Rund einem Drittel der Bankkunden in Deutschlang (35 Prozent) und Österreich (33 Prozent) ist die Sepa-Echtzeitüberweisung immer noch unbekannt. Das zeigt eine aktuelle Umfrage von Bearingpoint in beiden Ländern. Unter denjenigen Befragten, denen sie bekannt ist, können rund drei Viertel dieses Zahlverfahren bei ihrer Bank nutzen. 45 Prozent der Deutschen und 27 Prozent der Österreicher berichten darüber, dass ihre Bank dafür Gebühren berechnet. Vermutlich auch deshalb nutzen in Österreich - über alle Altersgruppen hinweg - im Verhältnis mehr Bankkunden die Sepa-Echtzeitüberweisung als in Deutschland. Würden für Echtzeitüberweisungen keine Gebühren anfallen, würden 69 Prozent der Deutschen und sogar 83 Prozent der Österreicher sie nutzen. 22 Prozent der Befragten in Deutschland beziehungsweise 13 Prozent in Österreich könnte sich die Nutzung auch dann nicht vorstellen. Mit Blick auf die Höhe der Gebühren geben nur 21 Prozent der Befragten in Österreich an, für die Nutzung der Sepa-Echtzeitüberweisung mehr als 40 Cent pro Transaktion berechnet zu bekommen. Im Vergleich dazu sind es in Deutschland 33 Prozent.
Generell gilt hier, wie so häufig: Je jünger die Befragten, umso stärker nutzen sie Instant Payments. So beträgt die Nutzungsquote in der jüngeren Generation der 18- bis 34-Jährigen in Deutschland 66 Prozent, in Österreich sogar 72 Prozent. Dagegen sind es bei der Altersgruppe 55 und älter nur 44 Prozent in Deutschland, in Österreich immerhin noch 63 Prozent.
Für den überwiegenden Teil der Deutschen (76 Prozent) und Österreicher (73 Prozent) ist die Geschwindigkeit ein wesentlicher Grund für die Nutzung der Sepa-Echtzeitüberweisung, gefolgt von Bequemlichkeit, die von 48 Prozent der Österreicher, aber nur 32 Prozent der Deutschen genannt wird.
18- bis 44-Jährige nutzen sehr viel stärker das Smartphone und mobile Apps für die Sepa-Echtzeitüberweisung nutzen als ältere Bankkunden. Im Ländervergleich zeigt sich, dass in Deutschland der PC beziehungsweise Laptop noch das bevorzugte Medium ist (59 Prozent), wenn es um die Nutzung der Sepa-Echtzeitüberweisung geht. Das Smartphone hingegen wird nur von 48 Prozent zur Auslösung der Zahlung genutzt. In Österreich ist es umgekehrt und die mobile Affinität zur Nutzung der Sepa-Echtzeitüberweisung stärker ausgeprägt. Dort nutzen mit 64 Prozent mehr Menschen das Smartphone für dieses Zahlverfahren, verglichen mit 56 Prozent PC- beziehungsweise Laptop-Nutzung.
Bereits heute nutzt der Umfrage zufolge rund ein Viertel der Bankkunden die Sepa-Echtzeitüberweisung häufiger als die herkömmliche Überweisung. In Österreich ist zudem mit 53 Prozent die Mehrheit der Meinung, dass Echtzeitüberweisungen in fünf Jahren die herkömmliche Überweisung ersetzen könnten. In Deutschland glauben das bislang nur 45 Prozent.
Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der Yougov Deutschland GmbH im Auftrag von Bearingpoint, an der in Deutschland 2063 Personen (zwischen dem 3. und 5. November 2021) und in Österreich 1051 Personen (zwischen dem 2. und 5. November 2021) teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die Bevölkerung in Deutschland und Österreich ab 18 Jahren.