Gespräch des Tages

Genossenschaftssektor - Eng verbunden

Dass sich die WGZ Bank in der Bewertung ihres Halbjahresergebnisses 2012 lediglich als "nicht unzufrieden" gibt, klingt angesichts der Ertragslage der Bank äußerst zurückhaltend. Denn um gleich 46,4 Prozent hat laut Zwischenbericht das Betriebsergebnis nach Risikovorsorge zugelegt. Und der Halbjahresüberschuss nach Steuern konnte gegenüber dem Vergleichswert des Vorjahres gar um 73,7 Prozent gesteigert werden. Erklärlich wird die Bescheidenheit im Tonfall beim Blick auf die Grundlage dieser Berichterstattung: Sie geht auf die GuV-Rechnung der Bank nach HGB zurück.

Blickt man auf die Ertragslage der WGZ-Bank-Gruppe nach IFRS, so löst sich im Wettbewerbsvergleich die scheinbare Diskrepanz zwischen eigener Einschätzung und dem Zahlenwerk weitgehend auf. Mit einem Konzernergebnis vor Steuern von 195 Millionen Euro liegt die Düsseldorfer Zentralbank voll im Reigen der eher bescheidenen Zwischenergebnisse von Großbanken, Landesbanken und der DZ Bank als gruppeninternem Vergleichsmaßstab (minus 19,3 Prozent auf 515 Millionen Euro). In ihrer Vorausschau auf die künftige Ertragsentwicklung weiß sich die WGZ Bank mit der Frankfurter Schwesterbank ohnehin eng vereint.

Das gilt nicht nur für gemeinsame Projekte wie die kürzlich vollzogene Verschmelzung der beiden Private-Equity-Gesellschaften, sondern vielfach für die Ergebnisentwicklung anderer Töchter. Wenn die Union Investment unter schwierigen Marktbedingungen zu leiden hat, wenn der gruppeneigene Versicherer um die Darstellung der zugesagten Renditeversprechen ringt, wenn die Bausparkasse Schwäbisch Hall unter dem niedrigen Zinsniveau leidet und wenn nicht zuletzt die VR Leasing anhaltend mit ihrer Neuausrichtung zu kämpfen hat, trifft das nicht nur die Konzernmutter DZ Bank. Sondern auch die WGZ Bank wird in der Jahresendabrechnung 2012 gemäß ihren Anteilen dabei sein.

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