Nach vier Jahren ist die dritte Auflage des Kommentars zum Kreditwesengesetz von den Herausgebern Boos, Fischer und Schulte-Mattler erschienen. Das deutsche Bankaufsichtsrecht hat in den vergangenen Jahren sehr große Aufmerksamkeit des Gesetzgebers genossen. Das hat sich in einer Vielzahl von Änderungen und Neuerungen in der Gesetzeslage niedergeschlagen. So wurden die Baseler Eigenkapitalvereinbarung (Basel II) und verschiedene EU-Richtlinien umgesetzt. Diese und andere Gesetzesänderungen haben dem Kreditwesengesetz neue Facetten verliehen, deren sich die vorliegende Kommentierung annimmt.
Inhaltlich werden insbesondere die Änderungen durch das zum 1. November 2007 in Kraft getretene Finanzmarktrichtlinien-Umsetzungsgesetz vollständig kommentiert, und die Autoren weisen bereits auf erste in diesem Zusammenhang ergangene bankaufsichtsrechtliche Verlautbarungen hin (vergleiche exemplarisch die Behandlung von M&A-Beratern im Rahmen des neu geschaffenen Tatbestandes der "Anlageberatung" gemäß § 1 Abs. 1a S. 2 Nr. 1a KWG (§ 1 KWG Rz. 123d und § 2 KWG Rz. 68e)).
Gerade diese Hinweise sind für den praktischen Gebrauch nicht zu unterschätzen. Auch die Änderungen im Rahmen des § 25a KWG und dessen Präzisierungen durch die Mindestanforderungen an das Risikomanagement wurden kommentiert und miteinander verflochten, so dass der Leser sich hier einen schnellen Überblick verschaffen kann.
Im Rahmen der Eigenmittelausstattung hat die Solvabilitätsverordnung, mit der zentrale Vorschriften von Basel II umgesetzt wurden, eine Vielzahl von Neuerungen gebracht, die umfassend besprochen und aufgezeigt werden. Daneben ist auch eine Kommentierung zum Finanzdienstleistungsaufsichtsgesetz enthalten. Die durch die Vielzahl von Neuerungen erforderliche Überarbeitung der Kommentierung haben die Autoren in der gebotenen Tiefe, aber zugleich mit Praxisblick umgesetzt.
Damit ist die Neuauflage das aktuelle Standardwerk zum Kreditwesengesetz. Der Kommentar bietet allen Lesern aktuelle und praxisnahe Antworten auf Fragen im Bereich des Kreditwesengesetzes und damit im Zusammenhang stehenden Regelungen unter Berücksichtigung der zahlreichen Änderungen der Rahmenbedingungen in den vergangenen Jahren.
Rechtsanwalt Dr. Simon G. Grieser, Mayer
Brown LLP, Frankfurt am Main