Das anhaltend niedrige Zinsniveau beschert den spezialisierten Konsumfinanzieren und Kreditbanken eine ungebrochen hohe Nachfrage. Denn die Bundesbürger planen auch weiterhin, größere Anschaffungen über Kredit zu finanzieren. Der aktuelle Konsumkredit-Index der GfK Finanzmarktforschung, für den zweimal jährlich rund 1 500 Haushalte nach ihrem Anschaffungs- und ihrem Finanzierungsverhalten befragt werden, prognostiziert mit einem Wert von 115 eine stabile Kreditaufnahme in den kommenden zwölf Monaten, mit leicht positiver Tendenz. Ein Indexwert von 100 beschreibt eine Entwicklung auf Vorjahresniveau, ab 125 steigt die Kreditnutzung signifikant und ab 150 stark an.
Allerdings ist das Verbraucherverhalten hinsichtlich der gewünschten Konsumgüter sehr heterogen. Verbraucher wollen den aktuellen Ergebnissen zufolge in den kommenden zwölf Monaten verstärkt für die Anschaffung eines Gebrauchtwagens ein Darlehen in Anspruch nehmen. Nicht jeder Autokäufer kann oder will die durchschnittlichen Anschaffungskosten von rund 11 000 Euro für ein Gebrauchtfahrzeug aus dem Ersparten bestreiten. Von Januar bis Juli wechselten bundesweit 4,2 Millionen Gebrauchtwagen den Besitzer. Das waren rund 1,6 Prozent weniger als im selben Zeitraum des Vorjahres. Für die zweite Jahreshälfte rechnet der Bankenfachverband, der die Interessen der Kreditbanken in Deutschland vertritt, auf Grundlage des Konsumkredit-Indexes allerdings wieder mit einer Zunahme. Rund jeder vierte Gebrauchtwagen kommt inzwischen mithilfe einer Finanzierung auf die Straße.
Ungebrochen hoch, wenn auch leicht rückläufig, ist die Finanzierung für Renovierung oder Umzug, also für Investitionen in die eigenen vier Wände. Dagegen ist im Vergleich zum Herbst 2013 die Bereitschaft, Möbel und Küchen, aber auch Unterhaltungselektronik auf Kredit zu finanzieren, rückläufig. Insgesamt haben die Deutschen Ratenkredite im Wert von 149 Milliarden Euro ausgeliehen. Dieser Wert ist seit mehreren Jahren konstant. Red.