Das regelmäßig ermittelte Mittelstandsbarometer der KfW und des Ifo-Instituts zeigt derzeit einen Konjunkturoptimismus in der Wirtschaft. Im April dieses Jahres klettert das Geschäftsklima der kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland deutlich um 4,4 Zähler auf 24,9 Saldenpunkte – so hoch notierte der seit 1991 bestehende Indikator noch nie. Sowohl die Geschäftserwartungen als auch die Bewertung der Geschäftslagesind dabei kräftig im Plus.
Verbessert hat sich das Geschäftsklima im April Auch bei den Großunternehmen, und zwar auf 22,2 Saldenpunkte. Die Aufhellung wird hier allerdings ausschließlich auf die viel besseren Einschätzung der aktuellen Geschäftslage zurückgeführt.
Unter den binnenwirtschaftlich ausgerichteten Wirtschaftsbereichen sticht im April insbesondere der Einzelhandel hervor. Der nach vier relativ schwachen Monaten zu beobachtende sehr kräftige Zuwachs des Geschäftsklimas der großen Einzelhändler übertrifft dabei sogar noch den – für sich genommen bereits beachtlichen – Anstieg im mittelständischen Einzelhandel. Allerdings könnten hier Sonderfaktoren eine Rolle spielen: Im Vergleich zum Vorjahr hat sich das Osterfest von März auf April verschoben, was von dem Saisonbereinigungsverfahren nur zum Teil korrigiert wird.
„Politische Risiken treten offenbar zunehmend in den Hintergrund, während die besonders für den Mittelstand wichtige Binnenkonjunktur weiter rund läuft", kommentiert Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW die jüngsten Ergebnisse. Das sehr hohe Niveau des Indikators für die Geschäftslage sowohl bei den Mittelständlern als auch bei den Großunternehmen lasse auf ein dynamisches und breit gestütztes Wirtschaftswachstum auch im zweiten Quartal hoffen, nachdem die deutsche Wirtschaft schon im ersten Quartal kräftig gewachsen sein dürfte.