Deutsche Privatanlegerinnen und -anleger haben trotz der Unsicherheiten und Börsenturbulenzen im Zuge der COVID-19-Pandemie weiter in Aktien und andere Wertpapiere investiert. Zwischen Dezember 2020 und Dezember 2021 stiegen die Depotvolumina der Kunden von durchschnittlich 50600 Euro auf 68500 Euro an. Das Nettokaufvolumen betrug dabei rund 8000 Euro. Das ergab eine Analyse von einer Million anonymisierten Kundenportfolios der ING Deutschland.
Während männliche Kunden mit durchschnittlich 8600 Euro deutlich mehr investierten als weibliche Kunden, die rund 5500 Euro netto neu anlegten, konnten Frauen 2021 mit ihren Portfolios höhere Renditen erzielen: Mit 22,5 Prozent lag ihre durchschnittliche Rendite leicht über der von männlichen Depotinhabern, die im Durchschnitt 21,0 Prozent verzeichnen konnten.
Die Rendite der Portfolios über alle Kundengruppen hinweg betrug mit durchschnittlich 21,4 Prozent 5,7 Prozentpunkte mehr als die Entwicklung des DAX in der Periode (15,7 Prozent). „Bemerkenswert ist, dass die Mehrheit unserer Kundinnen und Kunden mit ihrer Auswahl eine deutlich bessere Performance als der DAX erzielt hat. Das zeigt, dass auch Selbstentscheider erfolgreich in Wertpapiere investieren können“, erläutert Thomas Dwornitzak, Leiter Sparen & Anlegen, bei der ING Deutschland.
Unterschiede in den Depots von Frauen und Männern zeigten sich bei den Anlageklassen Aktien und Fonds. Während bei Männern der Aktienanteil durchschnittlich 61 Prozent ausmachte und der Fondsanteil 12 Prozent, waren es bei den Frauen 54 Prozent (Aktien) und 18 Prozent (Fonds). Der Anteil an ETFs war bei beiden Geschlechtern durchschnittlich ungefähr gleich hoch in den Depots: Männer 23 Prozent und Frauen 24 Prozent.
In der Auswertung zeigten sich zudem auch regionale Unterschiede – so erzielten Depotinhaberinnen und -inhaber im Süden Deutschlands leicht höhere Renditen als diejenigen in den nördlichen und den östlichen Bundesländern. Mit 22,1 Prozent konnten sie in Baden-Württemberg die größten Zuwächse verzeichnen, gefolgt von Bayern mit 21,9 und Hessen mit 21,5 Prozent. In Mecklenburg-Vorpommern oder Sachsen-Anhalt hingegen kamen Anlegerinnen und Anleger mit ihren Portfolios „nur“ auf eine Rendite von 19,5 bzw. 20,2 Prozent.
Aktien waren mit einem Anteil von 58 Prozent im Jahr 2021 der größte Baustein in den Kundenportfolios. Die Beliebtheit von ETFs hierzulande spiegelt sich auch in der Auswertung der ING Deutschland wider: Stellten sie 2020 mit 20 Prozent den zweitgrößten Posten in den Kundenportfolios dar, so konnten sie 2021 nochmals um drei Prozentpunkte auf 23 Prozent zulegen. color:black">