Im Blickfeld

RREEF: Abschied vom Publikum?

Da versucht die Deutsche Bank ihr Asset Management im Paket zu verkaufen und scheitert überraschend. Weder das unter DWS Americas laufende Geschäft mit Publikumsfonds in Amerika noch den globalen Vermögensverwalter für institutionelle Kunden DB Advisors oder die Deutsche Insurance Asset Management wollte der US-Investor Guggenheim Partners, mit dem zuletzt exklusiv verhandelt wurde. Ist es lediglich zu mühsam, die Konstruktionen aus den Konzernverflechtungen herauszulösen oder sind die Geschäfte zu ertragsschwach? Möglicherweise bietet die Betreuung von Renten- und Wertpapierdepots auch nur zu geringe Perspektiven, wenn privates und institutionelles Kapital aufgrund von Euro-Krise und Staatsschulden-Malaise in Sachwerte - unter anderem in indirekte Immobilienanlagen - drängt.

Über den Erwerb von RREEF, dem Asset Manager von Immobilienanlagen im Hause Deutsche Bank, verhandelt Guggenheim jedenfalls weiter. Käme die Transaktion tatsächlich zustande, würde auch die Verwaltung der Offenen Immo-bilien-Publikumsfonds in neue Hände gelegt werden. Es steht zu befürchten, dass damit über kurz oder lang auch die beiden Grundbesitz-Fonds sterben. Gerade die jüngste Entwicklung der Offenen Immobilienfonds hat gezeigt, wie sehr diese Anlageform auf einen steuerbaren Retail-Bankvertrieb angewiesen ist. RREEF selbst hat das eindrucksvoll bewiesen. Allein den Grundbesitzfonds sind im vergangenen Jahr 327 Millionen Euro netto zugeflossen. Auch Deka Immobilien und Union Investment flossen dank starker Platzbanken als Absatzpartner dreistellige Millionenbeträge zu. Dagegen zeigen die Beispiele Degi und SEB, dass mit dem Wegbrechen des Privatkundenvertriebs auch das Ende ihrer Immobilien-Publikumsfonds eingeläutet wurde. Warum sollte es bei RREEF anders sein? Jetzt schon das Ende der Konsolidierung unter den Offenen Immobilienfonds auszurufen, ist wohl doch noch etwas verfrüht. L. H.

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