGD-Modellierung liegt. Er zeigt dabei sehr anschaulich auf, dass verschiedene Tiefen der Modellierung ganz erheblichen Einfluss auf den erforderlichen regulatorischen Kapitalbedarf haben, und hier somit ein ganz wesentlicher Gestaltungsspielraum der Banken liegt.

Kurz beschreibt der Autor auch die Änderungen im Bereich Kreditrisiko Handel, Verbriefungen und Marktrisiko, welche teilweise bereits mit Basel 2.5 in Kraft getreten sind. Etwas ausführlich gerät dann die Beschreibung der Schadensfälle des Operational Risks, welche einem Medien-Screening entnommen sind. Den Abschluss bildet das Asset und Liability Management, Stichworte sind hier Liquidity Coverage Ratio (LCR) und Net Stable Funding Ratio (NFSR).

Das Buch ist für alle jene geeignet, welche sich einen raschen Überblick über die jüngsten regulatorischen Veränderungen und deren Auswirkungen auf die Gesamtbanksteuerung verschaffen möchten. Dabei wird sehr gut heraus gearbeitet, welchen erheblichen Einfluss die Risikomodellierung auf den regulatorischen Kapitalbedarf hat.

Friedrich Hoheneck, Direktor, Zürcher Kantonalbank

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