London bleibt in!

Ranking In Hinblick auf den Brexit, welche Städte kommen für Sie für ein Investment in Frage? (N = 96)

Wer profitiert von einem möglichen Brexit? Diese Frage beschäftigt seit geraumer Zeit immobilienverantwortliche und Immobilieninteressierte. Auch die Politik ist mit im Boot. Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier rührt jedenfalls kräftig die Werbetrommel für das Rhein-Main-Gebiet. Er sieht "erhebliche Chancen" für die Region, will die Europäische Bankenaufsicht (EBA) und die Arzneimittel-Aufsicht EMA in der Mainmetropole ansiedeln und auch privaten Unternehmen überwiegend aus dem Finanzsektor, die ihren Sitz auf das Festland verlagern wollten, in Frankfurt am Main eine interessante neue Heimat bieten. "Die Stärkung des Finanzplatzes ist wichtig und sie ist gut für unser Land", so Bouffier jüngst im Hessischen Landtag. Deshalb wolle die Landesregierung in Brüssel und Großbritannien die Vorzüge Frankfurts und des Rhein-Main-Gebiets herausstellen. "Wenn wir international stärker werden, werden wir auch international sichtbarer, das erhöht die Attraktivität unseres Standorts", so Bouffier.

Die Euphorie des hessischen Ministerpräsidenten könnten allerdings einen Dämpfer bekommen. Denn London bleibt einer Umfrage der Crowdinvesting-Plattform Brickvest zu Folge derzeit noch die beliebteste, europäische Stadt für Immobilieninvestments. 38 Prozent der befragten Investoren gaben trotz Brexit-Diskussion an, in Gewerbeimmobilien in London investieren zu wollen. Damit liegt die britische Hauptstadt noch vor Berlin (36 Prozent), München (31 Prozent) und Paris (22 Prozent). In Frankfurt planen lediglich 16 Prozent weitere Investitionen.

Insgesamt geht der Trend jedoch eher in Richtung Gewerbeimmobilien in deutschen Städten. So sind allein unter den Top 10 vier deutsche Städte (Berlin, München, Hamburg und Frankfurt) vertreten. Darüber hinaus hat die Umfrage gezeigt, dass rund ein Drittel (30 Prozent) der institutionellen Anleger glaubt, dass der Brexit die europäischen gewerblichen Immobilieninvestitionsmöglichkeiten entweder erhöhen oder sogar erheblich erhöhen wird. Rund 23 Prozent der institutionellen Anleger sind dagegen der Auffassung, dass der Brexit keine Auswirkungen auf gewerbliche Immobilieninvestitionsmöglichkeiten haben wird. Größte Sorge ist eine zunehmende Illiquidität von gewerblichen Immobilieninvestitionen in Großbritannien. Drei Fünftel (61 Prozent) der Befragten glauben nicht, dass Immobilieninvestoren - im Hinblick auf die rund 1,4 Milliarden Dollar, die nach dem Brexit aus britischen Immobilienfonds gezogen wurden - ein ausreichender Zugang zu einem sekundären Immobilienmarkt zur Verfügung steht. Red.

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