Regulierung

Bargeldversorgung - PoS bleibt die Ausnahme

Der Bekanntheits- und Nutzungsgrad von Bargeldabhebungen am PoS ist in Deutschland immer noch sehr gering, konstatierte die Deutsche Bundesbank im Juni in ihrem Monatsbericht. Im Jahr 2011, so die statistische Datenlage, gaben 89 Prozent der Verbraucher in einer Umfrage an, regelmäßig einen Geldautomaten aufzusuchen. 46 Prozent nutzten immerhin ab und zu die Möglichkeit, sich am Bankschalter mit Bargeld zu versorgen. Und der PoS wurde nur von etwa acht Prozent der Befragten regelmäßig genutzt.

Für die Mehrheit der Verbraucher ist der PoS zwar eine bequeme, schnelle und kostenfreie Möglichkeit der Bargeldversorgung, aber doch keine primäre. Unter den Hauptgründen für die Nutzung des Bargeldbezugs an der Ladenkasse steht "Vergessen, am Geldautomaten oder Schalter abzuheben" denn auch mit 71,4 Prozent der Nennungen ganz an der Spitze. Bequemlichkeit und Kostenfreiheit nennen nur 35,0 beziehungsweise 29,1 Prozent der Befragten. Im Umkehrschluss ist ein Geldautomat oder Bankschalter in der Nähe für 34,0 Prozent der Hauptgrund gegen die Nutzung der Bargeldversorgung am PoS, 23,2 Prozent nennen Misstrauen gegenüber dem Verfahren, 22,6 Prozent ist es gar nicht bekannt. Nun sind diese Zahlen mittlerweile drei Jahre alt. Inzwischen mögen sich die Gewichte zugunsten der Bargeldversorgung am PoS durchaus verschoben haben, zumal die Zahl der Händler, die die Möglichkeit anbieten, steigt und "Cash-Back" zumindest zum Teil auch aktiv beworben wird. Die alltägliche Beobachtung lässt allerdings den Schluss zu, dass sich am grundsätzlichen Verständnis der Bargeldversorgung am PoS als Sonderfall nichts Wesentliches geändert haben dürfte. Der Normalfall bleibt der Gang zum Geldautomaten.

Wichtig für die Nutzungsentscheidung der Verbraucher sind der Bundesbank zufolge die alternativen Abhebemöglichkeiten. So haben denn auch Personen, die in kleinen Ortschaften mit weniger als 2 000 Einwohnern leben, mit 20 Prozent die höchste Wahrscheinlichkeit, PoS-Abhebungen durchzuführen, Bewohner von Städten ab 100 000 Einwohnern mit fünf Prozent die niedrigste. Nach Bankengruppen ist die Wahrscheinlichkeit bei den Direktbankkunden mit 17 Prozent am größten, bei Sparkassen- und Volksbank-Kunden mit sechs Prozent am geringsten. Wenn also ein Geldautomat (an dem der Kunde gebührenfrei Bargeld beziehen kann) in der Nähe ist, genießt dieser Priorität. Wo es an dieser Bankeninfrastruktur fehlt, gewinnt der PoS an Attraktivität. Red.

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