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Moody's: negativer Ausblick für Österreichs Banken

Der Ausblick für das österreichische Bankensystem ist nach wie vor negativ. Zu dieser Einschätzung gelangt die internationale Ratingagentur Moody's Investors Service in ihrer Bankensystemstudie. In dem seit 2009 unveränderten Ausblick äußern sich erstens das sich abschwächende operative Umfeld in Österreich vor dem Hintergrund europaweiter Rezessionstendenzen und beeinträchtigter operativer Rahmenbedingungen in einigen mittel- und osteuropäischen Ländern, in denen die größten österreichischen Banken tätig sind. Zweitens steigen nach Ansicht der Agentur die Risikokosten und die Aktivaqualität verschlechtert sich. Drittens geht die Agentur trotz gewisser Verbesserungen bei der Eigenkapitalausstattung seit 2008 von einer begrenzten Verlustabsorptionskapazität der meisten österreichischen Banken in einem konjunkturellen Stress-Szenario aus. Diese negativen Einflussfaktoren werden zum Teil durch das nur moderate Refinanzierungsrisiko ausgeglichen, das für die meisten österreichischen Banken besteht und eine relative Stärke dieses Bankensystems darstellt.

Problemkredite machten per Ende 2011 im österreichischen Bankensystem 10,2 Prozent der Gesamtausleihungen aus. Dieser Anteil wird nach Meinung von Moody's auch 2013 anhaltend hoch sein und moderat steigen. Im Gegensatz zu den drei größten österreichischen Instituten, die einer potenziell neuerlichen Abwärtsentwicklung in einigen mittel- und osteuropäischen Ländern ausgesetzt sind, steht der Großteil der auf das Inlandsgeschäft konzentrierten Banken Österreichs, einschließlich der auf das Privatkundengeschäft spezialisierten örtlichen Sparkassen und Genossenschaftsbanken, weniger unter Druck. Für diese Institute bestehen allerdings nur geringe Wachstumsaussichten auf einem hochgradig wettbewerbsintensiven Inlandsmarkt mit entsprechend niedrigen Erträgen, was ihre Fähigkeit zur Bildung von Eigenkapital einschränkt.

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