In ihrem Geschäftsbericht geht die in Nürnberg ansässige Teambank AG auf die besondere Bedeutung einer erfolgreichen Marktbearbeitung mit der genossenschaftlichen Finanzgruppe ein. 79% der Volksund Raiffeisenbanken in Deutschland, das sind 870 Kreditinstitute, bieten ihren Kunden den Konsumentenkredit der Nürnberger Bank an. In Österreich sind es 31 Raiffeisenbanken und 38 Volksbanken. Neben der Sparda-Bank gibt es seit 2012 zwei weitere Spezialinstitute im Kreise der österreichischen Partnerbanken: die Bank für Ärzte und freie Berufe AG sowie die Immobank AG.
In Österreich wurde der Konsumentenkredit der Teambank unter dem Markennamen "der faire Credit" neu positioniert. Als wichtiger Impuls für die Gewinnung von Partnerbanken - speziell im Raiffeisensektor - wird hier die Kreditkompetenz im Internet gesehen, denn damit besitzt "der faire Credit" in Österreich ein Alleinstellungsmerkmal.
Die im Jahr 2011 gestartete Einführung eines neuen Beratungsansatzes haben die Nürnberger im Jahr 2012 fortgeführt. Als Besonderheit des als "Liquiditätsberater" bezeichneten Prozesses, der seit Ende Juli 2012 allen Partnerbanken zur Verfügung steht, gilt dem Kreditinstitut eine gemeinsame Betrachtung der persönlichen Situation des Kunden, der Höhe seines finanziellen Spielraumes sowie der gewünschten Kredithöhe. Der Kunde erfährt in einem sogenannten Finanzkompass die Gründe für die Kreditentscheidung sowie Hinweise für Maßnahmen, die eine Verbesserung seiner Liquiditätssituation bewirken können. 90% aller Kunden nehmen laut Bericht der Bank dieses Angebot an. Mit dem neu konzipierten Beratungskonzept kann der Kunde zudem einen Mitgliedervorteil nutzen. Damit wurden im Berichtsjahr rund 80 000 Mitglieder ge -fördert und davon etwa 24 000 neue Mitglieder für die genossenschaftliche Finanzgruppe gewonnen. Die Gesamtzahl der Teambank-Kunden nahm zum 31. Dezember 2012 auf 591 000 (562 000) zu. Für die im Vorjahr am Markt etablierte Easy-Credit-Card, eine Kreditkarte mit Ratenkreditfunktion, konnte die Zahl der Anwender zum Ende des Geschäftsjahres um rund 42% auf 47 000 (33 000) Kunden erhöht werden.
Ihre Forderungen an Kunden steigerte die Konsumentenkreditbank gegenüber dem Vorjahr um 7,5% auf 7,929 (7,377) Mrd. Euro. Sie haben einen Anteil von 98% an der Bilanzsumme. Letztere wuchs um 7,5% auf 7,854 (7,308) Mrd. Euro. Das Wachstum im Nominalvolumen des Easy-Credit-Bestandes wird mit einem Plus von 6,5% auf 6,231 (5,852) Mrd. Euro ausgewiesen. Währenddessen wuchs der Ratenkreditmarkt in Deutschland 2012 um 2,0% auf 147,2 Mrd. Euro (siehe auch Beitrag Boldyreff in diesem Heft). Der Marktanteil der genossenschaftlichen Finanzgruppe im Ratenkreditmarkt wurde mithin gemeinsam mit den Volks- und Raiffeisenbanken gegenüber dem Stand zum Vorjahresende um rund 0,8 Prozentpunkte auf 18,2 (17,4)% zum 31. Dezember 2012 ausgebaut.
Der Zinsüberschuss der Teambank legte im Geschäftsjahr um 11,3% auf 482,58 (433,62) Mill. Euro zu. Die Zunahme wird im Wesentlichen auf den gestiegenen Easy-Credit-Bestand zurückgeführt. Im Zinsertrag und im Zinsaufwand sind Effekte aus Sicherungsgeschäften (Zinsswaps) enthalten. Im Geschäftsjahr 2011 wurde für drohende Regressansprüche der Vorjahre aus bis Januar 2010 erhobenen Gebühren bei der Kreditvergabe eine Rückstellung für Gebührenerstattung gebildet. Diese Rückstellung wurde 2012 nur geringfügig in Anspruch genommen.
Der traditionell negative Provisionsüberschuss der Nürnberger Bank belief sich auf minus 88,14 (minus 74,77) Mill. Euro. Die hierunter subsumierten Erträge aus der Vermittlung von Restkreditversicherungen reduzierten sich im Berichtsjahr auf 89,96 Mill. Euro gegenüber 103,05 Mill. Euro im Vorjahr. Die Provisionsleistungen an inländische Partnerbanken ohne Marktbearbeitungsprämie betrugen 177,2 (177,4) Mill. Euro. Die Provisionsleistungen an Partnerbanken in Österreich stiegen auf 4,1 (3,0) Mill. Euro.
Der Verwaltungsaufwand stieg mit 181,49 (170,10) Mill. Euro im Jahr 2012 durch Investitionen in Strategische Projekte um 11,39 Mill. Euro an. Dabei waren die anderen Verwaltungsaufwendungen für ein Plus von 11,3% beziehungsweise 10,38 Mill. Euro auf 102,03 (91,65) Mill. Euro verantwortlich. Die Ratenkreditbank gibt an, rund 35 Mill. Euro in Zukunftsfähigkeit und Regulatorik investiert zu haben. Im Fokus habe dabei insbesondere die Verknüpfung von Online- und Vor-Ort-Beratung gestanden. Das Aufwand-Ertrags-Verhältnis der Bank verbesserte sich dennoch leicht gegenüber dem Vorjahr auf 45,7 (46,2)%. Das Teilbetriebsergebnis belief sich auf 212,95 (188,75) Mill. Euro.
Die Risikovorsorge stieg 2012 auf 95,78 (30,03) Mill. Euro. Hier zeigt sich die Wirkung eines im Jahr 2011 vorgenommenen einmaligen Umstellungseffektes: die Auflösung von Reserven nach § 340f HGB in Höhe von 50 Mill. Euro. Im Jahr 2010 hatte die Risikovorsorge 93,53 Mill. Euro betragen. Das sonstige betriebliche Ergebnis in Höhe von 2,9 (8,6) Mill. Euro enthält Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen im Zusammenhang mit den ausgelagerten Pensionsverpflichtungen. Aus den genannten Zahlen ergibt sich ein Betriebsergebnis in Höhe von 120,07 (167,33) Mill. Euro.
Der Saldo der übrigen Aufwendungen und Erträge, der im Vorjahr noch minus 125,44 Mill. Euro betragen hatte, wurde für 2012 mit minus 12,64 Mill. Euro ausgewiesen. Das Jahresergebnis vor Steuern und Zuführung gemäß § 340g HGB sowie Gewinnabführung beträgt im Geschäftsjahr 120,1 Mill. Euro. Dem Fonds für allgemeine Bankrisiken wurden 29,00 (60,00) Mill. Euro zugeführt. Insgesamt werden gemäß Gewinnabführungsvertrag innerhalb der genossenschaftlichen Finanzgruppe 50,0 Mill. Euro Gewinn an die DZ Bank abgeführt. Die Nutzenstiftung für die genossenschaftliche Finanzgruppe wird für 2012 mit 297,3 (294,8) Mill. Euro angegeben, also nahezu auf Vorjahresniveau. Für die Jahre seit 2006 wird diese Wertschöpfung mit 1,6 Mrd. Euro beziffert.
Die Teambank AG beschäftigt 1 095 Mitarbeiter, davon 635 am Hauptsitz in Nürnberg und 460 in den Regionen. Neben Bankkaufleuten werden Kaufleute für Büro- und Marketingkommunikation sowie Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung in dem Unternehmens ausgebildet. Im Berichtsjahr beschäftigte die Teambank AG 13 Auszubildende. Für Hochschulabsolventen bietet sie ein Traineeprogramm an: Jeder Mitarbeiter bildete sich im Berichtsjahr 2012 an durchschnittlich 4,2 Tagen fort.
Personalien: Aufsichtsrat: Albrecht Merz (Vorsitzender), Frank Westhoff (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Alexander Boldyreff (Vorsitzender), Dr. Christiane Decker, Christian Polenz