S & P sieht viele Länderratings bedroht

Beunruhigende Nachrichten für viele Regierungen. Die Ratingagentur hat S & P hat sich in einem aktuellen Report kritisch zu vielen Bonitätseinschätzungen der Länder geäußert. Tenor: Die Kreditratings einer wachsenden Gruppe von Ländern dürften unter Druck geraten. Hintergrund sind laut den Analysten die weltweit steigenden Zinsen, mit denen die Notenbanken auf die hohen Inflationsraten zunehmend heftiger reagieren. Das verteuert die Refinanzierung der Staaten, was wiederum auf eine ohnehin bereits angespannte Finanzlage trifft. "Steigende Zinsen scheinen für eine Minderheit von Staatsanleihen aus Industrieländern und mindestens sechs von 19 Staatsanleihen aus Schwellenländern eine fiskalische Herausforderung zu sein", heißt es in dem Bericht von S & P, der davon ausgeht, dass die Kreditkosten in den nächsten drei Jahren um bis zu 300 Basispunkte steigen werden. Das hoch verschuldete Italien beispielsweise würde sich ohne die weitere Hilfe der Europäischen Zentralbank mit der höchsten Schuldenquote in Prozent seines Bruttoinlandsproduktes seit 2012 konfrontiert sehen, während die Ukraine, Brasilien, Ägypten, Ghana und Ungarn die am stärksten gefährdeten Schwellenländer seien.

Ein Anstieg um 300 Basispunkte in drei Jahren von heute an würde im Durchschnitt zu einem Anstieg der Zinsausgaben um 1 Prozentpunkt des BIP bis 2025 führen, verglichen mit den diesjährigen durchschnittlichen Zinsausgaben im Verhältnis zum BIP von 2,2 Prozent. Das sei in den meisten Fällen ein erheblicher Druckpunkt für die öffentlichen Ausgaben, so S & P, obwohl es dank des Kosteneinbruchs in den vergangenen zehn Jahren in vielen Fällen immer noch beherrschbar sei. Allerdings drohen auch noch wirtschaftliche Risiken. Laut S & P könnte der rasche Anstieg der globalen Zinssätze viele Volkswirtschaften in den nächsten Jahren fast zum Erliegen bringen. Dies bedeute, dass die Regierungen zur Stabilisierung der Verschuldung im Verhältnis zum BIP die zugrunde liegenden Haushaltspositionen stärker straffen müssten, als sie derzeit bereit oder in der Lage zu sein scheinen, heißt es in dem Report.

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