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Zentralbanken - Schuldenstand und Schuldenquote

Zum Jahresende 2007 betrug die konsolidierte deutsche Staatsverschuldung (Gebietskörperschaften und Sozialversicherungen) in der Abgrenzung des Maastricht-Vertrages 1,576 Billionen Euro. Obwohl der Gesamtstaat im vergangenen Jahr einen kleinen Überschuss von 0,4 Milliarden Euro (in Maastricht-Abgrenzung) auswies, nahmen die Schulden insgesamt gegenüber dem Jahresende 2006 immer noch um sieben Milliarden Euro zu. Wie aus einer Veröffentlichung der deutschen Bundesbank von Ende März 2008 hervorgeht, war hierfür ausschlaggebend, dass vor allem bei den Sozialversicherungen hohe Einnahmenüberschüsse zum Aufbau von Finanzvermögen verwandt wurden. Die Schuldenquote sank dagegen aufgrund des kräftigen Anstiegs des nominalen Bruttoinlandsprodukts um etwa 2,5 Prozentpunkte auf 65 Prozent und näherte sich damit erstmals seit der Überschreitung im Jahr 2002 wieder spürbar der Obergrenze von 60 Prozent an (siehe Tabelle).

Im Rahmen des europäischen Haushaltsüberwachungsverfahrens sind die Mitgliedstaaten der Europäischen Union verpflichtet, Ende März und Ende September Daten zur Defizit- und zur Schuldenquote des Staates an die Europäische Kommission zu übermitteln. Hierzu berechnet die Bundesbank den Maastricht-Schuldenstand. Die Daten zum Maastricht-Defizit werden vom Statistischen Bundesamt ermittelt. Der Maastricht-Schuldenstand übersteigt die vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Kreditmarktschulden der öffentlichen Haushalte in finanzstatistischer Abgrenzung. So werden vor allem die Kassenkredite mit eingerechnet. Zudem ergeben sich größere - den Schuldenstand erhöhende - Abweichungen im Zusammenhang mit der Übertragung von Post- und Telekom-Aktien an die KfW-Bankengruppe (Platzhaltergeschäfte). Weitere Differenzen resultieren unter anderem aus der Einrechnung des Münzumlaufs und der Verschuldung der Sozialversicherungen.

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