Börsen

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Indikator für Privatanlegerstimmung

Der Bull/Bear-Index für institutionelle Anleger wird bereits seit 2001 von der Frankfurter Börse gemeinsam mit dem Behavioral Finance-Analysehaus Cognitrend berechnet. Seit Mitte Mai 2013 misst die Börse Frankfurt mit diesem Index nun auch die Erwartungshaltung von Privatanlegern. Außerdem wurde die Erhebung um Fragen nach Einzelwerten und Punkteprognosen erweitert. Wöchentlich geben in Zusammenarbeit mit der Comdirect Bank jetzt 600 ausgewählte Privatanleger Auskunft darüber, ob sie den Markt optimistisch oder pessimistisch sehen. Die Daten werden jeden Mittwoch erhoben und sollen ab 18.00 Uhr in der Rubrik "Marktsentiment" auf der Seite http://www.boerse-frankfurt.de zur Verfügung stehen.

Die Anleger werden von der Börse Frankfurt gefragt, ob der Dax in den folgenden vier Wochen steigen, fallen oder sich seitwärts bewegen wird. Darüber hinaus nennen die Befragten die erwartete Punktzahl des Dax. Diese Angaben können die Stärke eines Trends anzeigen und ermöglichen konkretere Aussagen zur Anlegerstimmung. Entscheidend ist, dass alle befragten Anleger tatsächlich im Markt engagiert sind. Die Angaben sollen also das tatsächliche Anlageverhalten wiedergeben und damit an Aussagekraft gewinnen.

Der Bull/Bear-Index der Privatanleger lag in der 21. Kalenderwoche bei 42,1 Punkten und damit im pessimistischen Bereich unterhalb der 50-Punkte-Marke, die einen optimistischen von einem pessimistischen Markt trennt. Professionelle Investoren sind mit einem Stand des Bull/Bear-Index von 43,9 Punkten ähnlich pessimistisch in ihren Erwartungen.

An der Erhebung für institutionelle Anleger nehmen seit 2001 etwa 300 Investoren teil, und zwar Fondsmanager, Vermögensverwalter, Eigenhändler und Asset-Manager. Damit wird nach Angaben der Börse ein großer Teil der hiesigen Nachfrage nach deutschen Aktien seitens institutioneller Investoren abgedeckt. Das Besondere am Bull/Bear-Index ist, dass ausschließlich im Markt engagierte Investoren an der Erhebung teilnehmen, die im Gegensatz zu Analysten sowohl eine emotionale als auch eine materielle Bindung an ihre Engagements haben: Ihre Einschätzungen sind normalerweise Spiegel ihrer Positionen. Die Börse Frankfurt betont, dass die wöchentliche Befragung möglichst derselben Investoren eine wesentliche Voraussetzung für stabile Ergebnisse darstellt.

Clearstream erweitert Zugang nach Russland

Seit Ende Mai bietet Clearstream einen erweiterten Marktzugang nach Russland an. Hierzu führte der internationale Zentralverwahrer die neue DVP-Abwicklungslösung (Lieferung gegen Zahlung) in Russland ein. Diese Abwicklungsweise wird vom Markt bevorzugt, da sie effizienter und sicherer sei und mehr Abwicklung "in Echtzeit" bieten soll als das Verfahren frei von Zahlung (FOP). Bei der DVP-Abwicklung wird ein Link zwischen einem Wertpapierübertragungs- und einem Geldüberweisungssystem hergestellt, sodass gewährleistet ist, dass die Lieferung erst erfolgt, wenn die Zahlung geleistet wurde. Mit diesem Angebot will Clearstream frühzeitig den Übergang des Marktes unterstützen vom aktuellen System der Abwicklung von Bargeld in Stapelverarbeitung (Cash-Batch-System) zu einem System, das einer Echtzeit-Abwicklung näher kommt. Inwieweit die Echtzeit-Wertpapierabwicklung als echte Option in Betracht kommt, wird weiterhin von der Entscheidung der russischen Marktteilnehmer abhängen, ob das bisherige Stapelverarbeitungssystem für lokale Geldüberweisungen aufgegeben werden soll.

Darüber hinaus hat Clearstream mit der Abwicklung russischer Kommunal- und Regionalanleihen über den NSD begonnen und die Abwicklungsfristen für die Abwicklung frei von Zahlung (FOP) um mehrere Stunden verlängert, und zwar von bislang 13:55 Uhr auf nunmehr 17:20 Uhr MESZ. Als nächsten Meilenstein plant der Zentralverwahrer, die Abwicklung russischer Unternehmensanleihen einzuführen und das Zugangsmodell für russische Aktien zu verbessern, sobald die örtliche Gesetzgebung dies ermöglicht.

Pegas gestartet

Ende Mai dieses Jahres ist die Gas-Kooperation von European Energy Exchange (EEX) und Powernext erfolgreich gestartet. Im Rahmen der Kooperation sollen Handelsteilnehmer die Gasprodukte beider Börsen auf einer gemeinsamen, dem Trayport-Exchange-Trading-System, handeln können. Hierzu wurden alle Gasprodukte der Powernext (TTF-Futures, PEG Nord Spot und Termin, PEG Süd Spot sowie PEG TIGF Spot) für den Handel auf der Pegas-Plattform freigeschaltet. Die Gasprodukte der EEX sollen stufenweise

zum Handel aktiviert werden, um einen reibungslosen Transfer zu gewährleisten und den Handelsteilnehmern ausreichend Zeit für die Vorbereitung zu geben. So wurden am 4. Juni die zehn MW-Gasfutures der EEX für das Marktgebiet Gaspool auf die Plattform überführt, sodass erstmals der börsliche Spread-Handel zwischen den Marktgebieten Gaspool (Deutschland) und TTF (Niederlande) möglich wurde. Die weiteren Gasprodukte der EEX (NCG Spot und Futures, Gaspool Spot, TTF Spot sowie die dazugehörigen Spread-Produkte) sollen - abhängig von der Verfügbarkeit der Teilnehmer - in den nächsten Wochen schrittweise auf die Plattform überführt werden.

Änderungen in M-Dax und S-Dax

Die Deutsche Börse hat Anfang Juni über Veränderungen in ihren Aktienindizes entschieden. In M-Dax ergeben sich folgende Änderungen: Die Aktie der LEG Immobilien AG wird aufgenommen. Die Aktie von Hamburger Hafen & Logistik AG verlässt den Index. In S-Dax werden die Aktien von Hamburger Hafen & Logistik AG sowie von RTL Group S.A. aufgenommen. Die Aktien von Constantin Medien AG und IVG Immobilien AG verlassen den Index. Die Änderungen werden zum 24. Juni 2013 wirksam. Der nächste Termin für die planmäßige Überprüfung der Ak tienindizes der Deutschen Börse ist der 4. September 2013.

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