Unternehmen und Märkte

Deutsche Fachmärkte besonders gefragt

Für Fachmärkte in der kontinentaleuropäischen Region wurde in den ersten drei Quartalen 2006 ein Transaktionsvolumen von 3,8 Milliarden Euro registriert, entsprechend 14 Prozent mehr als im gesamten Vorjahr, teilt das Immobilienberatungsunternehmen Jones Lang La Salle mit. Damit entfielen 26 Prozent des gesamten Einzelhandelstransaktionsvolumens in Höhe von 14,6 Milliarden Euro auf diese Sparte.

Innerhalb von nur zwei Jahren stiegen die Fachmärkte vom kaum wahrgenommenen zum etablierten Investmentprodukt auf. Der größte Anteil des in Kontinentaleuropa investierten Kapitals kam aus Großbritannien mit 31 Prozent, gefolgt von global tätigen Investoren, die 29 Prozent ausmachten und sich zum Großteil aus von Dritten verwalteten Fonds zusammensetzten. Jones Lang La Salle geht davon aus, dass das Investitionsvolumen für das Gesamtjahr mindestens fünf Milliarden Euro erreicht.

Die Nachfrage durch Betreiber ist in ganz Europa auf hohem Niveau, besonders in Zentral- und Osteuropa, wo Baumärkte und elektronische Einzelhändler Marktanteile gewinnen wollen. In Südeuropa suchen immer mehr Modeeinzelhändler nach außerstädtischen Standorten, ein sich abzeichnender und möglicherweise wichtiger Trend. Spitzenmieten blieben 2006 stabil und bewegten sich verglichen mit innerstädtischen Standorten in 1a-Einkaufsstraßen auf niedrigem Niveau. Es besteht ein erheblicher Spielraum für Mietsteigerungen im Fachmarktsegment, besonders bei qualitativ hochwertigen Produkten in guten Lagen.

Die Projektentwicklung für Fachmarktzentren bewegt sich auf einem hohen Niveau: Über 200 solcher Produkte sollen in ganz Europa bis 2008 eröffnet werden. Auf Basis eines gewachsenen Qualitätsanspruchs an das Produkt seitens der Einzelhändler und der Investoren wird das Angebot durch die Entwickler immer besser. Die Investitionsaktivität ist gegenüber dem Rekordniveau des letzten Jahres nochmals angestiegen. In den ersten drei Quartalen des Jahres 2006 wurden 126 Transaktionen abgeschlossen. 2005 waren es lediglich 60 gewesen. Darin spiegelt sich die hohe Anzahl von ver- und gekauften einzelnen Fachmärkten wider, aber auch die Zunahme an größeren Transaktionen und Portfoliogeschäften.

Deutschland bleibt das Hauptziel der Investoren mit einem Anteil am gesamten Volumen von 28 Prozent in den ersten drei Quartalen des Jahres 2006. Niedrige Zinsen und die große Anzahl verfügbarer Produkte sind die wichtigsten Impulse für die hohe Investitionstätigkeit. Positive Fundamentaldaten der Märkte und enorme Kapitalmengen, die auf das Segment "Fachmarkt" zielen, drücken die Renditen weiterhin nach unten. Supermärkte erweisen sich mit einem Volumen von 1,5 Milliarden Euro - ein Plus von 40 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres weiterhin als ein besonders stark nachgefragtes Teilsegment.

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