Verbünde vor Ort

Düsseldorf: Bankenplatz mit verblasstem Glanz

Mit ihrer Heimat sind die Düsseldorfer nicht nur während des Karnevals - zu dem sich die Stadt tagelang im Ausnahmezustand befindet - absolut zufrieden. Sie empfinden ihre Metropole als attraktive "Messe- und Modestadt" (77 Prozent). Gleichzeitig wird die Altstadt Düsseldorfs auch von der Hälfte der Stadtbewohner als "längste Theke der Welt" bezeichnet. Rund 585 000 Einwohner hat Düsseldorf - damit zählt es nicht zu den größten deutschen Städten, doch seine Lage in der Metropolregion Rhein-Ruhr ist einmalig: Im Umkreis von 150 Kilometern wohnen 30 Millionen Menschen. Die Bankentradition in der nordrhein-westfälischen Hauptstadt geht zurück bis in das Jahr 1875, in dem Christian Gottfried Jäger eine Warenhandlung errichtete, aus der die heutige HSBC Trinkaus & Burkhardt hervorging; das Haus war zunächst mit der Textilindustrie in der Region eng verbunden und entwickelte sich später zu einem bedeutenden Finanzier der industriellen Entwicklung. Japanische Banken stark vertreten Noch heute hat die HSBC ihren Hauptsitz in der Stadt am Rhein. Und befindet sich damit in zahlreicher - wenn auch nicht unbedingt vitaler - Gesellschaft: Hier sitzen unter anderem die von der französischen Genossenschaftsbank Crédit Mutuel übernommene Targobank (vormals Citibank Deutschland Privatkunden), die genossenschaftliche Apotheker- und Ärztebank (siehe Kasten), die inzwischen staatseigene IKB genauso wie die in Restrukturierung befindliche Landesbank WestLB. Insgesamt haben in Düsseldorf rund 180 Banken ihren Hauptsitz oder eine Niederlassung. Das ist mehr als in jeder anderen deutschen Stadt, wenn man Frankfurt am Main einmal ausnimmt. Mehr als ein Viertel der in der Metropole vertretenen Banken sind ausländischer Herkunft. Da in der Stadt die größte japanische Gemeinde Europas lebt, tummeln sich hier insbesondere viele japanische Kreditinstitute. Unter ihnen sind die Bank of Tokyo-Mitsubishi, Sumitomo Mitsui und Mizuho Financial Group und damit die größten japanischen Banken. Der Großraum Düsseldorf gilt denn auch als wichtiges Zentrum für japanische Wirtschaftsaktivitäten in Europa. Im Jahr 2008 waren hier etwa 450 japanische Unternehmen angesiedelt, die 23 000 Arbeitsplätze bereitstellten und 33 Milliarden Euro umsetzten. Von 100000 Ausländern, die in Düsseldorf leben, sind zwar nur 6500 Menschen japanischer Herkunft, sie prägen das Stadtbild aber sichtbar. Deutsche Großbanken sitzen gerne am "Schreibtisch des Ruhrgebiets" Die deutschen Großbanken glänzen gerne mit repräsentativen Niederlassungen an der Düsseldorfer Königsallee. Bis in die neunziger Jahre waren sie sogar mit Vorständen vor Ort. Historisch erklärt sich diese Struktur unter anderem durch das Bemühen der Besatzungsmächte, nach dem Zweiten Weltkrieg eine allzu starke Konzentration der Bankenbranche in den Großstädten Frankfurt und Hamburg und eine Verflechtung der Häuser zu verhindern. Die Institute wurden daher gezwungen, ihre Aktivitäten auf verschiedene regionale Einheiten zu verteilen und die Hauptverwaltungen offiziell aufzulösen. Die Commerzbank beispielsweise hatte bis 1945 ihre Zentrale in Berlin. Nach 1945 war zunächst Hamburg das Ausweichquartier. Da aber zu dieser Zeit das größte Geschäftsvolumen (zirka 60 Prozent) innerhalb der Commerzbank-Gruppe in Nordrhein-Westfalen beim Bankverein Westdeutschland lag, wurde Düsseldorf zum neuen Schwerpunkt der Bank. Ab 1958, dem Zeitpunkt des Wiederzusammenschlusses der regionalen Einheiten, lag sogar der juristische Sitz der Commerzbank in Düsseldorf, mit der schönen Handelsregisternummer: HRB 1. Um 1970 zentralisierte die Commerzbank ihre Hauptverwaltung in Frankfurt am Main, das sich als neues Finanzzentrum etabliert hatte. Düsseldorf blieb aber noch bis 1990 juristischer Sitz der Bank, seither liegt dieser wieder in Frankfurt am Main. Erst mit der Eröffnung des neuen Hochhauses in Frankfurt 1997 wechselten dann auch die beiden Vorstände Dr. Peter Gloystein und Dr. Kurt Hochheuser nach Frankfurt. Auch für die Dresdner Bank hatte der Standort Düsseldorf eine besondere Bedeutung. Zwar machte das Institut 1957 nach Regionalisierung und Wiederzusammenschluss Frankfurt am Main zum zentralen Standort. In der darauffolgenden Zeit bis Anfang der neunziger Jahre waren in Düsseldorf aber unter anderem Rolf Diel und Dr. Alfons Tietzrath als Dresdner-Bank-Vorstände vertreten. Der letzte Dresdner-Bank-Vorstand mit Sitz in Düsseldorf war Anfang der neunziger Jahre Dr. Hans-G. Adenauer. Bei der Deutschen Bank wurde zu Beginn der fünfziger Jahre der größte Teil des Personals zur Rheinisch-Westfälischen Bank versetzt, die ihren Sitz in Düsseldorf hatte und ab 1956 Deutsche Bank AG West hieß. Sie war die größte Bank in Westdeutschland überhaupt und übernahm daher bald inoffiziell die Funktion des zuvor abgeschafften Führungsstabes der Deutschen Bank. Als die Bank als einheitliches Institut im Jahr 1957 wieder entstand, hatte sie ihren juristischen und ihren Verwaltungssitz ebenso wie die Dresdner Bank in Frankfurt am Main. Als weitere Standorte für die zentralen Stabsabteilungen fungierten aber Düsseldorf und Hamburg. Während Hamburg als Zentralstandort bereits 1966 aufgegeben wurde, behielt Düsseldorf den Status einer Zentrale bis 1991. In den Zeiten der sogenannten Doppelspitze hatte - neben weiteren Vorstandsmitgliedern - jeweils einer der beiden Vorstandssprecher sein Hauptbüro in Düsseldorf. Friedrich Wilhelm Christians beispielsweise behielt auch nach seinem Ausscheiden aus Vorstand und Aufsichtsrat bis zu seinem Tod 2004 sein Büro in der Stadt. Stadtsparkasse mit einem Marktanteil von 50 Prozent Die beiden Finanzverbünde zeigen sich in Düsseldorf absolut heterogen. Aus den Reihen der S-Finanzgruppe ist die Stadtsparkasse Düsseldorf als Schwergewicht in der Stadt am Rhein vertreten. Wesentlich kleiner und nur mit ihrer Hauptstelle im Stadtgebiet ansässig, hauptsächlich aber im Speckgürtel der Metropole tätig, ist die Kreissparkasse Düsseldorf. Als genossenschaftliche Primärbank betreut die Volksbank Düsseldorf Neuss eG Privatkunden in der nordrhein-westfälischen Hauptstadt, aber auch linksrheinisch in Neuss. Gleichzeitig werben aber auch die große Sparda-Bank West eG und die PSD Bank Rhein-Ruhr eG um die Kunden aus der Region. Die Stadtsparkasse Düsseldorf ist mit einer Bilanzsumme von rund zwölf Milliarden Euro das größte der in der Stadt ansässigen regional gebundenen Institute. Insgesamt betreibt sie 70 Geschäftsstellen und 130 Geldautomaten. Nur drei Filialen liegen außerhalb Düsseldorfs, in Monheim am Rhein. Der Ort wurde 1975 nach Düsseldorf eingemeindet, ein Jahr später aber bereits wieder ausgemeindet. Marktführer bei den japanischen Haushalten Die Stadtsparkasse Düsseldorf führt etwa 250 000 private Girokonten und 43 000 Geschäftsgirokonten. Ihren Marktanteil beziffert die Bank in der Stadt auf über 50 Prozent, sowohl bei den Privat- als auch bei den Firmenkunden. Ihr Markt reiche aber - vor allem aufgrund der vielen Pendler, die in Düsseldorf arbeiten - bis in den Speckgürtel hinein. Als Zeichen ihrer regionalen Verbundenheit gibt die Sparkasse im Rahmen ihres Premium-Kontos eine Debitkarte mit der Düsseldorfer Skyline heraus. Die Sparkasse engagiert sich stark in der japanischen Zielgruppe. Beachtliche 80 Prozent der japanischen Haushalte in Düsseldorf werden von der öffentlichrechtlichen Bank betreut. Dass sie hier solch einen starken Marktanteil verbuchen kann, verdankt die Sparkasse neben ihren gelungenen Bemühungen um die Zielgruppe sicherlich auch der Tatsache, dass sich die japanischen Banken in der Stadt auf das Firmenkundengeschäft beschränken. Unter einer öffentlichkeitswirksam ausgebreiteten Affäre um die - scheinbar mit Bestechung verbundene - Kreditvergabe an Franjo Pooth hat das Image der Stadtsparkasse insbesondere im Jahr 2008 arg gelitten. Im Verlauf der Affäre wurde der Vorstandsvorsitzende Heinz-Martin Humme ebenso fristlos entlassen wie das Vorstandsmitglied Karl-Heinz Stiegmann. Für die Stadtsparkasse freilich stellte der Fall um Franjo Pooth nur den Auftakt einer schwierigen Phase dar. Im Jahr 2008 kämpfte die Bank mit Kreditausfällen, die aus ihrer allzu expansiven Kreditvergabe im gewerblichen Segment resultierten. Zudem war das Institut am Kapitalmarkt zu hohe Risiken eingegangen. Am Abarbeiten der Altlasten, die das Ergebnis nach Einschätzung der Sparkasse selbst auch über das Jahr 2010 hinaus belasten werden, wird mit Hochdruck gearbeitet: Großengagements im Firmenkundengeschäft außerhalb der Region wurden während des Jahres 2009 reduziert und syndiziert, Klumpenrisiken abgebaut und Aktienrisiken in den Eigenanlagen reduziert. Im Sinne der Neuausrichtung unter dem Motto "Nachhaltigkeit 2013" will die Bank nun das Privatkunden- und Mittelstandsgeschäft wieder stärker in den Vordergrund stellen. Tournaround im Jahr 2009 Die Kehrtwende macht sich bereits im Ergebnis bemerkbar: Während die Sparkasse 2007 einen Überschuss von 67 Millionen Euro ausgewiesen hatte, entstand 2008 ein Jahresfehlbetrag von 46 Millionen Euro, der aus der Sicherheitsrücklage entnommen wurde. 2009 erfolgte ein Turnaround, die Bank verbuchte einen Gewinn vor Steuern von 50,2 Millionen Euro. Das Institut reduzierte im Jahr 2009 seine Bilanzsumme um vier Prozent auf 12,3 Milliarden Euro, vor allem durch ein rückläufiges Interbankengeschäft. In dem Geschäftsjahr profitierte die Sparkasse freilich wie viele andere von den günstigen Zinsverhältnissen: Sie steigerte ihren Zinsüberschuss von 205,8 Millionen Euro im Jahr 2008 auf 252,9 Millionen Euro im Jahr 2009. Der Provisionsüberschuss ging währenddessen leicht zurück. Die Cost Income Ratio stieg zwischen 2007 und 2008 von 71,0 Prozent auf 73,1 Prozent, um im Jahr 2009 dann deutlich auf 64,0 Prozent zu sinken. Diskussionen um Fusion verstummt Schon seit Jahren wird - insbesondere in den Phasen, in denen sich die Stadtsparkasse ertragsschwach zeigte - laut über Fusionen der Sparkassen in Düsseldorf und Umgebung spekuliert. Seit Beginn des neuen Jahrtausends führten die Stadtsparkassen in Düsseldorf und Köln sowie die Sparkasse in Bonn Sondierungsgespräche, sogar über eine börsennotierte Sparkasse Rheinland AG wurde gesprochen. Insbesondere Hans Schwarz, Vorstandsvorsitzender der Düsseldorfer bis Ende 2005, war Verfechter von Zusammenschlüssen in der S-Finanzgruppe. Seine Vorstellung: Alle Sparkassen aus dem Wirtschaftsraum Düsseldorf sollten sich unter dem Dach der Stadtsparkasse zusammentun. Seine Bemühungen um die Kreissparkasse Düsseldorf und die Sparkasse Neuss scheiterten aber ebenso wie Bestrebungen in südlicher Richtung entlang der Rheinschiene: Denn auch die Politik hatte einstmals ambitionierte Pläne mit der großen Sparkasse. Joachim Erwin, CDU-Oberbürgermeister in Düsseldorf, wollte die Bank gerne mit der WestLB zusammenführen. Die Stadt hätte dafür eine direkte Beteiligung an der WestLB erhalten. Heute ist man in der Bank bescheidener geworden: Man wolle sich auch zukünftig auf Düsseldorf konzentrieren sowie auf den Mittelstand in der Region. Die aktuellen Belastungen durch die Schieflage ihrer Landesbank werden von der Stadtsparkasse als "verkraftbar" eingeschätzt. Durchgerechnet ist sie mit einem Anteil von zwei Prozent an der WestLB beteiligt. Sie hat im Jahr 2009 eine Rücklage von etwa sechs Millionen Euro für die Rettung der WestLB zurückgelegt, im Laufe der kommenden 25 Jahre sollen es insgesamt 170 Millionen Euro werden. Kreissparkasse Düsseldorf: Filialen im Kreis Mettmann Die mit einer Bilanzsumme von rund 2,8 Milliarden Euro wesentlich kleinere Kreissparkasse Düsseldorf gibt sich in ihrer Öffentlichkeitsarbeit zurückhaltend. 1905 wurde die Bank in Düsseldorf als Ein-Mann-Betrieb gegründet. Einen "Kreis Düsseldorf", wie der Name ihn andeutet, gibt es heute nicht. Zwischen 1816 und 1929 und mithin im Gründungsjahr des Instituts, war das aber anders. Von 1820 bis 1872 hatte die Stadt Düsseldorf sogar ihren Status als kreisfreie Stadt verloren und war in den Landkreis eingegliedert worden. Die Kreissparkasse ist mit 23 Geschäftsstellen in Erkrath, Mettmann, Heiligenhaus und Wülfrath aktiv, die heute allesamt im Kreis Mettmann liegen. Obwohl die Margen in den Speckgürteln der Metropolen auskömmlicher sind als in den Städten selbst, kämpft die Kreissparkasse mit einer allzu hohen Cost Income Ratio: Diese lag im Jahr 2003 noch bei 66 Prozent und sollte bis 2007 auf weniger als 60 Prozent gedrückt werden. Die gegenteilige Entwicklung trat jedoch ein. 2006 lag die Kennzahl bei 72,3 Prozent, 2007 dann sogar bei 74,4 Prozent. Für das Jahr 2008 verzeichnet das Institut einen deutlichen Rückgang bei den Wohnungsdarlehen, die auf die Unsicherheit in der Bevölkerung bezüglich der Aussichten auf Arbeitsplatzsicherheit und Einkommensentwicklung zurückgeführt werden. Gleichzeitig profitierte die Bank jedoch vom Vertrauenszuwachs, den die S-Finanzgruppe in den vergangenen beiden Jahren verbuchte. Zuwächse bei Kundenkrediten und Kundeneinlagen wurden 2008 realisiert. Für 2009 erwartet die Bank einen signifikant verbesserten Zinsüberschuss und damit auch ein besseres Betriebsergebnis vor Bewertung. Die größte der in Düsseldorf ansässigen Genossenschaftsbanken, die sich an den Retailkunden wenden, ist dieSparda-Bank West eG. Mit einem Geschäftsgebiet, das nahezu das ganze Bundesland Nordrhein-Westfalen umfasst, einer Bilanzsumme von 7,17 Milliarden Euro im Jahr 2009 und 67 Filialen ist sie die fünftgrößte Genossenschaftsbank Deutschlands. Insgesamt betreut die Bank 560 000 Privatkunden. In Düsseldorf hat sie ihr Netz erst im vergangenen Jahr um drei Niederlassungen erweitert und betreibt dort nun sechs Filialen. Sie sind nach einem "Satellitenmodell" ausgerichtet, das heißt dass neben der Hauptstelle in der Stadt fünf spezialisierte Einheiten etabliert wurden. Das Institut ist im Jahr 2002 aus der Fusion der Sparda-Banken in Essen, Wuppertal und Köln hervorgegangen. Es wird seit Jahresbeginn 2010 von Jürgen Thorau als Vorstandsvorsitzendem geleitet, der zuvor bereits sieben Jahre im Vorstand der Bank tätig war. Seit 1998 arbeitete er im Vorstand des Vorgängerinstituts Sparda-Bank Wuppertal. Thorau löste im Januar dieses Jahres Berthold Reinartz ab, der zu Beginn des Jahrtausends die große Fusion vorantrieb und nun nach acht Jahren als Chef der drittgrößten deutschen Sparda-Bank altersbedingt ausschied. Für das Jahr 2009 weist die Bank - vor allem aufgrund von Zuschreibungen im Wertpapiergeschäft - einen Jahresüberschuss von 14,4 Millionen Euro und damit ein Plus bei dieser Kennzahl von 4,5 Prozent aus. Mit einem Jahresüberschuss von 6,24 Millionen Euro unter Berücksichtigung einer Einstellung in den Fonds für allgemeine Bankrisiken in Höhe von 7,75 Millionen Euro verdiente die deutlich kleinerePSD Bank Rhein-Ruhr eG im vergangenen Jahr nahezu genauso viel Geld wie die Sparda-Bank West. Die Bank mit ihrem Fokus auf Privatkunden führt das gute Ergebnis sowohl auf Zuschreibungen im Wertpapierportfolio und realisierte Kursgewinne in Höhe von 8,2 Millionen Euro als auch auf striktes Kostenmanagement zurück. Zudem wird das verbesserte Ergebnis mit einem starken Wachstum bei den Baufinanzierungen begründet: Das Volumen der Neuzusagen lag im Jahresverlauf 2009 mit rund 345 Millionen Euro etwa 53 Prozent im Plus, der Gesamtbestand der Baukredite erhöhte sich um 3,2 Prozent auf 2,25 Milliarden Euro. Bei einer Bilanzsumme von rund 3,10 Milliarden Euro hat die PSD-Bank ein eingeschränkteres Geschäftsgebiet als die größere Schwester aus dem genossenschaftlichen Finanzverbund. Mit einer Niederlassung in Düsseldorf, einer in Dortmund und einem Bankshop in Essen bearbeitet die "beratende Direktbank" den Markt in der entsprechenden Metropolregion. 176 000 Kunden hat das Institut, 87000 davon sind auch Mitglieder der Genossenschaft. Keine Vorbehalte gegenüber Auslagerungen Als genossenschaftliche Primärbank ist in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt die Volksbank Düsseldorf Neuss eG tätig. Die im Jahr 1881 als Lohausen Stockumer Spar- und Darlehenskassen-Verein eGmbH gegründete Bank hat sich zuletzt im Jahr 2001 durch eine große Fusion verändert. Damals schlossen sich Düsseldorfer Bank eG und Volksbank Neuss eG zusammen. Um weitere Fusionspartner will die Bank derzeit nicht werben, dazu bestehe keine Notwendigkeit. Die regionale Verbundenheit des Instituts beiderseits des Rheins zeigt sich unter anderem an einer speziell gestalteten Debitkarte, die den rund 20 000 Mitgliedern der Bank angeboten wird. Die Karte zeigt sowohl als Wahrzeichen Düsseldorfs den Schlossturm als auch als Symbol für Neuss den Kirchturm von St. Quirin. Die Volksbank Düsseldorf Neuss eG betreibt insgesamt 23 Filialen in ihrem Geschäftsgebiet: Zwölf davon liegen im Stadtgebiet Düsseldorf, eine in Ratingen und zehn im Rhein-Kreis Neuss. Dazu kommen drei Selbstbedienungsfilialen und vier Geldausgabeautomaten. Genutzt wird dieses Netz von rund 70 000 Kunden, davon 7000 Unternehmenskunden. Für das Jahr 2009 weist das Kreditinstitut eine Bilanzsumme von rund 1,22 Milliarden Euro aus, aber ein betreutes Kundenvolumen von etwa 2,45 Milliarden Euro. Das hohe außerbilanzielle Volumen spiegelt Geschäftsstruktur und -politik der Bank wider. Sie setzt das Prinzip der reinen Vertriebsbank konsequent um, es existieren offenbar wenig Vorbehalte im Hinblick auf die Weitervermittlung von Verträgen und die Auslagerung der Abwicklung. In den Büchern behält sie vorwiegend das Firmenkundengeschäft. Im Jahr 2008 beispielsweise hat die Volksbank im konditionengeprägten Markt der Baufinanzierungen rund 85 Prozent des Volumens weitervermittelt. Sie nutzt dafür die Plattform Genopace, ein Unternehmen an dessen Gründung sie gemeinsam mit der Volksbank Münster und dem Dienstleister Hypoport beteiligt war. Auch Konsumentenkredite vermittelt die Bank weiter, anstatt sie in die eigene Bilanz zu nehmen: Die Düsseldorfer waren im Dezember 2002 einer der ersten Vertriebspartner der damaligen Norisbank, heute Team-Bank. Aufgrund ihrer Geschäftspolitik weist die Bank für 2009 einen um 600 000 Euro nur leicht gesteigerten Zinsüberschuss in Höhe von 19,8 Millionen Euro aus, der Provisionsüberschuss legte von 12,2 Millionen Euro auf 12,8 Millionen Euro ebenfalls moderat zu. Das Betriebsergebnis vor Bewertung legte um 17 Prozent auf 7,2 Millionen Euro zu, der Jahresüberschuss um 3,3 Prozent auf 2,13 Millionen Euro.

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