Tendenz
Am politischen Willen, die überschuldeten Staatshaushalte zu konsolidieren, musste dieser Tage erneut gezweifelt werden. Nach wie vor scheuen die USA Steuererhöhungen und Ausgabensenkungen, sondern lassen stattdessen die Geldpresse schneller arbeiten. Auch Japan wertete den Yen überraschend stark ab, sodass Beobachter bereits von einem "Währungskrieg" sprechen. Auch in Europa wird ein nachlassender Eifer beim Schuldenabbau befürchtet, weil in Spanien Ministerpräsident Mariano Rajoy sich mehr der Abwehr des Korruptionsverdachts als der Haushaltskonsolidierung widmen könnte. Dagegen will in Italien Silvio Berlusconi wieder die Regierungsgeschäfte leiten und verspricht seinen Landsleuten im Falle des Wahlerfolgs die Abschaffung und sogar Rückzahlung der unter Mario Monti eingeführten Eigenheimsteuer. Im Gegensatz dazu gibt die Entwicklung des Ifo-Geschäftsklimaindex wieder Anlass zur Zuversicht. Mit 107,4 Indexpunkten erreichte der Stimmungsindikator für die deutsche Volkswirtschaft den höchsten Stand seit zehn Monaten. Dies sollte auch den Dax stimulieren, der zuletzt mehrfach die Marke von 7 700 Zählern überstieg, seine Gewinne aber immer wieder bis auf unter 7 600 Punkte abgab. Stand 20. Februar 2013