Börsen

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Deutsche Börse: Knowhow für Aufsichtsräte

Im Rahmen des Programms ihrer Schulungseinheit Capital Markets Academy hat die Deutsche Börse die erste Prüfung zum "Qualifizierten Aufsichtsrat" abgenommen. Acht Mitglieder namhafter Unternehmen, so heißt es in einer Mitteilung vom Juni "haben die Möglichkeit genutzt, ihre Weiterbildung zu dokumentieren und damit den Forderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex 2010 nach eigenverantwortlichen Aus- und Fortbildungsmaßnahmen sowie dem zunehmenden Anspruch einer Professionalisierung von Aufsichtsgremien gerecht zu werden". Das Angebot reiht sich ähnlich wie beispielsweise die Schulungs- und Fortbildungsprogramme der DVFA, des DAI und auch der Frankfurt School of Management in die Bemühungen um eine Verbesserung der Qualitätsstandards bei der Unternehmensführung und Kontrolle sowie besseren Transparenz am Finanzstandort Deutschland ein.

Die Prüfung ist computerbasiert und beinhaltet sowohl Wahr/Falsch-Fragen als auch Fragen mit möglichen Mehrfachantworten. Prüfungsrelevant sind alle Aufgaben- und Verantwortungsbereiche eines Aufsichtsrates - unter anderem rechtliche Grundlagen, Organisation und Management des Aufsichtsrates, Rechnungslegung und Abschlussprüfung, Unternehmensstrategie und -steuerung, operatives Risikomanagement, Compliance und Revision, IT- und Technologiemanagement, aber auch Corporate Governance, Ethik und Corporate Social Responsibility sowie Haftung und Managerhaftpflicht-Versicherung. Voraussetzung für eine Teilnahme an der Prüfung ist der Besuch eines von der Börse zertifizierten Lehrgangs.

Six Payment Services und SAP

Six Payment Services, die im Auftrag der Schweizer Banken das E-Rechnungsnetzwerk Paynet betreibt, erweitert die bestehende Partnerschaft mit SAP (Schweiz) AG. SAP hat im Herbst 2011 den deutschen Hosting-Anbieter von Integrations- und Vernetzungsdiensten für Geschäftspartner Crossgate erworben. Die Teilnehmer beider Netzwerke können elektronische Meldungen wie E-Rechnungen sowie neu auch Bestellungen und Bestellbestätigungen austauschen. Für SAP-Kunden ist die Schnittstelle zu beiden Netzwerken standardmäßig ab ERP 6.0 (EHP 4) vorhanden und muss nur noch aktiviert werden. Unternehmen, die keine Software-Lösung von SAP einsetzen, können über die eingesetzte Business Software oder individuell an das Paynet-Netzwerk angebunden werden.

Six Swiss Exchange mit SMI Risk Control-Indizes

Six Swiss Exchange hat Anfang Juni 2012 die Einführung von SMI Risk Control-Indizes angekündigt, die ein hypothetisches Portfolio abbilden, das das im SMI (Swiss Market Index) enthaltene Risiko diversifiziert. Dieses Portfolio beinhaltet eine Investition in den SMI sowie eine Geldmarktanlage gemessen durch den Overnight Zins Saron. Die Asset-Allokation der neuen Indizes wird täglich überprüft, um das gewünschte Risikoniveau beizubehalten.

Die neuen Indizes sollen bieten Marktteilnehmern die Möglichkeit zur Partizipation am zugrunde liegenden SMI bieten. Durch die dynamische Allokation zwischen der risikobehafteten Anlage in den SMI und der Anlage in den Geldmarkt sollen die unterschiedlich hohen Risikoneigungen verschiedener Anleger adressiert werden. Sie bilden jeweils ein Portfolio ab, bei dem das Risiko durch entsprechende Verlagerung der Gewichtung zwischen dem risikofreien Geldmarktsatz (Saron) und der risikoreicheren Anlage (SMI) gesteuert wird. Dabei gibt es vier Berechnungsvarianten, die auf die Beibehaltung einer Zielvolatilität von 5, 10, 15 beziehungsweise 20 Prozent ausgerichtet sind. Sinkt das Risikoniveau eines SMI Risk Control Index unter diese Zielparameter, wird die Allokation automatisch in Richtung des SMI angepasst. Steigt das Risikoniveau über den jeweiligen Zielwert, wird die risikofreie Komponente (Saron) stärker gewichtet.

Darüber hinaus wird das Engagement im SMI zur Vermeidung extrem gehebelter Positionen auf maximal 150 Prozent begrenzt. Die Indizes sind als Total Return (TR)- und Excess Return (ER)-Variante verfügbar. Der Excess Return-Index misst den Ertrag des SMI Risk Control (TR)-Index abzüglich des Saron-Ertrags. Der Index wird in Schweizer Franken berechnet. Es stehen tägliche historische Daten seit dem 17. Mai 2000 zur Verfügung.

Hongkonger Börse: Erwerb der LME

Die Hongkonger Börse übernimmt für umgerechnet rund 1,7 Milliarden Euro die London Metal Exchange (LME). Mit dem Schritt will sich die asiatische Handelsplattform den Zugang zum Rohstoffhandel sichern, während sich die LME-Mitglieder - vor allem Banken und Versicherungen besseren Zugriff zum weltgrößten Metallkäufer China versprechen. Im Bieterrennen um die LME waren außerdem die US-Rohstoffbörse Inter Continental Exchange und die New Yorker Börse Nyse. Letztere zog sich zurück, nachdem ihre deutlich niedrigere Offerte abgelehnt wurde. Analysten und Branchenexperten hatten den Wert der LME auf rund 1,25 Milliarden Euro taxiert. Die Hongkonger Börse will die Übernahme zum Teil über einen Kredit stemmen. Das Übernahmeangebot muss noch vom Kontrollgremium der LME abgesegnet werden. Die Transaktion soll noch vor Jahresende abgeschlossen werden.

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