Asset Management

Deka strotzt vor Stärke und Zuversicht

Deka Bank, Trianon; Quelle: Deka
 

Dass 2021 nicht das allerschlechteste Jahr für die Asset-Management-Branche war, kann längst nicht mehr überraschen. Die solide Kapitalmarktentwicklung und vor allem das zunehmende Interesse der Privatanleger an Wertpapiergeschäften hinterlassen in Beständen und Neugeschäft tiefe und vor allem positive Spuren. Für die Fondsdienstleister der Verbünde kommt noch ein weiterer Faktor hinzu: Auch die angeschlossenen Vertriebsbanken - gleich ob Sparkassen im Falle der Deka oder Volksbanken und Raiffeisenbanken bei der Union - entwickeln angesichts des Einlagendrucks ebenfalls zusätzlich Motivation, die Kunden in Wertpapieranlagen zu beraten.

Diesen Entwicklungen konnte sich auch die Deka nicht entziehen. Das Fondshaus der Sparkassen weist für das abgelaufene Geschäftsjahr dann gleich auch noch einen Rekordabsatz in Höhe von 35,7 Milliarden Euro aus, ein Plus gegenüber dem Vorjahr von 11 Prozent. Bemerkenswert ist, dass dieser nicht durch hohe Einzelabschlüsse großer individueller Mandate zustande kam, sondern vielmehr von einer Verdoppelung des Nettoabsatzes bei Privatkunden getragen wurde, der mit 25,0 Milliarden Euro im vergangenen Jahr rund zwei Drittel des gesamten Nettoabsatzes ausmachte. Unter anderem wurden allein mehr als eine Millionen neue Wertpapiersparpläne abgeschlossen. Für Deka-Chef Georg Stocker ist diese Entwicklung ein Zeichen, dass das Wertpapiersparen in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Daran werden auch höhere Zinsen und damit verbesserte alternative Anlagemöglichkeiten nichts ändern: "Ich bin fest davon überzeugt, dass heute deutlich mehr Menschen an Wertpapiergeschäften interessiert sind, als früher", so Stocker. Mit Blick auf die anhaltend hohe Geldentwertung ist das sicherlich auch notwendig, wenn die Menschen die Wohlstandsverluste in Grenzen halten wollen. Die Total Assets der Deka stiegen um rund 56 Milliarden Euro auf 395 Milliarden Euro.

Auch wirtschaftlich war es für die Deka ein außergewöhnlich gutes Jahr. Getragen von der enormen Vertriebsleistung bei den Privatkunden stieg das wirtschaftliche Ergebnis von 269 Millionen Euro auf 848 Millionen Euro, gegenüber dem Vor-Coronajahr 2019 hat es sich immerhin noch fast verdoppelt. Während das Provisionsergebnis um gut 300 Millionen Euro auf 1,62 Milliarden Euro zulegte, halfen zudem die Risikovorsorge, die nach minus 178 Millionen Euro nun im Berichtsjahr mit plus 600 000 Euro zu Buche schlug, sowie versicherungsmathematische Gewinne aus einer Umstellung des Zinsfußes bei Pensionsrückstellungen mit mehr als 100 Millionen Euro. In dem Ergebnis sind aber auch 105 Millionen Euro pauschale Vorsorge zur Abdeckung potenzieller Risiken verarbeitet. Die Ertragslage ist die eine Seite, die Eigenkapitalausstattung die andere. Auch hier können die Verantwortlichen zufrieden sein: Die harte Kernkapitalquote stieg von 14,2 Prozent auf 15,2 Prozent, die Leverage Ratio von 5,6 Prozent auf 6,2 Prozent. Davon profitieren auch die Sparkassen als Anteilseigner: Es sollen 200 Millionen Euro ausgeschüttet werden.

Da sich die Trends aus 2021 auch im laufenden Jahr fortsetzen - Mitte März lag die Gesamt-Vertriebsleistung bereits mit mehr als 8 Milliarden Euro um über 17 Prozent über dem Vorjahr - ist Stocker trotz der zunehmenden Unsicherheiten für die Weltwirtschaft und die steigende Volatilität an den Kapitalmärkten zuversichtlich: "Wir gehen weiterhin davon aus, dass sich das wirtschaftliche Ergebnis für das Jahr 2022 in der Größenordnung von 550 Millionen Euro bewegen wird." Und mehr noch: Die Deka sei für die weiteren Herausforderungen dieses Jahrzehnts gut gewappnet. Ob Stocker damit auch die Konsolidierung innerhalb der S-Finanzgruppe gemeint hat?

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