Bargeld wieder häufiger genutzt

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Nachdem die Nutzung von Bargeld in den Jahren 2019 bis 2021 stetig gesunken war, hat sie 2022 wieder zugenommen. Das geht aus einer Online-Umfrage hervor, für die Yougov Deutschland im Auftrag von Bearingpoint zwischen dem 9. und 14. August 2022 insgesamt 3064 Personen in Deutschland (2056) und in Österreich (1008) befragt hat. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die jeweilige Bevölkerung ab 18 Jahren.

69 Prozent der Befragten in Deutschland und sogar mehr als drei Viertel der Österreicher (77 Prozent) nutzen demnach häufig Bargeld. Insbesondere bei Menschen ab 45 Jahre ist Bargeld mit Abstand die beliebteste Zahlungsmethode. In den nächsten zwei Jahren gänzlich auf Bargeld zu verzichten, können sich nur 13 Prozent der Deutschen und Österreicher vorstellen. Dagegen sehen 65 Prozent der befragten Deutschen und 74 Prozent der Österreicher in den nächsten zehn Jahren keine Abkehr vom Bargeld. „Bargeld ist mit Abstand die beliebteste Zahlungsmethode in Deutschland und Österreich. Die Tatsache, dass sich die Nutzung von Bargeld weiterhin hartnäckig auf hohem Niveau hält, liegt unter anderem daran, dass in unsicheren Zeiten das Bargeld als besonders vertraut empfunden wird“,  sagt Christian Bruck, Partner und Experte für das Thema Zahlungsverkehr bei Bearingpoint.

Neben der Vertrautheit (59 Prozent) zählt in Österreich die Anonymität (58 Prozent) zu den wichtigsten Argumenten für die Bergeldnutzung. Zwar ist auch in Deutschland die Vertrautheit (57 Prozent) am wichtigsten, doch die Anonymität landet mit 44 Prozent noch hinter den Eigenschaften Schnelligkeit (48 Prozent) und der jederzeitigen Verfügbarkeit (45 Prozent) nur auf dem vierten Platz.

Digitale Bezahldienste gewinnen immer weiter an Beliebtheit. In beiden Ländern sind die Eigenschaften „schnell" und „komfortabel" führend. Während in Deutschland letztes Jahr „hygienisch sicher" noch zu den Top-3- Eigenschaften gehörte, ist nun den Deutschen die direkte Zahlungsbestätigung wichtiger. In Österreich gehört der Hygienefaktor bei digitalen Bezahldiensten weiterhin zu den Top-3-Eigenschaften.

In Deutschland wird Paypal besonders häufig genutzt und verzeichnet einen Anstieg um drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Mit 61 Prozent liegt es in der Nutzungshäufigkeit acht Prozentpunkte hinter dem Spitzenreiter Bargeld. In Österreich hat Paypal im Ländervergleich mit 45 Prozent Nutzungshäufigkeit noch Luft nach oben. Dafür wird Klarna in Österreich deutlich häufiger genutzt als in Deutschland. In Österreich zahlt fast jeder Dritte häufig in Klarna, in Deutschland ist es gut jeder Fünfte. In beiden Ländern können sich 28 Prozent der Befragten vorstellen, zukünftig häufiger Online-Bezahldienste zu nutzen, wie Klarna oder auch Amazon Pay, das aktuell von 10 Prozent der Deutschen und von 7 Prozent der Österreicher genutzt wird.bearingpoint_ig_zahlungsverhalten_vxl.jpg

Die von der jungen Generation mit Abstand am häufigsten genutzte mobile Zahlungsmethode ist Apple Pay. Das gilt vor allem in Österreich. In der Alpenrepublik wird Apple Pay von 7 Prozent aller Befragten genutzt, unter den 18- bis 24-Jährigen von jedem Vierten. In Deutschland liegen die Zahlen niedriger. Hier nutzen 5 Prozent aller Befragten Apple Pay, in der jungen Altersgruppe sind es 13 Prozent.

Der digitale Euro ist rund jedem dritten Deutschen beziehungsweise Österreicher noch unbekannt. Bei denjenigen Befragten, die davon schon mal gehört haben, ist die Einschätzung ambivalent. 15 Prozent der Deutschen und 19 Prozent der Österreicher sehen den digitalen Euro als ergänzendes Zahlungsmittel zu vorhandenen Zahlverfahren, glauben jedoch, dass er weniger häufig als Bargeld genutzt werden wird. Immerhin 12 Prozent der Befragten in beiden Ländern erwarten, dass der digitale Euro das Bargeld ersetzen wird.

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