Im Blickfeld

BHW behauptet sich

Entgegen manchen Unkenrufen hat sich die zum Deutsche-Bank-Konzern gehörende BHW im wettbewerbsintensiven Bausparmarkt behauptet. Mehr noch: Die Hamelner Bausparkasse gewann im zurückliegenden Geschäftsjahr mehr als 166000 neue Kunden hinzu. Vor allem in den Postbankfilialen fielen die Neugeschäftszuwächse kräftig aus.

Als Gründe nennt das Unternehmen zum einen den Zukauf von über 200 weiteren Geschäftsstellen und zum anderen die Erweiterung seiner Tarifstruktur. Hinzu kommt, dass über die Kooperationspartner verstärkt mit Bauspardarlehen kombinierte Immobilienfinanzierungen vermittelt wurden. Hauptvertriebsweg bleiben aber die rund 4000 Berater des mobilen Außendienstes, auf die 80 Prozent des Bausparneugeschäfts entfallen.

Insgesamt wurden im Jahr 2011 mehr als 360000 Bausparverträge neu abgeschlossen. Diese stehen für eine Bausparsumme von rund 13,0 Milliarden Euro. Gegenüber dem Bruttoneugeschäftsergebnis des Vorjahres in Höhe von 12,1 Milliarden Euro entspricht das einem Zuwachs um 6,9 Prozent, womit BHW stärker als der Markt zulegte. Dabei registrieren auch die Hamelner einen Anstieg der Bausparsumme pro Vertrag. Mit 36000 Euro lag die durchschnittliche Bausparsumme um 5,9 Prozent über dem Vorjahr, als sie etwa 34000 Euro betragen hatte.

Durch vollständige Zahlung der Abschlussgebühr eingelöst wurden rund 319 000 Policen - ein Plus von 6,6 Prozent. Mit einem Volumen von 10,8 Milliarden Euro übertraf das Nettoneugeschäft den Vorjahresstand von 9,6 Milliarden Euro sogar um 12,3 Prozent. Somit hat BHW am gesamten Bausparmarkt einen leicht gestiegenen Anteil von 10,8 Prozent.

Während in den vergangenen Jahren Wohn-Riester-Verträge einen deutlich geringeren Anteil am Neugeschäft hatten als bei den unmittelbaren Wettbewerbern, holte BHW 2011 deutlich auf. Mit einer Bausparsumme von 1,1 Milliarden Euro wurde der Absatz von Altersvorsorgepolicen um 69 Prozent gesteigert, sodass sie 8,8 Prozent des Bausparabsatzes ausmachten.

Profitiert hat die Bausparkasse auch von der hohen Nachfrage nach Baufinanzierungen, die im Berichtsjahr um 9,1 Prozent auf über 5,7 Milliarden Euro stiegen. Davon waren 4,46 Milliarden Euro außerkollektives Geschäft - ein Plus von 9,8 Prozent. Dass sich gleichzeitig die Auszahlungen der Bauspardarlehen um 6,5 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro erhöhten, ist dem Umstand zuzuschreiben, dass jetzt Verträge mit niedrigeren Darlehenszinsen zuteilungsreif werden.

Entsprechende Tarife sind vor Jahren eingeführt worden, weil Bauspardarlehen zwischenzeitlich teurer waren als Hypotheken. Zwar hat sich am Zinsumfeld kaum etwas verändert, doch bieten heute in die Darlehensphase kommende Bausparverträge wieder Konditionen, die mit Bankkrediten konkurrieren können. Das geht jedoch nur, wenn gleichzeitig die Guthabenzinsen sinken. Dem Bausparen hat das - wie auch die Ergebnisse von BHW beweisen - aber offensichtlich nicht geschadet. Im Gegenteil. Bausparen bleibt beliebt. L. H.

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