Aus für die Langfristkultur?

Das Wort der berühmt-berüchtigten "Regulierungspause" macht seit geraumer Zeit die Runde, doch auch wenn mittlerweile selbst Politiker und Aufseher vor einer Überlastung der beaufsichtigten Institute warnen, sie ist nicht in Sicht. Im Gegenteil: Quasi im Stakkato werden neue Vorschriften erlassen, obwohl die alten kaum umgesetzt geschweige denn in all ihren Auswirkungen bekannt sind. Das ruft dann verständlicherweise auch immer wieder die Lobbyisten auf den Plan. Hintergrund dieses Mal ist die Ankündigung des Baseler Ausschusses, im Rahmen des Basel III-Reformpakets die für die Berechnung der erforderlichen Kapitalunterlegung verwendeten Verfahren nochmals zu überarbeiten. Dies würde nach ersten Berechnungen des Bundesverbandes deutscher Banken zu bis zu 50 Prozent höheren Kapitalanforderungen führen. Durch die stärkere Beachtung des Kreditrisikostandardansatzes und schärfere Mindestgrenzen (Floors) bei der Anwendung interner Modelle würden die Überlegungen vor allem Banken mit einem starken Standbein in der - relativ harmlosen - Immobilienfinanzierung treffen, sagte BdB-Hauptgeschäftsführer Michael Kemmer. Droht so das Ende der deutschen Langfristkultur? Red.

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