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Zentralbanken - Harmonisiertes Meldewesen

Die Europäische Zentralbank (EZB) und der Ausschuss der europäischen Bankenaufsichtsbehörden (Committee of European Banking Supervisors - CEBS) haben Mitte Februar 2009 heute ein neues Klassifikationssystem veröffentlicht, das darauf abzielt, den Meldeaufwand der gegenüber dem Eurosystem und den Aufsichtsbehörden berichtspflichtigen Stellen im Zeitablauf zu verringern. Das Klassifikationssystem besteht aus zwei Elementen. Das erste ist ein gemeinsames Handbuch, das die Anforderungen der EZB im Bereich der monetären und finanziellen Statistiken mit den vom CEBS entwickelten bankaufsichtlichen Meldeformularen (FINREP und COREP) verbinden soll. Das zweite Element ist eine Datenbank, mit deren Hilfe Berichtspflichtige und andere Nutzer die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den von der EZB für statistische Zwecke und den von den Bankenaufsichtsbehörden auf Basis des CEBS-Rahmenwerks erhobenen Daten erkennen können. Die relationale Datenbank ist auf Anfrage unter der E-Mail-Adresse erhältlich: JEGR[at]ecb[dot]int.

Das Klassifikationssystem wurde von der Expertengruppe JEGR (Joint Expert Group on Reconciliation of credit institutions' statistical and supervisory reporting requirements) ausgearbeitet, die vom Ausschuss für Statistik und vom Ausschuss für Bankenaufsicht des Europäischen Systems der Zentralbanken (ESZB) gemeinsam mit dem CEBS eingerichtet wurde. Die Statistiken der EZB zu den Bilanzen und Zinssätzen der monetären Finanzinstitute beruhen auf dem Europäischen System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen (ESVG 1995). Das vom CEBS entwickelte Rahmenwerk zur Meldung bankaufsichtlicher Daten folgt den internationalen Rechnungslegungsstandards und den Datenanforderungen zur Eigenkapitalausstattung. Die Abstimmung der beiden Berichtsrahmen könnte zu einer deutlichen Reduzierung des Meldeaufwands führen und die Qualität der Daten weiter verbessern. Das neue Klassifikationssystem (bestehend aus Handbuch und relationaler Datenbank) hat es dem ESZB und dem CEBS ermöglicht, die Kohärenz zwischen den beiden Systemen zu erhöhen und das Abstimmungspotenzial zu ermitteln. Die EZB und der CEBS sind dabei, eine Reihe von Vorschlägen zur Harmonisierung umzusetzen. Mithilfe dieser Vorschläge soll eine Annäherung der Meldesysteme bei wichtigen Aspekten erreicht werden, etwa bei der Definition und Klassifizierung von Instrumenten, der Sektorzuordnung, der Konsolidierung und den Rechnungslegungsvorschriften.

Das Bankgewerbe und die Nutzer statistischer und aufsichtlicher Daten haben sich zur bislang geleisteten Arbeit der EZB und des CEBS in diesem Bereich positiv geäußert. Das neue Klassifikationssystem ermöglicht ein besseres Verständnis der Verbindungen zwischen den verschiedenen Meldesystemen und schafft Synergien zwischen Datensätzen, die ursprünglich für unterschiedliche Zwecke entwickelt wurden. Die EZB und der CEBS wollen das Klassifikationssystem im Zeitablauf weiter pflegen und verbessern, insbesondere im Hinblick auf anstehende Änderungen der FINREP- und COREP-Formulare sowie potenziell relevante Änderungen am statistischen Berichtsrahmen der EZB.

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