Zum 31. Dezember dieses Jahres wird die Hypothekenbank Frankfurt den Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) verlassen. Dieser Schritt ist erwartet worden, denn die Tochtergesellschaft der Commerzbank wird auf EU-Geheiß als Kompensation für staatliche Stützungsmaßnahmen abgewickelt. So schreibt das Institut weder Neugeschäft noch werden neue Pfandbriefe begeben. Zudem ist die Commerzbank selbst Mitglied des Verbandes. Mit dem Ausscheiden der Hypothekenbank Frankfurt verliert der Verband das Einzelinstitut mit dem größten Pfandbriefumlauf und damit den größten Beitragszahler. Denn neben einer Pauschale zahlt jedes Mitglied entsprechend seinem ausstehenden Pfandbriefvolumen in den Verband ein, erhält dafür im Gegenzug allerdings auch mehr Stimmrechte (siehe Kasten zur Satzung).
Trotz massiven Abschmelzens der eigenen Bestände weist die aktuelle Verbandsstatistik per 30. Juni 2013 bei der Hypothekenbank Frankfurt noch Hypothekenpfandbriefe im Gesamtvolumen von 28,4 Milliarden Euro und Öffentliche Pfandbriefe von insgesamt 22,1 Milliarden Euro aus. Damit hat das Institut einen Anteil von 14,6 Prozent am Umlauf aller von den vdp-Mitgliedern emittierten Hypothekenpfandbriefen. Bei den Öffentlichen Pfandbriefen steht die Bank für 8,5 Prozent. Am gesamten, vom vdp repräsentierten Markt kommt das Institut immerhin auf 10,9 Prozent. Entsprechend massiv sind die Beitragsverluste für den Verband. Medienberichten zufolge sollen ab nächstem Jahr rund 400 000 Euro fehlen. Vom Verband werden dazu keine Angaben gemacht, doch sei man bestrebt, die Mitgliedsbeiträge konstant zu halten. Einsparungen auf der Ausgabenseite sind also zu erwarten.
Für den Verband ist der Austritt der Hypothekenbank Frankfurt zwar schwerwiegend, doch hat es in der Vergangenheit schon Fluktuationen im Mitgliederkreis gegeben. Ähnlich schwerwiegend war das Ausscheiden der Deutschen Pfandbrief- und Hypothekenbank AG (Depfa) im Jahr 1998 aus der Organisation, die seinerzeit Verband Deutscher Hypothekenbanken hieß. Zum Jahresende 2012 hatten die IKB und die Portigon (Ex-WestLB) ihre Mitgliedschaft gekün digt, während die Mitgliedschaft der Deutschen Schiffsbank mit deren Verschmelzung auf die Commerzbank erloschen ist.