Rating-Arbitrage hält an

Der Trend, dass sich Emittenten für die Ratingagentur mit den besten, das heißt für sie höchsten, Noten entscheidet, setzt sich fort. In Deutschland war das jüngste Beispiel die Pfandbriefbank, die sich von Fitch und Moody´s verabschiedet hat. Ein weiteres Beispiel ist die UBI Finance, deren Covered Bonds künftig nicht mehr von Fitch geratet werden sollen. Das letzte Rating von Fitch lag bei "A" und hatte einen "stabilen" Ausblick. Von Moody's gibt es ein stolzes "Aa2". An die Stelle von Fitch kommt DBRS, die ein Emittentenfreundliches "AA low" vergeben habt. Durch diese Arbitrage-Aktion landen die Covered Bonds von UBI im "Doppel-A-Bereich" und sind damit bei der Liquidity Coverage Ratio im Level 1 eingestuft. Damit sind für Investoren Vorteile bei der Risikogewichtung nach Basel III beziehungsweise bei der Solvency II Einstufung verbunden sowie geringere Haircuts für Repogeschäfte mit der Europäischen Zentralbank. Investoren, die maximale Transparenz schätzen, sind von solchen Aktionen in der Regel wenig begeistert. Allerdings sind in Zeiten extrem starker Nachfrage die Auswirkungen der Rating-Arbitrage praktisch nicht zu spüren. Kritiker des Ratingsystems stören sich seit Jahren daran, dass Emittenten oder begleitende Banken die Chance haben, sich für das "höchste" Rating zum "geringsten" Preis zu entscheiden. Vor dem Ausbruch war dieses Gebaren sehr stark im Segment der CDOs zu spüren, bei denen oftmals eine Bonitätsnote ausreichte, die teilweise nur aus rein formellen Gründen benötigt wurde.

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