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Sicherheit - Pingrid: Kein Allheilmittel

Statische Passwörter, wie beispielsweise die PIN, gelten heute längst nicht mehr als sicher. Der Trend geht zum dynamischen Passwort. Dafür braucht es aber in der Regel ein zusätzliches Gerät als Passwortgenerator beziehungsweise für die Passwortzustellung.

Eine neue Lösung soll das auf der diesjährigen Cebit vorgestellte Sicherheitssystem "Pingrid" liefern: Hierbei gibt der Nutzer ein spezielles Muster in ein vierfarbiges Zahlenraster ein. Dessen Zahlen verändern sich im Minutentakt, wodurch sich auch das Passwort ständig ändert. Der Nutzer muss sich nur das Muster merken und kann daraus jeweils das aktuell gültige Einmal-Passwort ermitteln.

Auf den ersten Blick scheint das Verfahren vielversprechend, es scheint aber auch Tücken zu haben: Zum einen dürfte es Standardmuster geben, die von besonders vielen Nutzern verwendet werden: beispielsweise die vier äußeren Ecken oder auch die vier Zahlenfelder genau in der Mitte. An dieser Stelle wird also der Nutzer selbst zur Schwachstelle. Denkbar ist aber vor allem, dass der Algorithmus, nach dem sich das Zahlenmuster ständig ändert, ins Visier von Hackern gerät. Ist er aber einmal geknackt, wird das Ausspähen der individuellen Muster von Nutzern - auch wenn sie nicht so simpel sind - vermutlich das geringste Problem. Die optimale Lösung für den Spagat zwischen Sicherheit und Bequemlichkeit ist also wahrscheinlich auch Pingrid nicht. Red.

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