Österreich: Agenturen zu neuen Vergabestandards

Die Österreichische Nationalbank hat aufgrund lockerer Kreditvergabestandards und steigender Immobilienpreise Risiken für die Finanzstabilität ausgemacht. Infolgedessen kündigte die österreichische Finanzmarktaufsicht FMA schärfere Regeln für die Kreditvergabe an. Ab 1. Juli 2022 gelten eine maximale Beleihungswertgrenze für Wohnbauhypotheken von 90 Prozent, eine maximale Schuldendienstquote von 40 Prozent des Einkommens der Kreditnehmer sowie eine maximale Kreditlaufzeit von 35 Jahren. Allerdings erlauben die Vorschriften, dass bis zu 20 Prozent der Neukredite die Beleihungsgrenze übersteigen darf, 10 Prozent die maximale Schuldendienstquote und 5 Prozent die Laufzeitbegrenzung überschreiten dürfen, solange nicht mehr als 20 Prozent der neuen Darlehen insgesamt eines der drei Limite brechen. Laut den Risikoexperten von Moody´s sei zu erwarten, dass die neuen Vorgaben die Kreditqualität neuer Immobilienkredite verbessert und die Wahrscheinlichkeit von Zahlungsausfällen verringert, was entsprechend auch auf Covered Bonds in Österreich ausstrahlen sollte. Die Ratingagentur Scope konstatiert dagegen, dass die neuen Regeln die Finanzstabilität nicht sichern, solange Zinsänderungsrisiken davon ausgeschlossen seien. Traditionell wird in Österreich ein hoher Anteil der Immobiliendarlehen variabel verzinst.

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