Bilanzen

Die Geschäftsentwicklung der Sparda-Banken / Sparda-Bank Baden-Württemberg / Sparda-Bank Südwest / Sparda-Bank West / Sparda-Bank München / Sparda-Bank Berlin / Sparda-Bank Hessen

Die Geschäftsentwicklung der Sparda-Banken

Die Gruppe der Sparda-Banken ist mit ihren zwölf Instituten in ihrer strategischen Ausrichtung, in ihrer Zusammenarbeit und auch in ihrer Berichterstattung nach wie vor sehr homogen und lässt sich dementsprechend gut vergleichen. Wie in den vergangenen Jahren wird in diesem Überblick zunächst auf die Bilanzzahlen und die Bilanzstruktur in ihrer Gesamtheit eingegangen, wie sie der Verband der Sparda-Banken in seinem Jahresbericht darstellt. Daran anschließend wird die Geschäftsentwicklung 2010 der sechs größten Institute im Einzelnen betrachtet (jeweils die Bank-, nicht die Konzernberichterstattung). Zusammen erreichen Letztere eine Bilanzsumme von 44,2 (42,6) Mrd. Euro und repräsentieren damit an diesem Kriterium gemessen einen Anteil von 73,7 (73,1)% der gesamten Gruppe.

In der Satzung der zur Genossenschaftsorganisation gehörenden Sparda-Banken ist traditionell das Prinzip der Mitgliedschaft und Selbsthilfe verankert. Waren es beim "Spar- und Vorschuss-Verein der badischen Eisenbahnbeamten" in der Gründungsphase der Bankengruppe Ende des 18. Jahrhunderts Eisenbahner, die Eisenbahnern helfen wollten, so steht heute die Mitgliedschaft bei einer Sparda-Bank allen privaten Kunden offen und wird auch anhaltend gut genutzt. Im Berichtsjahr 2010 konnten bundesweit brutto 185000 und netto 106000 neue Mitglieder gewonnen werden. Damit werden insgesamt 3,23 Millionen Mitglieder gezählt. Deren Zahl, so wird betont, ist seit dem Jahr 2000 um über 1,24 Millionen gewachsen. Fast jedes fünfte Mitglied einer genossenschaftlichen Bank ist derzeit Mitglied einer Sparda-Bank.

Das Wachstum der unverändert zwölf Sparda-Banken dokumentiert sich auch im Kundengeschäft, das der Verband traditionell in seinem Jahresbericht darstellt. Außer dem Hinweis auf einen "erfreulich hohen Jahresüberschuss" wird dabei auf die Ertragsentwicklung der Gruppe wie in den Vorjahren nicht eingegangen, wohl aber auf die Rahmenbedingungen im Wettbewerb. Als Belastung werden nach wie vor die Auswirkungen der wachsenden regulatorischen Anforderungen des Gesetzgebers empfunden. Mit Blick auf die tiefgreifenden Auswirkungen des demografischen Wandels und die zunehmende Digitalisierung der Gesellschaft wollen die Sparda-Banken ihr Profil als Multikanalbanken schärfen, um damit die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Durch ein überschaubares Leistungsangebot, so die unveränderte Grundausrichtung seit vielen Jahren, sollen mit verständlichen Produkten die Grundbedürfnisse des Kunden nach Transparenz, Sicherheit und Vertrauen erfüllt werden. Als wesentliches Element ihres guten Standings will die Gruppe einmal mehr das kontinuierlich gute Abschneiden in der Kundenzufriedenheit gewertet wissen, das ihr von einschlägigen Studien auf nationaler und europäischer Ebene bescheinigt wird.

Die kumulierte Bilanzsumme der zwölf Sparda-Banken wuchs im Berichtsjahr 2010 auf 60,0 Mrd. Euro, ein Plus von 3,4% beziehungsweise 2,0 Mrd. Euro. Die durchschnittliche Bilanzsumme je Sparda-Bank lag bei 5,0 Mrd. Euro. Die Bilanzsumme der kleinsten Sparda-Bank (Augsburg) belief sich zum 31. Dezember 2010 auf 1,25 Mrd. Euro; die nach Bilanzsumme größte Spar-da-Bank (Baden-Württemberg) erreichte einen Wert von 11,672 Mrd. Euro.

Das Volumen der Kundenkredite erhöhte sich in der gesamten Gruppe zum Stichtag um 4,4% auf 33,0 (31,6) Mrd. Euro. Maßgeblich beeinflusst sieht der Verband dieses Ergebnis von einem Anteil der Neuzusagen bei Wohnbaufinanzierungen am gesamten Kreditgeschäft der Sparda-Banken in Höhe von 94 (92)%. Der Anteil der Wohnbaufinanzierungskredite an der Bilanzsumme wir damit auf 50,87% beziffert, der der sonstigen Forderungen an Kunden auf 4,09% und mithin der Anteil der gesamten Forderungen an Kunden auf 54,96%.

Das Volumen der Kundeneinlagen stieg bis zum 31. Dezember 2010 im Vergleich zum Vorjahr um 4,8% beziehungsweise 2,3 Mrd. Euro auf 49,9 Mrd. Euro an. Dies bedeutet das höchste absolute Wachstum seit 2006. Als Struktur der Kundeneinlagen errechnet sich, gemessen an der Bilanzsumme ein Anteil von 42,7% für die Sichteinlagen, 5,7% für die Termineinlagen und 34,8% für die Spareinlagen.

Das zusammengefasste Eigenkapital aller Sparda-Banken belief sich zum 31. Dezember 2010 auf 2,2 Mrd. Euro und stieg damit gegenüber dem Vorjahr um 5,6% an. Die Eigenkapitalquote wird gegenüber dem Vorjahr unverändert auf 3,6% beziffert.

Die Beschäftigtenzahl der Sparda-Banken in den bundesweit 432 Geschäftsstellen (einschließlich der zwölf Zentralen) hat sich im Jahr 2010 um 33 auf 6328 erhöht. Innerhalb der gesamten Sparda-Gruppe (weitere Verbundunternehmen sind unter anderem die Sparda-Datenverarbeitung eG und die Sparda-Software GmbH) wurden 7058 Mitarbeiter (plus 46) zum Jahresultimo 2010 beschäftigt. Als Kundenvolumen pro Mitarbeiter errechnet der Verband 16,2 Mill. Euro, ein Plus von 0,6 Mill. Euro.

Die Sparda-Banken ergänzen ihre Bankproduktpalette nach wie vor mit den Produkten von Finanzpartnern. So führten die Bausparkassen Schwäbisch Hall und BHW den Sparda-Banken im Jahr 2010 ein Bausparvolumen (Vermittlungsvolumen Neugeschäft) von 2,227 Mrd. Euro zu. Im Bauspar-Vermittlungsgeschäft erreichte die Gruppe gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 14,7% beziehungsweise 286 Mill. Euro. Gemessen am Gesamtvolumen betrug der Anteil des an die Bausparkasse Schwäbisch Hall vermittelten Bausparvolumens 84%. Und das vom dem BHW vermittelte Volumen entspricht demnach einem Anteil von 16%.

Nach 2009 konnten die Sparda-Banken im Berichtsjahr erneut einen Höchststand beim vermittelten Versicherungsvolumen (LV-Neugeschäft) an die DEVK Versicherungen vermelden. Die Gruppe führte dem Kooperationspartner ein Versicherungsvolumen (LV-Neugeschäft) von insgesamt 1,0 Mrd. Euro zu. Dies entspricht einem Wachstum von 1,5% beziehungsweise 14,8 Mill. Euro. Das Volumen der im Jahr 2010 an den Kooperationspartner Union Investment Privatfonds GmbH vermittelten Fonds (Brutto-Neugeschäft) lag bei 1,0 Mrd. (932 Mill.) Euro und erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 8,6%.

Sparda-Bank Baden-Württemberg

Anstieg des Zinsüberschusses um 13,0% - Provisionsergebnis um ein Drittel über Vorjahresniveau - deutlich angestiegene Personalkosten - Rückführung der Risikovorsorge um 43,8% - außerordentliche Aufwendungen durch BilMoG-Anwendung von 5,2 Mill. Euro - Jahresüberschuss auf 24,2 Mill. Euro verdoppelt - Bilanzsumme um 5,3% auf 11,67 Mrd. Euro ausgeweitet

Wie auch beim Gros der anderen hier gegenübergestellten Institute stellt die Bank das mit Abstand größte Element des jeweiligen Konzerns dar. In den Konzernabschluss der Sparda-Bank Baden-Württemberg wurden zudem die Sparda-Grundstücksverwaltung GmbH Stuttgart und die Sparda-Grundstücksverwaltung GmbH & Co. Gebäudevermietung Stuttgart einbezogen, wodurch sich allerdings keine wesentlichen Änderungen zum Einzelabschluss ergeben.

Die Zinserträge des in Karlsruhe und Stuttgart ansässigen Instituts sind gegenüber dem Vorjahr von 537,2 Mill. auf 532,2 Mill. Euro, die Zinsaufwendungen von 405,2 Mill. auf 382,5 Mill. Euro zurückgegangen. Im Ergebnis stieg der Zinsüberschuss im Berichtsjahr um 13,0% auf 150,2 (132,9) Mill. Euro an. Zurückzuführen ist diese Entwicklung nach Angaben im Geschäftsbericht im Wesentlichen auf die günstige Entwicklung der Zinsstrukturkurve. Belastend wirkten dementsprechend im strategischen Zinsrisikomanagement gegen steigende Zinsen abgeschlossene Sicherungsgeschäfte.

Das Provisionsergebnis hat bei gegebener Geschäftsstruktur, insbesondere aufgrund des gebührenfreien Girokontos, bei den Instituten der Sparda-Gruppe eine geringere Bedeutung als bei vielen Wettbewerbern. Bei der Sparda-Bank Baden-Württemberg macht es knapp 13% des gesamten Rohertrags aus, was in etwa dem Durchschnitt der hier gegenübergestellten Institute entspricht. Allein die Sparda-Bank Berlin zeigt sich hier mit 23,1% als "Ausreißer". Im Geschäftsjahr 2010 ist der Provisionsüberschuss des süddeutschen Instituts gegenüber dem Vorjahr gleichwohl um knapp ein Drittel von 16,5 Mill. auf 21,9 Mill. Euro angestiegen.

Deutlich aufgestockt wurden die gesamten Verwaltungsaufwendungen. Dass diese um insgesamt 7,2% auf 100,2 (93,4) Mill. Euro anstiegen, ist insbesondere auf die höheren Personalkosten zurückzuführen, bei denen ein Plus von 11,9% auf 42,9 (38,3) Mill. Euro zu Buche stand. Demgegenüber unterdurchschnittlich erhöhten sich die Sachaufwendungen (plus 4,1% auf 55,3 nach 53,2 Mill. Euro) sowie die Abschreibungen auf Sachanlagen (plus 1,5% auf 2,02 nach 1,99 Mill. Euro). Das Verhältnis der Verwaltungsaufwendungen in Relation zum Rohertrag - die sogenannte Cost Income Ratio (CIR) - verringerte sich gegenüber dem Vorjahr aufgrund der höheren Ertragsbasis von 62,5% auf 58,0%.

Weiteten viele der Schwesterinstitute ihre Risikovorsorge im vergangenen Geschäftsjahr zum Teil deutlich aus, verringerte sich das (weiterhin negative) Bewertungsergebnis der Sparda-Bank Baden-Württemberg im Jahres 2010 gegenüber dem Vorjahr nominal um 17,6 Mill. Euro beziehungsweise 43,8% auf 22,6 (40,3) Mill. Euro. Die Ausleihungen erfolgen in erster Linie für den privaten Wohnungsbau, so kommentiert das Institut im Geschäftsbericht, und sind größtenteils durch Grundpfandrechte gesichert, Adressenausfallrisiken aus dem Kundenkreditgeschäft haben sich gegenüber dem Vorjahr ermäßigt.

Der Anteil der Risikovorsorge am deutlich angestiegenen Teilbetriebsergebnis von 71,9 (56,0) Mill. Euro liegt mit 31,5% nach 71,9% damit deutlich niedriger. Beim Blick auf diese Kennzahl fällt in der Gegenüberstellung der sechs Sparda-Institute ein breites Spektrum auf: Die Werte reichen von minus 40,8 (plus 7,3)% bei der Sparda-Bank Berlin über 25,8 (12,2)% beim Münchener Institut bis hin zu 65,5 (50,4)% bei der Sparda-Bank Südwest.

Im Geschäftsjahr 2010 ergaben sich durch die Umstellungseffekte des Bilanzmodernisierungsgesetzes (BilMoG) nach Artikel 67 Abs. 7 EGHGB im Geschäftsbericht des ba-den-württembergischen Instituts außerordentliche Aufwendungen in Höhe von 5,2 Mill. Euro. Das außerordentliche Ergebnis wird durch diesen Einmaleffekt mit minus 5,2 Mill. Euro ausgewiesen. Angesichts eines deutlich gesteigerten Vorsteuerergebnisses von 43,7 (18,9) Mill. Euro - ein Plus von 131,3% - erhöhte sich auch die Steuerposition von 7,7 auf 19,5 Mill. Euro. Damit verbleibt ein gegenüber dem Vorjahresergebnis mehr als verdoppelter Jahresüberschuss in Höhe von 24,2 (11,2) Mill. Euro, von dem 12,3 Mill. Euro in offene Rücklagen eingestellt und die verbleibenden 11,9 Mill. Euro als Bilanzgewinn ausgewiesen wurden.

Um 5,3% und damit aus eigener Sicht im bundesweiten Branchenvergleich überdurchschnittlich wuchs die Bilanzsumme der Sparda-Bank Baden-Württemberg per Stichtag 31. Dezember 2010. Unter den Genossenschaftsbanken sieht sich das Institut mit einem Volumen an Aktiva beziehungsweise Passiva von 11,67 (11,08) Mrd. Euro als zweitgrößte Genossenschaftsbank Deutschlands.

Die Bankguthaben lagen stichtagsbezogen um knapp ein Drittel niedriger als zum Vorjahresende und gingen mit 466,0 (682,4) Mill. Euro in die Bilanz des Institutes ein. Damit leiht die Sparda-Bank gemessen am Anteil an der Bilanzsumme deutlich weniger Geld an andere Institute aus. Und auch absolut betrachtet liegen einzig die Forderungen der deutlich kleineren Sparda-Bank Hessen an andere Kreditinstitute niedriger.

Um 4,1% auf 9,17 (8,81) Mrd. Euro erhöhten sich die Kundenforderungen zum Jahresende 2010. Sie verteilen sich laut Geschäftsbericht auf 135923 Kreditnehmer und setzen sich damit - entsprechend dem Geschäftsmodell der Institutsgruppe - nach wie vor aus kleinteiligen Krediten zusammen. Im Berichtsjahr wurden 12155 Kreditvorgänge mit einem Volumen von rund 1,53 Mrd. Euro neu zugesagt. Wie in den Vorjahren bestimmten Umschuldungen beziehungsweise Ablösungen aufgrund der günstigen Zinsniveaus das Neugeschäft. Der Realkreditanteil wird dabei auf 75,7% beziffert. Die für das Kreditgeschäft benötigten Mittel wurden weitestgehend durch einen Zufluss bei den Kundeneinlagen bereitgestellt: Hier stand ein Plus von 5,7% auf 9,26 (8,76) Mrd. Euro zu Buche. Damit ergibt sich ein ausgeglichener Anteil der Kundeneinlagen in Prozent der Kundenforderungen von 101,0%. Trotz gemeinhin gleicher Geschäftsausrichtung zeigen sich hier im Vergleich der sechs Institute deutliche Unterschiede in der Bilanzstruktur. So reichen die Werte der genannten Kennzahl über 161,4 (159,6)% beim Münchener Institut bis hin zu 393,0 (416,7) bei der Spar-da-Bank Berlin. Darüber hinaus erhöhten sich die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bei der Sparda-Bank Baden-Württemberg um 1,8% auf 1,73 (1,70) Mrd. Euro. Im Verhältnis zur Bilanzsumme machten sie damit einen Anteil von 14,8 (15,4)% aus.

Deutlich ausgeweitet wurde der Bestand an eigenen Wertpapieren bei dem badenwürttembergischen Institut. Dieser erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 457,4 Mill. Euro beziehungsweise 39,5% auf 1,62 (1,16) Mrd. Euro. Investiert wurde dabei ausschließlich in festverzinsliche Werte (plus 41,2% auf 1,59 nach 1,13 Mrd. Euro), während der ohnehin verschwindend geringe Anteil an Aktien weiter um 21,1% auf 25,0 (31,6) Mill. Euro zurückgeführt wurde.

Personalien: Aufsichtsrat: Lothar Krauß (Vorsitzender), Reinhold Seyfried (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Thomas Renner (Vorsitzender), Konrad Burk (stellvertretender Vorsitzender), Erich Bernhard (erster stellvertretender Vorsitzender bis 31. März 2010), Martin Hettich, Bernd Klink

Sparda-Bank Südwest

Zinsüberschuss um 7,4% über Vorjahresniveau - Anstieg von 28,4% beim Provisionsgewinn - Verwaltungsaufwand durch geänderten Ausweis aufgrund des BilMoG auf Vorjahresniveau - deutlicher Anstieg der Risikovorsorge - um knapp die Hälfte verringertes Betriebsergebnis - Jahresüberschuss von 18,9 (17,8) Mill. Euro

Wie viele andere Institute der genossenschaftlichen Bankengruppe veröffentlicht die Sparda-Bank Südwest einen Konzernabschluss. In diesen wurden neben der Bank als maßgebliches Institut die Sparda-Grundstücksverwaltungs-Geschäftsführungs GmbH, Saarbrücken, die Sparda-Grund-stücks-Service GmbH & Co. KG, Saarbrücken, die Sparda Wertpapier Service GmbH, Mainz, sowie die IVV Immobilien Management GmbH i. L., Vallendar, einbezogen.

Die Ertragslage der Sparda-Bank Südwest in Mainz hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr leicht verbessert. So ist der Zinsüberschuss um 7,4% auf 140,6 (130,9) Mill. Euro angestiegen. Diese Entwicklung, die nach Angaben des Instituts allein aus der steilen Zinsstrukturkurve im Berichtszeitraum resultiert, ist dabei vollständig auf einen um 14,3% höheren Zinssaldo von 93,6 (81,8) Mill. Euro zurückzuführen, während sich die laufenden Erträge um 4,2% auf 47,0 (49,1) Mill. Euro verminderten.

Aufgrund eines anziehenden Fondsgeschäftes, so kommentiert die Genossenschaftsbank in ihrem Geschäftsbericht 2010, wurde der Provisionsgewinn deutlich um 28,4% auf 21,4 (16,7) Mill. Euro gesteigert. Im Resultat beider Ertragssäulen erhöhte sich der Rohertrag um 9,7% auf 162,0 (147,6) Mill. Euro.

Weitestgehend auf dem Vorjahresniveau weist die Sparda-Bank Südwest ihre Verwaltungsaufwendungen aus. 90,1 nach 90,8 Mill. Euro bedeuten hier ein Minus von 0,7%. Während bei den Sachaufwendungen und den Abschreibungen auf Sachanlagen ein leichter Anstieg um 1,8% auf 42,5 (41,7) Mill. Euro beziehungsweise um 5,8% auf 4,3 (4,1) Mill. Euro zu verzeichnen war, wurden bei den Personalkosten 3,7% eingespart. Allerdings gilt es hier zu beachten, dass aufgrund des neuen Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG) zu leistende Zinszahlungen für Pensionsrückstellungen für Mitarbeiter zukünftig unter der Position "sonstige betriebliche Aufwendungen" ausgewiesen werden. Der genannte Rückgang der Personalaufwendungen lässt sich auf diesen Effekt zurückführen. Als Summe der wesentlichen Einnahmen und Ausgaben erhöhte sich das Teilbetriebsergebnis des Instituts im Jahr 2010 um rund ein Viertel auf 71,9 (56,6) Mill. Euro.

Entsprechend belastet zeigt sich der Saldo der sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträge, der mit minus 0,4 Mill. Euro deutlich unter dem Vorjahreswert von (plus) 1,9 Mill. Euro lag. Ebenfalls durch die Einführung des BilMoG kam es im Jahr 2010 zu Bewertungskorrekturen bei Pensionsrückstellungen und einer Neubewertung für den Handelsbestand. Diese sind in der Position "außerordentliche Aufwendungen" ausgewiesen, die damit 43,4 (45,0) Mill. Euro ausmachen.

Deutlich angehoben wurde die Risikovorsorge. Nach 13,4 Mill. Euro im vorangegangenen Jahr beliefen sich die Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft 2010 auf 46,7 Mill. Euro. Gemessen als Anteil der Risikovorsorge am Teilbetriebsergebnis weisen das Mainzer Genossenschaftsinstitut und die Düsseldorfer Schwester mit jeweils rund 65,0% den im Verhältnis größten Abschreibungsbedarf der sechs Banken der Sparda-Gruppe in dieser Gegenüberstellung auf gleichwohl, so betont das Institut, seien die Wertberichtigungen auf Kundenkredite im Zuge der stabilen wirtschaftlichen Lage deutlich gesunken. Auf Basis der Belastungen reduzierte sich das Betriebsergebnis um 47,3% auf 23,5 (44,5) Mill. Euro.

Weil zum einen der Steueraufwand im Jahr 2010 deutlich um 81,7% auf 0,5 (2,5) Mill. Euro zurückging, da teilweise steuerfreie Erträge erzielt wurden, und zum anderen ein deutlich höherer (wenngleich weiterhin negativer) Saldo der sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträge in Höhe von minus 4,1 (minus 24,2) Mill. Euro ausgewiesen wurde, konnte der Rückgang des Betriebsergebnisses überkompensiert und so ein um 5,9% auf 18,9 (17,8) Mill. Euro angestiegener Jahresüberschuss erzielt werden.

Die Bilanzsumme der Sparda-Bank Südwest stieg gegenüber dem vergangenen Berichtszeitraum um 2,47% auf 8,68 (8,47) Mrd. Euro an. Die Forderungen an Kunden erhöhten sich auf 5,26 (5,01) Mrd. Euro und lagen damit um 4,9% über dem Vorjahresniveau. Gut 60% der Bilanzsumme sind demnach in Krediten privater Kunden investiert.

Mit 1,56 (1,53) Mrd. Euro lag der Wertpapierbestand der Bank um 1,8% über dem Vorjahresniveau. Mit dem Portfolio wird das Ziel verfolgt, so schreibt die Bank in ihrem Geschäftsbericht, die Aktivseite der Bilanz auszusteuern und eine gewisse Flexibilität sicherzustellen. Der Schwerpunkt liege bei festverzinslichen Wertpapieren mit kurzen und mittleren Laufzeiten, durch die Zinsänderungsrisiken begrenzt werden sollen. Allerdings gilt es dabei zu beachten, dass die Aktienposition mit einem Volumen von 910,9 (899,4) Mill. Euro im Wertpapiermix der Bank gegenüber 647,6 (631,1) Mill. Euro für die Festverzinslichen das Übergewicht hat.

Vom Passivvolumen stammen 75 Prozent aus Kundeneinlagen, die sich auf 6,54 (6,42) Mrd. Euro summierten. Die Steigerung von 2,0% sei dabei insbesondere in Tagesgeldprodukten erzielt worden, heißt es von der Bank. Die Refinanzierung über Kreditinstitute wurde zudem um 5,5% auf 1,51 (1,43) Mrd. Euro ausgeweitet.

Personalien: Helmut Trierweiler (Vorsitzender), Gerd-Uwe Gohr (stellvertretender Vorsitzender, Hugo Müller (stellvertretender Vorsitzender ab 24. Juni 2010); Vorstand: Hans-Jürgen Lüchtenborg (Vorsitzender), Karin Ipfling (stellvertretende Vorsitzende), Michael Becky, Dr. Claus Leinenbach

Sparda-Bank West

Deutlicher Anstieg sowohl beim Zinswie auch Provisionsergebnis - Verwaltungsaufwendungen um 3,6% über Vorjahresniveau - Risikovorsorge deutlich ausgeweitet - um 42,2% angestiegener Jahresüberschuss - Verlängerung der Bilanz um 4,8% auf 7,51 (7,16) Mrd. Euro - Wertpapierbestände weitestgehend auf Vorjahreswert - rückläufige Refinanzierung über Banken

Wie schon in den Vorjahren wurden in den Konzernabschluss der Sparda-Bank West neben dem Hauptinstitut die Laureus AG Privat Finanz, Düsseldorf, Viantis AG, Düsseldorf, und die Sparda-Immobilien GmbH, Düsseldorf, einbezogen. Da die Bank den maßgeblichen Teil des Konzerns darstellt, ergeben sich allerdings nur an wenigen Stellen relevante Unterschiede zum Einzelabschluss.

Die in Düsseldorf ansässige Sparda-Bank West weist in ihrer Ertragsrechnung einen Anstieg des Zinsüberschusses um 37,4% auf 175,5 (127,8) Mill. Euro aus. Als Hintergrund für den auch im Vergleich der sechs hier besprochenen Institute der Gruppe deutlichen Zuwachs führt das Institut das seit der Finanzmarktkrise von der Europäischen Zentralbank eingeleitete niedrige Zinsniveau an: Die entsprechend vorteilhaften Zinssätze am kurzen Ende der Zinskurve sowie die Ausweitung des Geschäftsvolumens haben hier sowohl zu einem Anstieg des Zinssaldos wie auch der laufenden Erträge geführt. Beachtlich ist dabei, dass der Zinsertrag fast doppelt so hoch ist wie die Zinsaufwendungen - bei anderen Instituten in dieser Gegenüberstellung liegt dieses Verhältnis zum Teil deutlich niedriger.

Der Provisionsüberschuss als zweite, wenngleich deutlich weniger wichtige Ertragsquelle des genossenschaftlichen Instituts ist im Berichtsjahr 2010 ebenfalls deutlich um 28,6% gestiegen und belief sich auf 21,6 (16,8) Mill. Euro. Zu dieser Entwicklung trugen gegenüber dem Vorjahr gesunkene Provisionsaufwendungen bei gleichzeitig gestiegenen Provisionserträgen bei. Im Saldo aus Zins- und Provisionsergebnis hat sich der Rohertrag um 36,4% auf 197,1 (144,5) Mill. Euro erhöht.

Um 3,6% auf 111,5 (107,7) Mill. Euro erhöhte sich der gesamte Verwaltungsaufwand. Darunter beliefen sich die Personalkosten auf 57,7 (55,2) Mill. Euro und lagen damit um 4,4% über dem Vorjahr. Höhere Personalaufwendungen entstanden laut Geschäftsbericht insbesondere aufgrund der gestiegenen Anzahl der durchschnittlich Beschäftigten von 839 auf 861 sowie für neu abgeschlossene Altersteilzeitregelungen. Daneben wirkte sich der Abschluss von Rückdeckungsversicherungen für bestehende Pensionsverpflichtungen aus. Die Pensionsrückstellungen wurden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen mit einer Abzinsung von 5,17% unter Berücksichtigung künftiger trendbedingter Wertänderungen gebildet. Die anderen Verwaltungsaufwendungen betrugen 48,6 (47,9) Mill. Euro und lagen damit um 1,5% über dem Vorjahreswert.

Deutlich angehoben wurde im Geschäftsjahr 2010 die Risikovorsorge. Neben Abschreibungen im Kreditgeschäft war diese nach Angaben der Bank wesentlich durch die Entwicklung der Kapitalmarktanlagen in Form von Wertpapieren geprägt. Insgesamt beliefen sich die Wertkorrekturen auf 56,0 Mill. Euro und lagen damit um ein Vielfaches über dem Vorjahreswert von 18,5 Mill. Euro.

Der Jahresüberschuss stieg um 42,2% von 14,4 auf 20,5 Mill. Euro an. Gemäß Gewinnverwendungsvorschlag wurden 3,9 Mill. Euro für die Dividendenausschüttung und 16,6 Mill. Euro zur Stärkung des Eigenkapitals als Zuführung zu den Rücklagen vorgesehen. Damit sieht man den langfristig steigenden Eigenkapitalanforderungen nach Basel III Rechnung getragen.

Per Stichtag 31. Dezember 2010 wurde die Bilanzsumme der Sparda-Bank West um 4,8% ausgeweitet und betrug 7,51 (7,16) Mrd. Euro. Die Erhöhung liegt damit noch einmal leicht über der Steigerung von 4,4% aus dem Geschäftsjahr 2009.

Auf der Aktivseite sind dabei die Kundenforderungen auf 3,93 (3,67) Mrd. Euro angestiegen. Mit 7,1% wurde zwar das Plus aus dem Vorjahr von 9,7% nicht erreicht, dennoch zeigt sich das genossenschaftliche Institut im Geschäftsjahr 2010 insbesondere im Immobiliengeschäft zufrieden. So resultiert das Wachstum im Kreditgeschäft von insgesamt 262,0 Mill. Euro hauptsächlich aus neuen Immobilienfinanzierungen, die mehr als 90% des ausgewiesenen Kreditgeschäftes ausmachen. Mit einer Steigerung von 8,5% trug der Sparda Privat-Kredit ebenfalls zur Ausweitung des Kreditgeschäfts bei.

Die Wertpapierbestände lagen mit 2,31 (2,3) Mrd. Euro trotz einer leichten Erhöhung um 0,6% weitgehend auf dem Niveau des Vorjahres. Die Erhöhung bei den Forderungen an Kreditinstitute um 15,8% auf 905,1 (781,7) Mill. Euro resultiert aus der Erhöhung der Wertpapierleihgeschäfte. Die daraus bilanzierten Rückübertragungsansprüche betrugen 262,0 nach 92,9 Mill. Euro. Demgegenüber sanken die täglich fälligen Forderungen um 47,0 Mill. Euro beziehungsweise 10,5% ab.

Mit einem Zuwachs um 8,4% schlossen auf der Passivseite die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden ab. Dabei stiegen die Spareinlagen insgesamt um 4,9% auf 3,74 (3,56) Mrd. Euro an. Die anderen Verbindlichkeiten erhöhten sich um 12,9% auf 3,16 (2,80) Mrd. Euro, wozu aus Sicht der Bank wesentlich das Sparda Cash-Konto beitrug. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten wurden dementsprechend von 403,5 Mill. Euro auf 229,1 Mill. Euro zurückgeführt, was einem Minus von 43,2% entspricht.

Personalien: Aufsichtsrat: Johannes Houben (Vorsitzender ab 23. Juni 2010), Karl-Heinz Zimmermann (Vorsitzender bis 23. Juni 2010), Ute Dannenberg (stellvertretende Vorsitzende ab 23. Juni 2010), Bernd Magunia (stellvertretender Vorsitzender ab 23. Juni 2010), Bernade Dupré (stellvertretende Vorsitzende bis 23. Juni 2010); Vorstand: Jürgen Thurau (Vorsitzender), Manfred Stevermann (stellvertretender Vorsitzender ab November 2011), Rainer Homberg (stellvertretender Vorsitzender bis November 2011), Andreas Lösing, Martin Recker, Dominik Schlarmann (ab 1. Dezember 2011)

Sparda-Bank München

Geringer Zuwachs beim Zinsüberschuss im Gruppenvergleich - besseres Provisionsergebnis dank geringerer Provisionsaufwendungen im Kreditkartengeschäft - stark erhöhte Risikovorsorge, aber weiterhin auf niedrigem Niveau - rückläufiger Jahresüberschuss in Höhe von 20,3 (21,5) Mill. Euro - deutliches Bilanzsummenwachstum von 12%

Wie das Gros ihrer Schwesterinstitute weist auch die Sparda-Bank München für das Geschäftsjahr 2010 einen Zuwachs des Zinsüberschusses aus. Mit 6,3% auf 91,2 (85,8) Mill. Euro fiel dieser dabei vergleichsweise gering aus. Das Plus liegt ausschließlich in einem um 6,7% auf 86,4 (81,0) Mill. Euro angestiegenen Zinssaldo begründet, während sich die laufenden Erträge um 1,5% auf 4,8 (4,9) Mill. Euro verringerten.

Wie schon im Zinsgeschäft verbuchte das Institut auch beim Provisionsüberschuss einen Anstieg, der im Vergleich zu den anderen Instituten dieser Gegenüberstellung mit 13,5% auf 10,2 (9,0) Mill. Euro recht niedrig ausfiel. Zurückzuführen ist das Plus dabei auf geringere Provisionsaufwendungen im Kreditkartengeschäft. Als Ergebnis aus beiden Ertragsquellen erhöhte sich der Rohertrag im Berichtsjahr 2010 um 6,9% auf 101,4 (94,8) Mill. Euro. Er setzt sich zu rund neun Zehnteln aus dem Zins- und zu einem Zehntel aus dem Provisionsüberschuss zusammen, was im Vergleich zu den anderen hier besprochenen Instituten der Sparda-Gruppe zwar marginal stärker zu Ersterem tendiert, im Großen und Ganzen aber in etwa dem Durchschnitt entspricht - das Berliner Institut einmal außen vor gelassen.

Mit 64,1 (63,5) Mill. Euro lagen die gesamten Verwaltungsaufwendungen im Jahr 2010 nur leicht über dem Niveau des vorangegangenen Jahres. Sowohl bei den Personalkosten (plus 1,1% auf 35,2 nach 34,8 Mill. Euro) als auch beim Sachaufwand (plus 1,7% auf 26,9 nach 26,5 Mill. Euro) gab es dabei einen leichten Anstieg zu beobachten. Allein die Abschreibungen auf Sachanlagen reduzierten sich, und zwar um 7,9% auf 2,1 (2,3) Mill. Euro.

Deutlich auf das eineinhalbfache des Vorjahreswertes angehoben wurden die Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft. In den nebenstehenden Tabellen als Risikovorsorge ausgewiesen standen in München 9,6 nach 3,8 Mill. Euro zu Buche. Zusammen mit der Sparda-Bank Berlin, die hier Zuschreibungen verbuchte, weist das bayerische Institut gleichwohl den niedrigsten Abschreibungsbedarf (gemessen als Verhältnis von Risikovorsorge und Teilbetriebsergebnis) in dieser Gegenüberstellung aus.

Nach einem leicht negativen Saldo der übrigen Aufwendungen und Erträge - im Vorjahr war hier noch ein deutliches Plus verbucht worden - sowie einer um 13,7% rückläufigen Steuerposition vermeldet die Sparda-Bank München für das Geschäftsjahr 2010 einen um 5,5% rückläufigen Jahresüberschuss in Höhe von 20,3 (21,5) Mill. Euro. Von diesem wurden 12,1 (13,4) Mill. Euro in offene Rücklagen eingestellt.

Von Januar bis Dezember 2010 ist die Spar-da-Bank München prozentual betrachtet deutlicher gewachsen als alle anderen Institute in dieser Gegenüberstellung. In diesem Zeitraum weitete sie ihre Bilanzsumme um 12,0% auf 5,77 (5,15) Mrd. Euro aus. Der Blick auf die Bilanzstruktur zeigt beim südlichsten der insgesamt zwölf Sparda-Institute - mit München, Augsburg und Regensburg liegen davon drei in Bayern ein Anteil der Kundenforderungen von 49,9 (52,7)% an der Bilanzsumme. Per Berichtsjahresende 2010 haben sich diese um 6,2% auf 2,88 (2,71) Mrd. Euro erhöht. Die übrigen Aktiva setzen sich im Wesentlichen zusammen aus Forderungen an Banken (15,7 nach 14,4% der Bilanzsumme beziehungsweise 908,3 nach 743,4 Mill. Euro) sowie Wertpapieranlagen (30,7 nach 30,3% der Bilanzsumme beziehungsweise 1,77 nach 1,56 Mrd. Euro).

Die Passivseite der Bilanz der Sparda-Bank München wird zu 80,5 (84,0)% dominiert von Kundeneinlagen - was typisch ist für ein Institut der Sparda-Gruppe und ziemlich genau im Durchschnitt der hier besprochenen Institute liegt. Per Bilanzstichtag 31. Dezember 2010 beliefen diese sich auf 4,65 (4,33) Mrd. Euro und lagen damit um 7,3% höher als ein Jahr zuvor. Zu weiteren 15,2% refinanzierte sich das Genossenschaftsinstitut über Gelder von anderen Kreditinstituten - ein leichter Zuwachs gegenüber dem Vorjahr um gut die Hälfte auf absolut 875,7 (581,5) Mill. Euro.

Personalien: Aufsichtsrat: Lieselotte Peuker (Vorsitzende ab Juni 2011, stellvertretende Vorsitzende bis Juni 2011), Siegfried Danninger (Vorsitzender bis Juni 2011), Paul Vorsatz (stellvertretender Vorsitzender ab Juni 2011); Vorstand: Helmut Lind (Vorsitzender), Michael Dröge, Ralf Müller, Hermann Busch

Sparda-Bank Berlin

Bilanzsumme um 6,2% auf 5,35 Mrd. Euro verkürzt - Wertpapieranlagen deutlich zurückgeführt - Aktienquote bei über 50% - hoher Anteil an Kundeneinlagen - Zinsüberschuss um 6,2% rückläufig - Provisionsüberschuss um 14,8% gestiegen - Psnkeoarsl ten dank Einmaleffekt niedriger - Jahresüberschuss bei 7,3 Mill. Euro

Die Entwicklung der Sparda-Bank Berlin weicht insofern von der gesamten Gruppe wie auch von den hier betrachteten Instituten ab, als die Bilanzsumme wie schon im Vorjahr rückläufig war, und zwar um 6,2% auf 5,348 Mrd. Euro. Am Geschäftsvolumen gemessen ist das Institut damit im Jubiläumsjahr seines 20-jährigen Bestehens hinter die um 12% gewachsene Sparda-Bank München auf Rang fünf der größten Sparda-Banken zurückgefallen. In der Liste der volumenstärksten genossenschaftlichen Primärinstitute rangiert sie damit auf Rang elf, vor der Sparda-Bank Hessen. Im ersten Dutzend finden sich damit die sechs hier betrachteten Sparda-Banken, die Volksbanken Berlin, Frankfurt und Mittelhessen sowie die sogenannten atypischen Genossenschaftsinstitute Deutsche Apotheker und Ärztebank, BB-Bank und Bank für Sozialwirtschaft.

Von den Folgen der Finanzkrise sowie der Diskussion um Zahlungsausfälle von EU-Staaten sieht sich die Bank insbesondere durch die Wertentwicklung ihrer Wertpapieranlagen betroffen. Der Wertpapierbestand wurde im Berichtsjahr um 10,89% auf 3,181 Mrd. Euro reduziert. Betroffen waren davon mit minus 19,18% in erster Linie Festverzinsliche, die per Stichtag noch 1,518 Mrd. Euro ausmachten. Wertpapiere im Volumen von 2,866 Mrd. Euro sind laut Geschäftsbericht dem Anlagevermögen zugeordnet. Durch Verschmelzung von zwei Spezialfonds wurden 511 Mill. Euro neu in das Anlagevermögen übernommen. Im Wertpapierbestand, so die Bank, gab es keine Zahlungsstörungen.

Ein im Vergleich zu anderen Bankengruppen ungewöhnlich großer Teil der Wertpapieranlagen wird mit 1,663 Mrd. Euro vom Aktienbestand abgedeckt. Gemessen am gesamten Wertpapierbestand bedeutet das eine Quote von 52,29 (47,39)%. Ähnlich bedeutsam ist der Aktienbestand unter den sechs hier betrachteten Instituten nur bei der Sparda-Bank Südwest, die sogar auf 58,45 (58,78)% kommt sowie in der Sparda-Bank Hessen, die 51,73 (50,88)% ausweist. Den Gegenpol eines sehr geringen Aktienbestandes bilden in der eigenen Gruppe die Sparda-Bank Baden-Württemberg mit 1,54 (2,73)% des gesamten Wertpapierbestandes sowie die Sparda-Bank München mit 5,1 (3,58)%.

Bei denEigenanlagen hat die Sparda-Bank Berlin im Falle dauernder Wertminderungen ergebnisbelastend Abschreibungen vorgenommen. Einige Wertminderungen im Anlagevermögen stuft sie weiterhin als vorübergehend ein. Im Zuge der Trennung des Zinsbuchs in zwei Teilportfolios, so ist dem Bundesanzeiger zu entnehmen, wurden Fälligkeiten durch Anlagen in kurzen und mittleren Laufzeiten ersetzt. Ob dabei ein Portfolio mit überwiegend Pfandbriefen und Covered Bonds von Emittenten mit Sitz in Ländern der Europäischen Union sowie Staatsanleihen aus diesen Ländern unverändert als Anlagen in klassenbester Bonität bezeichnet werden kann, bedarf zumindest mit Blick auf die Staatsanleihen im Lichte der anhaltenden Verwerfungen an den Kapitalmärkten einer genauen Differenzierung. "Um Vorsorge angesichts unterschiedlicher Haircut-Dimensionen zu treffen", so schreibt die Bank im Geschäftsbericht, habe man sich entschieden, "einen großen Teil der Kursverwerfungen einiger europäischer Wertpapiere abzuschreiben.

Ähnlich wie bei den Großsparkassen aus dem Osten Deutschlands zeigt sich mit Blick auf die Bilanzstruktur auch bei der Sparda-Bank Berlin auf der Aktivseite der Bilanz die mit 23,81 (21,20)% vergleichsweise geringe Bedeutung der Kundenforderungen, die bundesweit maßgeblich aus der Wohnungsbaufinanzierung resultiert. Zum Vergleich: Die Sparda-Bank Ba-den-Württemberg weist an dieser Stelle 78,58 (79,52)% der Bilanzsumme aus. Entsprechend unterschiedlich fällt auch das Gewicht der Wertpapieranlagen aus. Während es in Stuttgart 13,84 (10,45)% der Bilanzsumme abdeckt, sind es in Berlin 59,47 (62,63)%. Eher vergleichbar ist zwischen beiden Instituten die Struktur der Passivseite. Mit einem Anteil an der Bilanzsumme von 93,57 (88,33)% haben die Kundeneinlagen in Berlin allerdings noch einmal ein deutlich höheres Gewicht als bei der Sparda-Bank Baden-Württemberg mit 79,34 (79,07)%. Auf eine ähnlich hohe Quote kommt unter den sechs hier betrachteten Instituten nur die Sparda-Bank West mit 91,83 (88,8)%.

Der Blick auf die Ertragsrechnung zeigt für die Sparda-Bank Berlin einen Rückgang des Zinsüberschuss gegenüber dem Vorjahr um 6,2% beziehungsweise rund 5,2 Mill. Euro auf 78,87 Mill. Euro. Während das Zinsergebnis im Kundengeschäft aufgrund der vereinnahmten Zinsmargen über Plan verlief, so wertet die Bank diese Entwicklung, ist der Zinsüberschuss der Gesamtbank signifikant negativ durch nicht vorgenommene Ausschüttungen aus Spezialfonds gekennzeichnet. Durch die Spezialfonds vereinnahmte periodengerechte Erträge seien nicht in voller Höhe in die Gewinn- und Verlustrechnung der Bank ausgeschüttet und damit der Buchwert der Spezialfonds stabilisiert worden.

Der Provisionsüberschuss erreichte im Berichtsjahr 23,67 Mill. Euro und übertraf damit das Ergebnis des Vorjahres um 14,8%. Dass die Personalaufwendungen um 2,23 Mill. Euro oder 5,5% auf 38,19 Mill. Euro zurückgegangen sind, führt die Bank unter anderem auf einen Einmaleffekt aus der Bewertung der Pensionsrückstellungen im Geschäftsjahr 2009 sowie auf Kostensenkungen zurück. Dieser Effekt hat maßgeblich zu einer Reduktion der Verwaltungsaufwendungen insgesamt um 3,4% beigetragen.

Dass die Risikovorsorge mit einem Swing von 9,2 Mill. Euro zu Buche steht, ist maßgeblich Erträgen aus der Zuschreibung zu Forderungen und bestimmten Wertpapieren sowie Auflösung von Rückstellungen im Kreditgeschäft zuzuschreiben. Der mit minus 19,15 Mill. Euro ausgewiesene Saldo der übrigen Erträge und Aufwendungen resultiert größtenteils aus Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelten Wertpapieren in Höhe von 15,789 Mill. Euro. Bei einem um 30% rückläufigen Gewinn vor Steuern von 10,39 Mill. Euro und einer mehr als halbierten Steuerposition von 3,06 Mill. Euro wird ein Jahresüberschuss von 7,33 (7,51) Mill. Euro ausgewiesen.

Personalien: Aufsichtsrat: Wolfgang Zell (Vorsitzender), Lutz Bernhardt (stellvertretender Vorsitzender), Vorstand: Dr. Klaus Eberhardt (Vorsitzender seit 1. April 2009), Dr. Andreas Borschil (stellvertretender Vorsitzender), Frank Kohler, Martin Laubisch

Sparda-Bank Hessen

Bezug zur Region gesucht - starker Anstieg des Zinsüberschusses - Provisionsüberschuss um 16,9% über Vorjahresniveau - Sachkosten um 8,1% gestiegen - Wertverluste bei Staatspapieren deutlich höhere Steuerposition - Kreditbestand leicht über Vorjahresniveau vergleichsweise hoher Anteil der Wertpapieranlagen an der Bilanzsumme "Für ein lebenswertes Hessen", so positioniert sich die Sparda-Bank auf ihrer Homepage und betont - ähnlich wie man das von Sparkassen und den anderen genossenschaftlichen Primärbanken gewohnt ist - die Verankerung im gesellschaftlichen Leben der Geschäftsregion. Das vielfältige Engagement umfasst dabei traditionell die Bereiche Bildung, Soziales, Kultur, Sport und Umwelt. Ob es uneingeschränkt zum Wohle der Gesellschaft und zur Stärkung der regionalen Identität beiträgt, als Top-Partner der Offenbacher Kickers und Namensgeber der neuen Fußballstadions auf dem traditionsreichen Bieberer Berg zu fungieren, mag außerhalb Offenbachs der eine oder andere vielleicht ein wenig anzweifeln. Ihren Mitgliederbestand beziffert die Bank nach einem Anstieg um 2,0% auf 275299, die Zahl der betreuten Kunden auf 360000.

Für das Berichtsjahr 2010 wurde auch ein Konzernabschluss aufgestellt, in den die Servicedienstleister Sparda-Direkt Hessen GmbH, Kassel, und ICS IT Consulting & Services GmbH, Frankfurt am Main, sowie die Deutsche Privatfinanz AG, Kassel, als Beratungs- und Vertriebsgesellschaft für private Kunden einbezogen ist. Die Anteile der Sparda-Bank Hessen eG am Kapital dieser Gesellschaften betragen jeweils 100%. Betrachtet wird hier wie bei den anderen Instituten der Abschluss der Bank.

In der Ertragsrechnung 2010 der Bank fällt besonders der starke Anstieg des Zinsüberschusses um 31,5% auf 96,40 Mill. Euro ins Auge. Er resultiert nahezu gleichermaßen aus einer Steigerung des Zinssaldos (plus 33,2%) wie aus dem starken Wachstum der laufenden Erträge (plus 28,6% auf 35,14 Mill. Euro). Als ausschlaggebend für den Zuwachs wertet die Bank im Jahr 2010 nicht zuletzt die Nutzung der Möglichkeiten der Fristentransformation. Begünstigt sieht sie das Zinsergebnis zudem von dem Kundenverhalten, bei Wiederanlagen eher auf kurzfristige Gelder zu setzen: Somit konnte der Zinsaufwand für die Bank gesenkt werden.

Mit Blick auf den um 16,9% auf 11,98 Mill. Euro gestiegenen Provisionsüberschuss betont die Bank die Kooperation mit den Partnern Union Investment, Bausparkasse Schwäbisch Hall, der Krankenversicherung DEVK und nicht zuletzt der Team-Bank. Der Anteil des Provisionsüberschusses am Rohertrag bewegt sich mit 11,06 (12,27)% in ähnlichen Bereichen wie in den anderen hier betrachteten Instituten. Lediglich die Sparda-Bank Berlin weicht mit einem deutlich höheren Gewicht ihres Provisionsgeschäftes (23,09% nach 19,70%) nach oben ab. Vergleichsweise üppig ausgefallen (nur die Sparda-Bank West liegt an dieser Stelle höher) ist bei der Sparda-Bank Hessen mit 29,7% auf 108,39 Mill. Euro der Zuwachs des Rohertrages.

Der Anstieg der Verwaltungsaufwendungen um 4,4% auf 62,14 Mill. Euro geht bei der Bank maßgeblich auf die Sachkosten zurück, während sich die Bewegungen der Personalkosten für 316 Vollzeitbeschäftigte, 113 Teilzeitbeschäftigte und 26 Auszubildende (plus 0,13 Mill. Euro) sowie der Abschreibungen auf Sachanlagen (minus 0,12 Mill. Euro) nahezu ausgleichen. Dass die Sachkosten um 8,1% auf 34,32 Mill. Euro gestiegen sind, erklärt die Bank im Lagebericht mit den EDV-Kosten, mit Zuweisungen zum Garantiefonds sowie mit Investitionen in neue Kunden durch Marketingaktionen.

Die Risikovorsorge steht mit 22,70 Mill. Euro mit einem Plus von 48,2% zu Buche. Ohne auf die einzelnen Komponenten im Detail einzugehen, verweist die Bank auf Wertverluste bei Staatspapieren und veranschlagt die Wertberichtigungen auf Kundenforderungen niedriger als im Jahre 2009. Durch die Anwendung des BilMoG werden zudem außerordlicehnet Aufwendungen ausgewiesen, die die einmalige Anpassung der Rückstellungen betreffen. Erstmals vorgenommen wurde im Berichtsjahr eine Zuführung zum Fonds für allgemeine Bankrisiken in Höhe von 1,4 Mill. Euro.

Nach einem um 22,75% auf 23,81 Mill. Euro erhöhten Gewinn vor Steuern sowie einer Steuerposition von 12,18 Mill. Euro (plus 34,1%) bleibt ein Jahresüberschuss von 11,63 Mill. Euro.

Der Blick auf die Bilanzstruktur zeigt für die Sparda-Bank Hessen auf der Aktivseite einen Anteil von 40,27 (41,35)% an der Bilanzsumme. Dass dieses Gewicht geringer ist als bei anderen Instituten, erklärt die Bank unter anderem mit der Zusammenarbeit mit der Team-Bank im Konsumentenkreditgeschäft. Die daraus generierten Erträge schlagen sich nicht im Zins-, sondern im Provisionsgeschäft nieder. Der Kreditbestand ist mit 0,3% auf 2,107 Mrd. Euro weniger stark gestiegen als die Bilanzsumme.

Eine vergleichsweise starke Bedeutung haben dementsprechend die Wertpapieranlagen, die mit 48,30 (46,25)% einen deutlich höheren Teil der Bilanzsumme als in den Sparda-Banken Baden-Württemberg, Südwest, West und München. Lediglich in Berlin ist er mit 59,47 (62,63)% noch einmal höher. Dem Volumen nach erreichen die Wertpapieranlagen der Sparda-Bank Hessen 2,527 Mrd. Euro (plus 7,58%), wobei der Aktienbestand wiederum 51,73% ausmacht. In Berlin und Mainz liegt die Aktienquote noch höher.

Auf der Passivseite der Bilanz weist die Sparda-Bank Hessen einen Anteil von 83,80 (84,89)% an der Bilanzssumme bei den Kundeneinlagen aus. Letztere stiegen im Berichtsjahr 2010 moderat um 1,7% auf 4,384 Mrd. Euro. Die Bank hat dabei ein starkes Kundeninteresse an kurzfristigen und sicheren Anlagen registriert.

Personalien: Aufsichtsrat: Peter Heist (Vorsitzender), Rupert Bunk (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Jürgen Weber (Vorsitzender), Hans-Joachim Hellhake (stellvertretender Vorsitzender), Thomas Werner

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